14.

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Für den nächsten Tag war ein Ausflug geplant. Wir mussten deshalb früh ins Bett gehen, damit wir um halb sieben Abfahrbereit und wach vor dem Hotel stehen konnten. Das mit wach war aber so eine Sache. Wie sollte man nicht müde sein, wenn man die ganze Nacht kein Auge zugetan hatte.

Als ich nach dem Abendbrot mit Hannah aufs Zimmer ging, kurz meiner Mutter schrieb und mir meinen Wecker stellte, versuchte ich einzuschlafen. Doch sobald ich meine Lieder auch nur schloss, überkam mich das Gefühl beobachtet zu werden und eine Gänsehaut fuhr wie auf einer Straße meinen Körper rauf und runter. Gegen 11 hielt ich es nicht mehr aus und machte meine Nachttischlampe wieder an. Mit Hannah konnte ich schlecht darüber reden was passiert war, ohne ihr auch Angst zu machen. Also schrieb ich Alex. Er antwortete sofort auf meine Frage ob er wach wäre und fragte ob wir uns auf den Flur treffen wollen. Da ich ja eh nicht einschlafen konnten, stimmte ich zu und schlich mich leise aus dem Zimmer.

Ein bisschen peinlich war es mir schon in roten Bibi Blocksberg Socken und einem Oberteil wo Scooby Doo drauf war zu erscheinen, aber extra umziehen wäre mir dann selber doch noch komisch vorgekommen. Auf dem Flur herrschte eine angenehm kühle Luft und genießerisch atmete ich ein. Das Zimmer kam mir immer so stickig vor, auch weil sich die Hitze über Mittag immer im Raum anstaute .

»Na«, begrüßte er mich und lehnte sich an die Wand.
»Du kannst also auch nicht schlafen ?«
Er schmunzelte, währen dich nickte und mich neben ihm an die Wand lehnte. Langsam rutschte ich runter und streckte meine Beine aus. Alexander machte mir nach und wir fingen an zu reden. Keiner versuchte das Geschehen der letzten Nacht zu erwähnen und irgendwann, erzählten wir normal und achteten gar nicht auf die Zeit.

»Deine Oma leitet das hier also. Wer von deinen Eltern kommt denn von hier?« fragte er und blickte mich von der Seite an.
»Papa. Er wollte wohl schon immer weg von hier. Ich habe ihn deswegen nie verstanden«, antwortete ich verträumt und schaute mir die kleine flackernde Lampe vom Flur an. Alleine hätte ich es bestimmt gruselig gefunden.
»Du hast echt Glück mit deinen Eltern. Sie sind nach so langer Zeit noch zusammen. Ich wünschte ich könnte das von meinen auch behaupten«, seufzte er und schaute stur die Wand an.
»Was ist passiert?«
»Meine Mutter ist mit einem Russen durchgebrannt. Anscheinend war er Sänger einen eher unbekannten Band und ihre "große Liebe". Meinen Vater hat es das Herz gebrochen, doch ihm ging es besser als er seine Mate fand. Sie kann aber keine Kinder kriegen. Naja auf jeden Fall, wäre alles okay gewesen, wenn meine Mutter nicht nach sieben Jahren wieder aufgetaucht wäre und Anspruch auf meinen Vater erhoben hätte. Es gab einen ziemlich großen Krach zwischen den dreien und letztendlich hat mein Vater meine Mum rausgeworfen und ihr verboten sich noch einmal unserem Haus zu nähern. «
Mein Mate tat mir leid und unbeholfen nahm ich ihn kurz in den Arm. Ich hatte echt Glück mit meiner Familie. Naja so ziemlich. Keine Familie war perfekt und irgendwen konnte man immer nicht wirklich gut leiden. Dafür war man aber eine Familie. Man konnte sich hassen,schlagen und einen versuchen mit einem Bunsenbrenner abzufackeln , doch letztendlich ist einem die Person nun mal nicht egal.
»Deshalb bin ich froh raus zu kommen. Endlich mal was anderes, als Stress. Vielleicht werde ich mich auch in den Ferien irgendwohin aus den Staub machen, bis sich die Wogen geglättet haben«, redete er weiter. Er erzählte von den kleinen Problemen und den großen die er in seinem Leben schon gehabt hatte. Aufmerksam hörte ich ihm zu und legte irgendwann zögerlich meinen Kopf auf seine Schulter. Er spannte sich kurz an doch lächelte danach selig. Dann redete er weiter. Wie hart es war Alpha von seinem Rudel zu sein und das es ihm auf die Nerven ging, das sein Rudel kein Selbstvertrauen mehr hatte und zu allem was sie taten seinen Segen haben wollten.
»Alpha Alexander? Soll ich den Müll rausbringen? Alpha Alexander? Soll ich in die Stadt fahren?« äffte er die Leute aus dem Rudel nach, was mich zum Lachen brachte.
»Du hast ein schönes Lachen«, flüsterte er leise und strich mir mit seiner linken Hand eine Strähne hinters Ohr. Ich lächelte und musterte ihn von der Seite.
»Das haben viele«. Er hatte auch ein schönes Lächeln. Nicht nur schön sondern wunderschön. Kleine Grübchen bildeten sich in seinem Gesicht wenn er lächelte und sein Haaransatz rutschte etwas nach vorne, wenn sich seine Muskeln dafür anspannten.
»Das stimmt nicht. Elisabeth sieht immer nur noch mehr aus wie ein Alien wenn sie lächelt«, sagte er und musste grinsen.
»Elisabth?«,fragte ich verwirrt und er deutete auf die Tür von Annabeth Ihrem Zimmer.
Ich war wohl nicht die einzige die Elisabth komisch fand.
»Was wirst du nach dem Abi machen?«
»Wohl den Alpha Posten vollständig übernehmen. Aber eigentlich will ich Kommunikationswissenschaften studieren. Du?«, fragte er und ich bemerkte wir seine eine Hand immer dichter kam.
»Architektin. Oder Medizin.«
»Medizin? Kinderarzt oder solche wie die im Krankenhaus?«
»Weder noch «, lächelte ich.
»Ich will mich mit Lähmungen beschäftigen. Besonders interessiert mich die Querschnittslähmung «.
Verblüfft schaute er mich an. Unsere Fingerspitzen waren nur noch wenige Zentimeter entfernt.
Doch dann öffnete sich die Tür von Alex seinem Zimmer. Sein bester Kumpel trat raus. Automatisch zuckten unsere Hände auseinander.
»Alex? Was machst du hier? Ich wo warst du?«, fragte er müde und rieb sich die Augen. Erst danach bemerkte er mich.
»Oh hey Mariana «. Er hob kurz die Hand zum Gruß und richtete sich wieder an Alex.
»Es ist halb eins, also wenn ihr morgen nicht im stehen einschlafen wollt, dann solltet ihr aber schleunigst wieder in die Betten verschwinden.«
»Ja Mama«, sagte ich lachend und wollte schon die Tür von meinem Zimmer öffnen. Sie war zu. Fluchend wich ich zurück. Die Tür konnte man von außen nur mit einem Schlüssel öffnen.

Ich lass auch mal wieder was von mir hören 🤗
Also nein, ich bin nicht in einer Sauna durch die Hitze ersticht oder habe mir wieder den Arm gebrochen weil ich vom Baum gefallen bin.
Hoffe das Kapitel ist okay
Lg J×
Ps: Habt ihr gute Bücher vom Genre Jugendliteratur die schon beendet sind, die man mal lesen könnte?

Alphas KlassenfahrtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt