Kapitel 15 - Albtraum

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Schmerzvolle Schreie, das metallische Klicken von Stahl und das reissen von Haut erfüllte die Luft. Langsam öffnete Afya ihre Augen. Wo bin ich hier?
Ihr Körper schmerzte und überall an Ihr klebte Blut.
Ist das mein Blut? Panisch betrachtete sie ihre Klamotten. Doch nirgends war ein Loch zu sehen. Was trag ich für Klamotten...? Ist das...eine Uniform?
Sie trug eine braune Jacke die ihr nur bis zum Bauch reichte, eine weiße Hose und über ihren ganzen Körper waren braune Bänder verteilt. Eine seltsame Aparatur war auf ihrem Rücken befestigt.
Sie hielt zwei Schwerter in der Hand und wusste nicht wofür das sein sollte.
"Afya weg da!" schrie sie eine altbekannte Stimme an. Kurze Zeit später wurde sie von jemanden mitgerissen und auf einen gigantischen Baum gezerrt.
"Du musst aufpassen verdammt! Oder willst Du drauf gehen?!"
Erst jetzt realisierte sie wer sie auf den Baum gebracht hat. Es war Levi. Er war über und über mit Blut bedeckt. Ein Teil davon schien zu dampfen. Er strich sich mit den Unterarm über das Kinn und schaute über den Platz von wo das Geschrei kam. Afya folgte seinem Blick und riss entsetzt die Augen auf.
Überall sah sie verletzte Menschen die um ihr Leben kämpften. Die Erde war in Blut getränkt. Abgerissene Körperteile und Eingeweide hingen in den Bäumen und auf dem Boden. Mittendrin befanden sich riesige Wesen die wie Menschen aussahen. Sie sah wie einer der Monster einen Menschen an einem der Drahtseile packte und ihn frass. Ein gequälter Schrei hallte über die Lichtung. Immer wieder fielen Menschen zu opfer, doch kaum einer konnte helfen.
Sie hörte ein Zischen neben ihrem Ohr und sah wie Levi sich in das Kampfgebiet stürzte. Auf der Rückseite seiner Jacke waren die Flügel der Freiheit.
Er stürzte sich auf eines dieser Wesen und verankerte ein Seil in dessen Nacken. Er zog sich blitzschnell näher und zog seine Klingen durch den Nacken. Ein Keilförmiges Stück aus Fleisch flog durch die Luft und das Monster brach leblos zusammen. "Weitere Titanen nähern sich von Osten her!"
Titanen? So heißen diese Monster?
Sie war wie erstarrt von dem Geschehen unter sich, bis sie sah wie Hanji im Flug am Bein gepackt und in Stücke gerissen worde. Ein Schrei des Entsetzens entfloh Afyas Kehle, gefolgt von auf flammender Wut. Das wirst Du bereuen!
Sie stürzte sich vom Baum und bediente die Aparautur ohne nachzudenken. Als ob die Seile wüssten was sie vorhatten, trugen sie Afya in die Richtung in die sie wollte. Geschickt wich sie dem Titanen aus, der versuchte sie zu packen. Genau wie Levi, riss sie ein Stück des Nacken raus und hoffte das es genügte um das Vieh zu fall zu bringen. Zufrieden stellte sie fest,  dass es genug war. Mit kalter Wut kämpfte sie sich durch die Masse an Gegner. Sie wollte so viele Töten wie nur möglich um all die zahllosen Opfer zu rächen.
In einer ruhigen Minuten ließ sie ein Blick über das Schlachtfeld wandern. Sie sah Levi und eine langhaarigen Titan wie sie gemeinsam gegen den Feind kämpften. Wieso kämpft er gegen seine eigene Art? Doch darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken, ein Titan rannte auf sie zu und griff sie an. Das Scheißding ist verdammt schnell.
Mit knapper Mühe konnte sie ausweichen und den Titanen erledigen, als ein lautes Krachen das Stimmengewirr des Kampfes unterbrach. Bäume stürzten zu Boden und zerquetschten Mensch, wie Titanen. Ein gigantischer Titan mit einer Muskelbedeckten Haut brach aus dem Wald und biss in die Schulter des langhaarigen Titans. Dieser Schrie schmerzerfüllt auf und versuchte sich loszureißen.
"Eren!" Levi schwang sich um den Titan und versuchte ihn zu töten. Eren? Heißt das dieser Titan da ist... und dann sah sie die Grünblauen Augen das langhaarigen Titan. Das kann nicht sein!
So schnell sie konnte versuchte sie zu den beiden zu gelangen doch der Feind war zu schnell und sie zu weit weg. Eren versuchte sich aus den Griff zu lösen Doch er schaffte es nicht. Angsterfüllt und voller Panik begann Afyas Herz zu rasen. Wag es dich nicht mir ihn weg zunehmen! Weder ihn noch Levi! Nimm mir nicht das einzige was ich hab!
Sie versuchte zu beschleunigen, doch es fühlte sich an als würde sie sich auf der selben Stelle  bewegen. Tränen füllten ihre Augen. Ich schaff es nicht rechtzeitig.
Der feindliche Titan stürzte Eren zu Boden und fing an ihm rum zureißen. Er konnte mit letzter Kraft seinen Gegner von sich werfen, war jedoch durch die vorangegangenen Kämpfe zu geschwächt um sich schneller bewegen zu können. Bevor er wieder aufstehen konnte, packte ihn der Riese am Kinn und zog seinen Kopf nach hinten. Die Haut begann zu reissen und die Wirbelsäule knackte. Er versuchte die Hände zu packen und sich loszureissen. Doch ihn fehlte die Kraft. Levi versuchte alles ihn zu retten und schneidete seitlich in den Nacken. Er versuchte Eren aus diesem Schnitt rauszuzerren doch der hintere Titan trat Erens Titanenkörper zu Boden und warf Levi von ihm ab. Mit einem Markerschütterndem Schrei stürzte er sich auf Eren der benommem zu Afya schaute. Sie war immer noch einige Hudert Meter entfernt und konnte nur mit ansehen wie der Titan in den Körper vor ihn biss und ein riesiges Stück Fleisch rausriss. Er schluckte es in einem Stück.
"Neeeein!" Levis Schrei war so laut das die Lichtung erstummte. Eine bedrückende Stille legte sich über den Platz und Afyas Herz fühlte sich an als würde es zerfetzt werden.
Doch der Kampf riss nicht ab. Im Gegenteil. Es wurde noch schlimmer. Durch den Schock war Levi erstarrt und vergass seine Verteidigung. Afya sah wie sie der Titan umwandte und Levi packte, gerade als sie ankam wurde Levi vor ihren Augen zu Boden geschmettert. Sie schrie qualvoll auf und reagierte zu spät als eine Hand vor ihr auftachte. Unsanft fiel sie zu Boden. Tränen liefen ihr über das Gesicht und ihr Körper brannte vor Schmerz. Alles um sie herum verstummte und sie nahm alles nur noch schleierhaft war. Sie sah wie Levi reglos am Boden lag und starr gerade ausschaute. Ein Gesicht tauchte vor ihr auf und schaute sie an. Doch es war ihr egal. Der Titan sprang nach vorn und alles wurde schwarz.

Mit rasendem Herzen schreckte Afya auf und wandt sich Panisch hin und her. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis sie realisierte das sie bei sich zu Hause war. Sie befand sich im Wohnzimmer. Neben ihr lag Eren und schlief mit einer Chipstüte neben sich. Der Fernseher lief und das sanfte Lachen einer Sitcom hallte von den Wänden. Allmählich beruhigte sich ihr Herzschlag wieder. Das war alles nur ein Traum? Ich hab sie nicht verloren? Tränen der Erleichterung rannen über ihr Gesicht. Sie leben!
Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und sah Levi am Klavier sitzen. Er schaute raus in die Nacht.
Afya setzte sich zu ihm und er fing leise an zu spielen. Die ruhigen Klänge entspannten Afya. Sie lehnte sich an seine Schulter und schlief erneut ein.

No Name || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt