Nachtschwärmer

Samstag 06.07. 00:43

Drei Biere, zwei Lines pro Kopf und ein Joint in einer abgelegeneren Gasse später, stand die nächste Etappe an. Ihre Stammdisco. Der Technoschuppen in der Stadt, wenn nicht sogar im ganzen Land. Hatte einige bekannte DJs hervorgebracht und alle viertel Jahre eine eigene Platte. Klingt gut? Prunkvoll? Schwierig reinzukommem? Nicht im geringsten.
Alexandra fiel dem breiten Türsteher um den Hals. Klasse Typ. Groß, dichtes braunes Haar, blaue, helle Augen. Sie küssten sich. Schon vor einem Jahr hatte sie ihn an Land gezogen.

Überschwenglich begrüßte er auch die anderen beiden und ließ die drei unter lauten Protesten, die er nur mit einem Blick zum Verstummen brachte, vor. 
Als sie eintraten kam ihnen schon eine stinkende Wolke aus Schweiß und Zigarettenqualm entgegen. Elana liebte es, wenn auch es sie gleichermaßen anekelte. Es war brechend voll und dazu verwinkelt. Die harten Bässe ließen den Boden unter ihren Füßen beben und sie schwebte mehr durch die Reihen an Feierwütigen, als dass sie ging. 

An der ersten Bar vorbei steuerten die drei auf die sofaähnlichen Sitzgelegenheiten zu. Dort saß schon ein Großteil ihrer Kumpel. Sie waren die einzigen Frauen in dieser Runde, was auch nicht verwunderlich war. Die Jungs waren nicht unbedingt das was man Frauenmagneten nennen konnte. Allgemein war diese Location ziemlich dreibeinlastig.

Freddy saß da. Jess Freund. Groß und breit. Glatze. Blaue Augen. Sie küsste ihn nur beiläufig und ging dann weiter zum nächsten. Alexandra und Elana folgten ihr. Begrüßten die Jungs alle herzlich mit Küsschen auf die Wangen. Erst Freddy, dann seinen besten Buddy Yem. Ein dunkelhäutiger Typ, der immer etwas verschlagen drein blickte. Auch er war breit gebaut, dafür der kleinste von allen. 
Als nächstes Speedy, Elana wusste nicht mal wie er wirklich hieß. Er hatte kurz geschorene, blonde Haare. War klein und schlaksig. Ähnlich wie Lexi, immer in Bewegung. Ein herzensguter Typ wenn man erst mal mit ihm ins Gespräch kam. Für jeden Außenstehenden, aber eher unbequem. 

Der letzte war Matze. Groß und schlank. Dunkle braune Haare und grüne Augen. Er war recht hübsch und Jess und Lexi waren immer versucht ihn mit Elena zu verkuppeln, denn sie verstandenen sich prächtig. Allerdings hegte sie einfach kein Interesse mehr an Männern. War auch mal anders. Ihr erstes Mal und zwei One-night-stands später hatte sich das Thema für sie erledigt. Ihre vier Kumpel waren umringt von einer Menge anderer Typen, die Elana nur vom Sehen kannte. Diese jungen Männer waren nicht die mit denen sie den Abend wirklich lange verbringen würden. Mit ihnen fuhren sie meist nach Hause.
"Toilette?", fragte Elana mit einem vielsagenden Blick. Die anderen beiden nickten.