“Und Sie sind sich sicher nur einen der beiden zu adoptieren?“, fragte eine Frau. Sie trug ein grün kariertes Kleid, das ihr bis zu den Knöcheln reichte, wo schon ihre schwarzen Stöckelschuhe begannen. Ihre Stirn war gerunzelt und unter ihr dunkelbraunes, hochgestecktes Haar blitzten ein paar Schweißperlen hervor.
“Wenn wir uns unsicher wären, würden wir es uns sicher nochmals überlegen“, antwortete eine junge Frau auf der Frage der Frau mit dem grün karierten Kleid. Sie trug eine weiße Bluse, die an ihren Hüften in einen schwarzen Rock gesteckt war. Ihre schwarzen, glatten Haare hingen streng bis zu ihre Schultern hinunter. Sie hatte ihre Lippen zusammengepresst und blickte mit ihren dunkelbraunen Augen zu einem jungen Mann, der im Gegensatz zu ihr lässig auf seinem Stuhl saß und gedankenverloren an seinem Drei-Tage Bart rieb. Seine Haltung wirkte entspannt, auch sein grünes Hemd sowie seine schwarze Leggins unterstrichen dies. Nur sein Gesicht wollte nicht ganz dazu passen, da seine Stirn voller Sorgenfalten gerunzelt war und seine Augen unschlüssig hin und her huschten. Er saß neben seiner Frau hinter einem Pult, dass voller Formulare war. Dahinter blickte ihnen die Frau mit dem grün kariertem Kleid ernst entgegen. Sie befanden sich in einem Büro, dessen Wände, die voller bunten Kinderzeichnungen waren, gar nicht wirkte wie ein Büro. Nur das ordentliche Pult und der Aktenschrank erinnerte daran.
Die Stimme der Frau mit dem grün kariertem Kleid zerriss die peinliche Stille als sie mit hoher Stimme sagte:“ Eigentlich dürfte man Geschwister normalerweise nicht trennen, doch da die beiden schon ihr ganzes Leben hier sind will ich einmal eine Ausnahme machen.“ Sie hörte sich an als würde sie eher mit sich selbst reden um sich zu überzeugen, als mit ihren Besuchern. “Nun Frau und Herr Sommer, haben sie sich für den Jungen oder das Mädchen entschieden?“, fuhr die Frau mit dem grün karierten Kleid fort. Der Mann, der Herr Sommer genannt worden war und bis dahin geschwiegen hatte antwortete:“ Wir haben uns für das Mädchen entschieden. Rachel, so hieß sie doch, nicht wahr?““ Genau, das 6 Jahre alte Mädchen Rachel...“, murmelte die Frau mit dem grün kariertem Kleid. Nach einigen Minuten des Schweigens klatschte die Frau mit dem grün karierten Kleid plötzlich in die Hände und sagte rasch:“ Nun denn, dann können wir uns ja auf den Weg zu ihr machen.“ Ruckartig stand sie auf und schritt mit großen Schritten zur Tür. Die Sommers folgten ihr aus der Tür und den Gang entlang, der an einer Treppe endete. Bis die Frau mit dem grün karierten Kleid vor einer Tür stehen blieb und zögernd die Hand auf die Türklinke legte und sie anschließend öffnete. Neugierig blickten die Sommers durch die Tür. In einem Zimmer mit zwei Stockbetten spielten ein kleines Mädchen in rosa Sommerkleid und ein etwas älterer Junge mit Latzhose mit einem Teddy. Als die Zwei die unerwarteten Besucher bemerkten standen sie rasch auf. Das Mädchen versteckte sich ängstlich hinter dem Jungen, der sich schützend vor ihr gestellt hatte. Mit fester Stimme sagte die Frau mit dem grün karierten Kleid:“ Rachel, sag 'hallo' zu deinen neuen Eltern.“Das war nun der etwas sehr kurze Prolog. Ich hoffe es gefällt euch bis hierher, sonst könnt ihr mir auch Verbesserungsvorschläge geben.
Was haltet ihr von den Sommers?
Und von der Frau mit dem grün karierten Kleid?
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Der Straßenjunge, der behauptete mein Bruder zu sein
Teen Fiction„Wer bist du?", fragte ich verwundert den Jungen mir gegenüber. Sein schmales, dreckiges Gesicht war übersät von kleinen Schrammen und ein paar Narben. Wäre seine ordentliche Kleidung nicht, hätte ich ihn für einen Straßenjungen gehalten. „Das wirs...