Ausgebüxt

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JAMES' SICHT:

"MAD! Komm verdammt nochmal zurück!", rief ich erneut in die totenstille Dunkelheit hinaus.

Doch das einzige was zur Antwort kam, war mein eigenes Echo, begleitet vom pfeifenden Nachtwind.

Ich raufte mir die Haare.

So ein verrücktes, junges Mädchen!

Tief ausatmend schaltete ich den Ohrchip ein und wartete ungeduldig bis die Verbindung mit der Kontrollzentrale hergestellt wurde.

"Kein Signal, wiederhole, kein Signal", meldete sich eine mechanisch klingende Frauenstimme am anderen Ende der Leitung.

Kein Netz. Na super.

Frustriert schaltete ich den Chip wieder aus und kickte ein Steinchen von der Fussmatte.

Nun blieb mir keine andere Wahl mehr.

Ich warf einen letzten Blick ins Lagerhaus, ehe ich widerwillig aus dem Haus und in den Wald joggte.

***

Äste knackten unter meinen Füssen. Hier und da raschelte Laub.

Ein Schauer lief mir den Rücken hinab.

War es wirklich klug gewesen einfach alleine aufzubrechen? Hätte ich die Lehrer informieren sollen?

Ich konnte nur knapp die Umrisse der Bäume ausmachen. Blöderweise hatte ich nicht daran gedacht, meine Nachtsichtbrille mitzunehmen.

"Mad?", rief ich unsicher, wobei ich das -a lang zog.

Keine Antwort.

Vorsichtig kurvte ich zwischen Bäumen und Büschen durch, die wie schaurige Schatten empor ragten.

Mein Blick schweifte über den Waldboden.

Vielleicht kann ich wenigstens Fussspuren finden.

Vorerst konnte ich keine entdecken, doch plötzlich schien der ganze Waldboden mit welchen gesäumt zu sein.

Das kann niemals nur eine Person gewesen sein! Schockiert untersuchte ich die aufgewühlte Erde genauer.

Es sah stark nach einem Kapft aus!

Ich folgte ihnen, bis sie abrupt aufhörten.

Beunruhigt suchte ich die ganze Umgebung ab, doch sie schienen sich sie wie von Luft aufgelöst zu haben.

Aber etwas anderes erregte meine Aufmerksamkeit.

Im Gestrüpp vor mir lag etwas.

Neugierig schlich ich näher heran.

Ich erstarrte.

'Das darf doch nicht wahr sein!'

Schluckend hob ich Mad's Zelttasche hoch.

Was ist mit Mad passiert? Wurde sie angegriffen? Oder gar entführt?

Gerade als ich nach weiteren Spuren suchen wollte, raschelte das Gebüsch hinter mir.

Ich wagte es kaum zu atmen. Ist es Mad? Vielleicht ist sie verletzt!

Langsam pirschte ich mich näher ans Dickicht heran.

In dem Moment, als ich die Äste zur Seite schieben wollte, sprang etwas aus dem Gebüsch und warf mich rücklings zu Boden.

Als ich mit schmerzendem Kopf meine Augen wieder öffnete, fletschte ein mächtiger Wolf seine Zähne über mir.

THE bodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt