Kapitel 8 - Chancen

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Nun standen sie zu dritt im Flur und starrten sich an. Niemand sagte eine Wort bis Afya die Stille brach.

"Ich geh jetzt was essen. Zebulon du hast doch bestimmt auch Hunger." rief sie ihren Hund und klopfte sich dabei aufs Bein. Beide verschwanden in der Küche. Nun standen nur noch Levi und Eren im Flur. Levi musterte Eren genau und konnte immer noch nicht glauben das er wirklich vor ihm stand.

"Los komm mit. Oder willst du hier Wurzeln schlagen?"

"Nein." antwortete Eren schnell und lief Levi hinterher. Sie setzten sich auf die Couch im Wohnzimmer und das abendliche Sonnenlicht tauchte das gesamte Zimmer in ein warmes Gold. Afya kam mit drei Tassen in der Hand ins Wohnzimmer und überreichte jedem eine. Sie setzte sich auf den Boden vor dem Couchtisch und Zebulon rollte sich neben ihr zusammen und schlief ein.

"Also" begann Levi zu sprechen und nahm einen Schluck von seinem geliebten Tee.

"Hanji hat dich also hier hergeschickt weil du unser neuer Fotograf werden sollst?"

"Ja genau..." verlegen nippte Eren an seiner Tasse.

"Was ist?"

"Nichts...es ist nur das ich keine Ahnung hatte das sie mich hier her schicken würde. Ich mein ich weiß ja wer sie ist aber ich hätte erwartet das ich den Manager treffe und nicht gleich...dich."

Seine Wangen färbten sich leicht rosa und er starrte weiterhin stur auf seine Tasse.

"Verstehe." Darüber musste Levi schmunzeln.

"Meinst du, du hast das Zeug dazu unser Fotograf zu werden?"

"Ich denke schon..." unsicher sah Eren auf und schaute Levi direkt in die Augen. Ich glaub es einfach nicht das ich dieses Glück habe.

"Du solltest aber auch wissen das du praktisch rund um die Uhr da sein musst. Du kommst mit auf Tour und zu eigentlich jedem Konzert und Termin."

Darüber dachte er kurz nach. Kann ich mir das leisten? Ich hab gerade erst mein Studio eröffnet...sollte ich es dafür einfach aufgeben? Aber es ist No Name! Und Levi! Man sah ihm praktisch an wie er mit sich Rang. Seine Gedanken warfen die Argumente hin und her, als säße ein Teufelchen und eine Engelchen auf seinen Schultern. Levi bemerkte seinen inneren Kampf und begann wieder zu reden.

"Hör zu. Ich weiß das ist viel auf einmal, von daher schlag ich dir was vor. Du kommst erst einmal zu ein paar lokalen Konzerten mit und dann sehen wir, wie du dich machst. Danach werden wir sehen ob du es anständig hin bekommst, und vor allem ob du überhaupt mit der Band klar kommst. Ich merke das du ein Fan bist, aber diese Leute sind in Echt ein klein wenig anders und jeder hier hat seine Macken. Es ist nicht immer einfach, das sag ich dir gleich."

Diesmal dachte Afya über seine Worte nach. Es stimmt...nach außen hin gaben sie ein ganz anderes Bild von sich ab. Niemand da draußen wusste von Levis Depression oder Hanjis aufgekratzten Wahnsinn... wie würde also Eren reagieren, wenn er merkt das diese Menschen eigentlich ganz anders sind als sie zeigen?

Eren antwortete Levi ohne zu zögern. "Abgemacht."

"Gut. Dann sag ich Hanji bescheid. Das nächste Konzert ist in einer Woche, hier in der Stadt. Es sollte also kein Problem für dich sein dort hin zu kommen...oder?" Levi schaute Eren dabei tief in die Augen und zog in so mit seinen Graublauen Augen in den Bann. Es dauerte einige Sekunden bis Eren sich von dem Blick losreißen und antworten konnte.

"Ne-nein. Das schaff ich."

"Eins noch..." Levi lehnte sich an Eren vorbei um an sein Handy zu kommen. Dabei war er nur wenige Zentimeter von ihm entfernt.

"Ich brauch noch deine NUmmer damit ich dir noch Bescheid sagen kann wann du wo zu sein hast." Er überreichte Eren sein Handy. Mit zittriger Hand nahm er es entgegen und tippte seine Nummer ein. Er gab Levi das Handy wieder und fing an zu grinsen. Daraufhin musste Levi schmunzeln weil er nicht ganz verstand warum dieser Bengel urplötzlich anfing zu grinsen, aber er mochte sein Lächeln. Es hatte etwas Ehrliches an sich.

"Ich sollte dann auch langsam mal wieder los. Ich danke dir für diese einmalige Chance."

"Kein Problem." Levi gab als Antwort ein aufrichtiges Lächeln und brachte Eren noch zur Tür. Bevor er draußen war, wendete sich Eren noch einmal zu Afya um.

"Es war schön dich wieder zu sehen. Ich hoffe wir werden uns wieder öfter sehen." Damit verließ er das Haus und winkte lächelnd beiden zum Abschied zu. Die Tür fiel gerade ins Schloss als sich Afya mit einem breiten Grinsen zu Levi umdrehte.

"Und wie findest du ihn?"

No Name || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt