Seine Luna

35 / Alte Geschichte

Mein Bruder gab mir paar Klamotten von sich und Jordan, Noah, Bella und ich fuhren zur Werkstatt. Tyler wollte nicht in die Werkstatt mit. Vielleicht wollte er noch was sich ausruhen von der Fahrt. Er war die ganze Fahrt durch gefahren und mich wollte er nicht fahren lassen. Da hatte er auch mal eine Pause verdient. Ich war so überglücklich darüber, dass ich hier war und auch dass Jay und mein Bruder jetzt eine Freundin gefunden haben.
Wir fuhren zur Werkstatt und ich sah schon, dass sich einiges geändert hat, seid ich weg war. Voll viele Farbdosen lagen auf dem Boden, coole Graffiti waren an den Wänden und eine alte Couch stand im Raum. Bella und Jordan setzten sich auf die alte, zerfläderten Couch und Noah sagte ich könnte mich hinten umziehen. Hier kannte ich mich aus wie nirgends wo anderes. Ich zog mich in den alten Büro meines Vaters um und dies war auch irgendwie der einzige Raum, der sich nicht verändert hat.
Umgezogen ging ich dann in die Halle zurück, wo sich die drei auf der Couch nieder gelassen haben. Ein schwarzer Mercedes stand mitten in der Halle und die Scheiben waren verklebt. Dies war anscheinend mein Opfer.
"Dort stehen Dosen und alles. Wir wünschen dir viel Spaß. Du kannst dich an dem einfach aus toben." Sagte Noah zu mir und zeigte auf dem Wagen und auf die Dosen, die da neben lagen.
Ich nickte und griff nach einer Dose. Ich hatte irgendwie einen Plan, nur wie ich den ausführte war mir noch nicht ganz so bewusst. Ich machte mir noch das Radio an und  fing dann einfach drauf los an zu sprühen. Ich hatte vor, es ihnen erst zu zeigen, was es wird wen es fertig ist.
Nach 4 Stunden auf dem Boden liegen und 2 Stunden auf dem Auto klettern war ich dann fertig.
"So fertig." Rief ich durch die Halle und die drei auf der Couch schauten zu mir.
"Wow, das sieht mega Hammer aus." Sagte Noah.
"Also wenn mich jemand fragt ob du was drauf hast, sag ich du hast was drauf und nicht nur Zahnbelag." Auf Jordans Kommentare mussten wir alle Lachen. Bella musste so fest lachen, dass sie ihren Bauch halten musste, da sie vermutlich schmerzen hatte.
"Jordan? Wo hast du denn so geile Sprüche her?" Fragte ich ihn immer noch lachend.
"Keine Ahnung, ist mir gerade eingefallen." Er zuckte mit seinen Schultern und schaute sich  den Wagen an. Ich fand es ist mir gut gelungen. Ich hatte rot-gelbe Flammen an die Seiten gemalt und über die Motorhaube bis zum Kofferraum war ein schwarzer streifen.
"Wow, Ivy. Du verstehst was vom deinem Handwerk. Aber du reparierst auch und schraubst oder?" Bella stand neben mir und schaute sich den Wagen an.  
"Ja, ich habe auch schon einen Job in der Werkstatt in der Stadt, wo ich jetzt lebe. Tyler kennt den Besitzer und hat dann irgendwie ein Art Vorstellungsgespräch organisiert. Ich schraube zwar viel, aber sprühen tue ich schon lieber."  Erzählte ich ihr.
"Wie bist du auf so ein geiles Design gekommen?" Fragte mich Noah, der auch schon die ganze Zeit um das Auto am schleichen war.  
"Ich habe mir gedacht bei so einem heißen Wagen braucht man ja auch ein heißes Design. Der Wagen ist sehr sportlich und ich wollte ein cooles Design dazu machen. Ich sprühe meistens nach Wunsch oder je was zum Auto passt." Erklärte ich.
"Aber du hast echt Talent." Sagte Bella. Sie war ja schon eine süße. Aber das war sie schon früher. Eine Mischung aus Süß und Kampfsau. Passt perfekt zu Jay und das gönne ich ihm mal. Eine Freundin die er liebt. So was hatte er nicht wirklich schon mal.
"Wie wäre es, wenn wir noch ein paar Fotos machen und du kannst dich schon mal umziehen gehen. Aber verlauf dich nicht." Sagte Noah und zwinkerte mir zu. Gut, das Tyler nicht hier war. Er hätte ihn mit seinem Blick erschossen.
Ich lachte nickte aber dann und ging. Ich ging zurück zum Büro meines Vaters und zog mich dort um. Bevor ich ging schaute ich mich noch mal um und sah ein Bild.
Es war ein Bild von meinem Bruder, mir und ein Auto von Dad. Früher als er noch jünger war, hatte er ihn zusammen gebaut. Es war ein ganz altes Auto, das er auf dem Schrott gekauft hatte. James und ich halfen ihm dabei dran rum zu schrauben. Da fing James sich auch an für Dads Arbeit zu interessieren.
Auf dem Bild saßen wir beide auf der Motorhaube und grinsen. Dad steht neben uns und grinst ebenfalls. Mir lief eine Träne sogar runter. Bei dem Gedanken, was wir da noch eine unbeschwerte Familie waren.
An dem Tag, an dem wir das Bild gemacht hatten, hat James seine Freude zu Autos gefunden und bei mir war es die Freude am Lackieren. Den an jenen Tag haben wir Dads Auto lackiert und das hat mir damals mega viel Spaß gemacht.
Dies war eine Geschichte, die nicht jeder über mich kannte. Es war etwas, was zu mir gehörte, aber sehr privat war. Selbst Jay wusste davon nichts und in dieser Zeit kannten wir und schon lange.
Ich legte den Bilderrahmen wieder auf Dads Schreibtisch und ging wieder zu den anderen, die schon auf mich am warten waren.