Manon erwartete sie tatsächlich. Ihr Zimmer lag ein Stockwerk über dem von Niall und Liam, aber trotzdem brauchten die drei Männer eine halbe Ewigkeit, bis sie dort ankamen, denn Louis dirigierte sie über irgendwelche Notausgänge hinauf, damit niemand sie sah. Seltsamerweise wirkte die Anstalt jedoch wie ausgestorben. Sie entdeckten nicht einen einzigen Wärter.
„Da seid ihr ja endlich", begrüßte sie sie, als sie die Tür zu ihrem Raum öffneten. „Ich dachte mir zwar, dass Liam das dir, Louis, bestimmt abkauft, aber, dass ihr so lange braucht, damit habe ich auch nicht gerechnet. Niall war wohl ein ziemlicher Sturkopf."
„Es war genau andersrum", lachte Louis und zeigte auf Niall. „Er hat mir von Anfang an geglaubt, aber Liam war ziemlich skeptisch. Und dann hat er von einer Zombie-Apokalypse angefangen."
Nun lachte auch Manon und erst sah Liam ziemlich beleidigt drein, jedoch bekam er sich schnell wieder in den Griff und kicherte zuletzt auch.
„Weißt du was?" Louis grinste ihn frech an. „Du würdest gut zu Perrie passen. Sie ist vor kurzem von ihrem Verlobten sitzengelassen worden. Vielleicht kannst du sie ein bisschen aufheitern."
„Och nö", stöhnte Liam und verschränkte die Arme vor der Brust. „Tut mir echt leid, aber von Frauen habe ich zur Zeit die Nase voll."Louis konnte ja nicht wissen, dass Liam erst vor wenigen Wochen von seiner Freundin verlassen worden war, daher war der Brünette ihm nicht böse, seine Antwort jedoch eindeutig.
„Schade, aber da lässt sich wohl nichts machen." Der Agent zuckte mit den Achseln und sah in die Runde. „Seid ihr bereit, eurem Leben eine neue Wendung zu geben?"
Alle drei nickten, wenn es bei Manon wohl auch einen Moment länger dauerte.
„Gut." Louis schwang sich seinen Mantel über und knöpfte ihn zu. „Dann lasst uns gehen. Sobald wir den ersten Fuß auf die Straße gesetzt haben, gelten drei goldene Regeln. Erstens, ihr macht genau das, was ich euch sage. Keine Einzelaktionen! Zweitens, ihr bleibt unter allen Umständen zusammen, selbst wenn ich von euch getrennt werde. Das sollte zwar nicht passieren, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regeln, deshalb lautet die dritte Anweisung: Falls ich tatsächlich von euch getrennt werde, lauft ihr hinunter bis zum Schwimmbad. Hinter dem Außengelände befinden sich Bahngleise. Denen folgt ihr nach Norden, in das Wäldchen hinein. Nach circa fünfzehn Minuten Fußweg teilt sich das Gleisbett. Ihr biegt nach links ab und lauft bis zum Ende. Dort wartet Perrie in einem silbernen Range Rover auf euch." Er sah jedem Einzelnen fest in die Augen. „Habt ihr verstanden?"
Wieder nickten sie, Manon sogar so schnell, dass ihre Brille ihr ein Stückchen die Nase herunter rutschte. Daraufhin grinste Louis, drehte sich herum und öffnete die Tür.
Sie huschten aus dem Zimmer hinaus und zurück in das Notfalltreppenhaus, durch das Louis sie bis nach draußen führte. Der Alarm war seltsamerweise ausgeschaltet, aber Niall vermutete, dass der Agent sich vorher darum gekümmert hatte. Überhaupt war er zwar aufgeregt, aber nicht nervös oder ängstlich, fühlte er sich in der Gegenwart seiner Freunde und des Agenten sicher. Wie alt mochte er wohl sein? Er sah nicht viel älter aus als Liam und er, zumindest nicht in den Momenten, in denen er lachte.
„Dürfen wir miteinander reden?", fragte Manon plötzlich und erntete dafür einen belustigten Blick ihres Anführers, neben dem sie lief.
„Klar. Solange ihr nicht rumschreit und die Nachbarschaft aufschreckt", lautete die Antwort und prompt drehte die Brünette sich zu Niall herum.
„Worüber grübelst du nach?"
„Ja, ne?", mischte Liam sich ein, der ihn von der Seite her besorgt musterte. „Ich dachte, du freust dich, dass wir endlich aus diesem beschissenen Haus rauskommen, aber stattdessen siehst du aus wie meine Schwestern, als sie realisiert haben, dass es keine weitere Staffel Gossip Girl mehr geben wird."
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Objekt 242
FanfictionEin eigenes Restaurant - das war schon immer Niall Horans großer Traum gewesen, den er sich mittlerweile sehr erfolgreich verwirklicht hat. Sein Lebensweg führt steil nach oben, zumindest bis zu dem Tag, an dem er unter Mordverdacht in seinem Büro v...