12 / Der Helfer

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"Ja, das stimmt. Was ist denn los?" Fragte ich ihn. Sollte ich ihm es erzählen? Ich bin weit genug weg. Einem Fremden ist es wahrscheinlich besser zu erzählen, als einem Freund oder jemanden aus Tyler's Rudel.
"Also ich komm aus der USA und da gibt es ja diese Bälle, damit Werwölfe ihre Mates finden. Naja und mein Mate hat mich halt gestern dort gefunden und da er Alpha ist hab ich gesagt, okay ich komme mit. Da ich eh viel zu viel Angst hatte, dass er meiner Familie etwas antun könnte. Und heute als er mir sein Rudel vorgestellt hatte hat niemand mit mir geredet, außer ein Mädchen und sie erzählte mir von einer Wette und dann bin weggelaufen. Und jetzt sitze ich hier mit einem Wildfremden und rede mit ihm über meine Probleme." Erklärte ich und ließ meinen Kopf auf die Tischplatte sinken.
"Hey, Kopf hoch. Ich schlag dir was vor, okay?" Fragte er mich. Ich hob den Kopf etwas hoch, so dass ich ihm in die Augen schauen konnte.
"Was schlägst du mir denn vor?" Ich hörte mich schon echt deprimiert an. Ich wusste einfach nicht was ich in dieser Situation tun sollte.
"Du hörst auf deinen Frust in Alkohol zu ertrinken und kommst mit mir zu unseren Rudelhaus, da kannst du dann die Nacht über schlafen. Morgen sprechen wir dann mit dem Alpha, was wir dann machen. Du siehst nämlich richtig scheiße aus wenn man das mal so sagen darf." Ich musste schon etwas lächeln. Er war echt freundlich obwohl er mich gar nicht kannte. Oder hatte er Mitleid mit mir?
"Danke" Ich merkte wie ich leicht rot wurde. Ich fand ihn echt sympathisch.
"Okay, dann geh ich bezahlen und dann gehen wir." Bevor ich irgendetwas erwidern konnte war er schon weg. Ich trank mein Bier aus und stand auf.
"Danke." Sagte ich als wir beide draußen standen. Doch er schaute mich nur verwirrt an und ich ergänzte mich selber noch mal. "Also dass du mich jetzt zu euch ins Rudelhaus nimmst, dass ich da schlafen kann und dass du meine Rechnung bezahlt hast."
"Kein Ding. Bist du eigentlich mit dem Auto hier?" Fragte der junge Mann mich wieder und ich nickte nur. Wir gingen in die Richtung meines Autos. Doch eine Frage brannte mir noch auf der Zunge.
"Sagt dein Alpha nichts, wenn du einfach so Mädchen ins Rudelhaus mitbringst?"
"Nein, ich bin sein Beta und er vertraut mir. Ich hab ein gutes Herz und ich will dich nicht in deinem Auto schlafen lassen." In zwischen waren wir an meinem Auto angekommen und er streckte mir seine offene Hand entgegen. Er schaute mich erwartungsvoll an.
"Dein Autoschlüssel! Ich lass dich nicht angetrunken fahren und du weißt nicht wo es hin geht." Erklärte er mir und meine Verwirrung verschwand.
Ich holte den Autoschlüssel heraus und hielt ihn vor sein Gesicht. Er versuchte ihn zu nehmen, dich ich hatte ein festen Griff.
"Wie heißt du eigentlich?" Fragte ich ihn. Perplex schaute er mich an. Er hatte wahrscheinlich jetzt nicht mit dieser Frage gerechnet.
"Erik." Sagte Erik knapp. Ich hatte also meine Antwort. Ich ließ den Schlüssel los und dieser fiel in die Hand von ihm. Wir stiegen beide ein und ich ließ mich in den Sitz fallen. Erst jetzt merkte ich dass ich doch ein Bier zu viel getrunken hatte.
"Ivy." Sagte ich als er den Motor startet hatte. Er schaute mich verwirrt an. "Was hast du gesagt?" Fragte er total erstaunt.
"Ivy. So heiße ich. Also falls dich das interessiert." Ich war ganz leise geworden. Mir war das schon etwas peinlich.
Die restlich Fahrt sagte keine von uns beiden etwas. Erik fuhr Auto und ich schaute stur aus dem Fenster. Langsam merkte ich den Alkohol in meinem Blut. Jede Minute bekam ich immer weniger mit. Bei mir war das immer so, wenn ich zu viel getrunken hatte.
"So wir sind da." Wir fuhren auf ein riesiges Gebäude zu, welches einer Schule gleichen konnte. Es hatte drei Stöcke und war bestimmt von der Fläche so groß wie zwei Fußball Felder. Als ich aus dem Auto ausstieg schwankte ich etwas, deshalb stützte Erik mich.
"Die meisten sind bestimmt schon schlafen, also werden wir hoffentlich niemanden antreffen. Hier ist die Küche, dort frühstücken wir morgens alle zusammen." Er führte mich an einer riesigen Küche vorbei und dann in einen Gang. Er öffnete eine der Türen.
"So das ist dein Zimmer. In dem Schrank sind Klamotten, die sind Unisex, also für beide Geschlechter. Schlaf gut." Erik wollte gerade gehen.
"Erik?" Rief ich ihm noch hinter her und er drehte sich noch mal um.
"Danke für alles." Erik lächelte mich an und nickte nur. Dann verschwand er aus dem Zimmer.
Ich ließ mich erst mal auf das Bett fallen. Ich war echt kaputt. Auch wenn ich den halben Tag im Auto gesessen hatte, war die ganze Aufregung und das ganze schon hart. Ich suchte mir die nächste Steckdose und steckte erst mal mein Handy an das Ladegerät, da mein Handy schon gar kein Akku mehr hatte.
Aus dem Schrank holte ich mir eine Jogging Hose und ein etwas größeres Shirt und zog mich um.
Dann legte ich mich ins Bett. Ich dass mein Handy gerade wieder an war, aber das hatte erst 5%.
Ich sah das ich von Tyler 121 Nachrichten bekommen hatte und 37 Anrufe. Ich ignorierte das gekonnt und schlief ein.

Seine Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt