XIII ~ "Ich bin ein Ghoul!"

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Ich spüre, dass ich bewusstlos bin. Ich liege auf etwas weichem. Fühlt sich an wie ein Bett. Ich nehme gedämpfte Stimmen wahr. Wo bin ich?

Bin ich tot?

Ich öffnete ganz langsam meine Augen und spürte, dass mein linkes Auge sich anders anfühlte als sonst.

"Du bist wach?" Uta saß neben mir auf einem Stuhl und läutete die Glocke, um den Arzt zu rufen. Neben mir waren lauter Geräte und ich hatte Schläuche auf meinem Körper.

Ich hatte inzwischen wieder genug Sauerstoff und nahm die Beatmungsmaske ab. "Warum bin ich hier?"

"Du bist soeben vom Tod auferstanden."

"...Vom Tod??", fragte ich geschockt und fragend zugleich.

Uta legte nur einen Finger auf seinen Lippen und grinste.

Ich verstand schon und schwieg.

"Soo... dann wollen wir dich mal einwenig untersuchen." Der Arzt betrat das Zimmer und führte viele Untersuchungen an mir aus. "Es war wirklich sehr gütig, dass der Ghoul, der dich zuvor noch getötet hat, dir seine Organe gegeben hat.", lachte er. Er hatte selbst auch Ghoul Augen.

Mein Hirn brauchte erstmal ein paar Sekunden um zu verstehen, was mir da gerade gesagt wurde. Ich fasste mir automatisch an den Bauch.

"Organe... eines Ghouls? Wieso hab ich..." Ich suchte sofort nach einem Spiegel aber fand keinen.

Uta sah mich mit einem Blick an, der töten konnte. Ich blieb sofort wieder still sitzen.

"Deine Gedärme waren zerstört und du warst sofort tot. Die einzige Rettung war eine Organ-Transplantation."

Ich fing langsam an zu kapieren was los war.

Nach ein paar Tage Beobachtung, durften ich und Uta nach Hause fahren. Als wir dann zuhause waren, setzte ich mich ins Wohnzimmer und stellte ihn zur Rede.

"Ich geb's zu, ich habe dich getötet. Daraufhin hab ich einen Ghoul dazu gezwungen, dir seine Organe zu spenden."

"Wieso hast du mich getötet, Uta?!", fragte ich ihn entsetzt.

Er schwieg.

In hatte einen Satz noch in meiner Erinnerung. "Warum machen wir dich nicht zu dem, was du am meisten hasst?"

Das konnte nur eines bedeuten.

Ich hatte mich seit Tagen nicht im Spiegel gesehen, also stand ich auf und rannte ins Badezimmer. Als ich vor dem Spiegel stand, hatte ich Angst. Angst davor etwas zu sehen, was mir noch mehr Angst machen könnte.

Ich wusste es bereits, es gab kein Zurück mehr. Das Licht ging an und mein linkes Auge leuchtete mir hellrot entgegen. Mein Augapfel war nicht mehr weiß, sondern Schwarz und kleine, rote Venen verliefen in der Nähe meines Auges über mein Gesicht. Jedoch war ich nicht überrascht, oder wütend, oder sonst was.

Ich fühlte nichts.

Nichts als Leere.

"Ich hätte eine andere Reaktion erwartet... Schade." Uta lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen und sah irgendwie enttäuscht aus. Seine sadistische Ader wollte mich wütend, verletzt und verzweifelt sehen. Ich konnte es in seinen Augen erblicken.

Save Me - Tokyo Ghoul (Uta)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt