8 / Abschied von Zuhause

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Ich stand auf nahm mein Turnbeutel und mein Kissen vom Bett und ging runter. Tyler kam mir mit meinen zwei Taschen hinterher. Er ging zu seinem Auto und stellte dort mein Taschen rein. Ich machte es im gleich legte aber mein Kissen und mein Turnbeutel auf die Rücksitzbank.
Dann ging ich stur rein und wollte mich von meiner Familie verabschieden. Doch Tyler packte mich am Arm und hielt mich kurz vor der Tür noch mal auf.
"Das Auto, was du von deinem Bruder bekommen hast, habe ich schon mal vorgeschickt. Du kennst ja noch nicht den Weg, deswegen fährst du bei mir mit." Jetzt durfte ich noch nicht mal mit meinem eigenen Auto fahren? Na toll, auch noch eine Autofahrt mit ihm.
Als ich mich losgerissen hatte ging ich durch eie Haustür und in unser Wohnzimmer, wo meine Eltern, mein Bruder und mein bester Freund  saßen.
Meine Mutter weinte vor sich hin und mein Vater hatte sie im Arm. Es war schwer für sie, vor allem, da sie so eine Mutter war, die immer sagte: Ach ihr seid aber groß geworden und so erwachsen. Sie konnte einfach nicht loslassen, da auch wir ihre ersten Kinder sind und da will man ja nie so richtig loslassen.
Als sie sah, dass ich im Türrahmen stand, riss sie sich von meinem Vater los und nahm mich in ihre Arme. Ich streichelte sie am Rücken, da sie sich beruhigen sollte. Ich weiß ja selbst, dass es nicht leicht ist von heute auf morgen auszuziehen.
"Ich werde dich so sehr vermissen! Mein kleiner Engel wird erwachsen." Schnaufte sie. Auch auf meiner Wange kullern eins zwei Tränen runter.
Sie ließ langsam von mir ab und setzte sich wieder auf die Couch. Mein Vater schloß mich jetzt in seine Arme und selbst ihm floss eine Träne herunter. Er war eigentlich nie so der gefühlvolle Typ.
"Ich bin stolz auf meine Kleine. Ich werde die Tage mit dir in der Werkstatt vermissen." Er machte eine kleine Pause und sprach so leise weiter, dass ich es nur verstehen konnte. "Du weißt, du bist immer hier willkommen." Nachdem er das gesagt hatte löste er sich auch von mir und kümmerte sich um meine Mutter, die gerade dabei war still vor sich hin zu weinen.
Ich sah zu Tyler, der immer noch mit einem monotonen Gesichtsausdruck im Türrahmen stand.
Ich setzte mich zu meinem Bruder und Jay. Jay sah fröhlich aus, doch als er mich an sah erlosch sein Fröhlichkeit aus seinem Gesicht.
Jay schlang seine Arme um mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
"Ich werde dich so sehr vermissen." Murmelte er vor sich hin und drückte mich noch fester an sich.
"Ich dich auch, Jay." Sagte ich und lehnte mich an sich. Ich spürte zwar den wütenden Blick von Tyler, aber das musste er jetzt aushalten. Schließlich ist das jetzt das letzte mal dass ich ihn sehen werde.
"Kleines, kannst du mir bitte einen Gefallen tun?" Fragte er mich. Ich nickte nur leicht und war etwas benommen von seiner Umarmung.
"Pass bitte auf dich auf." Sagte er und drückte mich noch ein mal fest an sich.
"Werde ich machen und du wirst gut an der Uni spielen, sonst werde ich kommen und dir in den Arsch treten." Bei dem letztes Satz fing ich an zu lachen und umarmte ihn noch mal fest. Ich wusste, dass das Tyler so gar nicht gefiel, aber so war es jetzt halt eben. Seinen wütenden Blick spürte ich in meinem Nacken und es war schon unangenehm.
Jay ließ mich los und stand auf, so dass James neben mich rücken konnte. Er legte seinen Arm um mich rückte ganz nah man mich. Er legte selbst seinen Kopf auf meine Schulter und lehnte sich an mich.
"Ruf mich mal an, wenn du mal Zeit hast. Oder komm mal uns besuchen. Wir werden dich vermissen, kleines." Er schlang seine Arme um mich und drückte mich noch fester an sich.
"Mache ich doch, Bruderherz. Und danke noch mal für das Auto." Sagte ich und lehnte mich an ihn an.
Als er mich los ließ und ich stand langsam auf. Ich stellte mich zu Tyler, der mich monoton anschaute. Er war definitiv neidisch, dass Jay und James mich umarmten und er dass nicht durfte.
Erneut umarmen mich alle und dann stiegen ich und Tyler ins Auto ein. Meine Familie winkte uns noch nach, als wir los fuhren.
"Ich weiß, dass du es nicht gut fandest, dass ich meinen besten Freund umarmt habe, aber er ist halt mein bester Freund und jetzt werde ich ihn erst mal nicht sehen." Ich brach die stille im Auto und erklärte mein Verhalten,  was ich eigentlich nicht rechtfertigen musste.
"Sei froh, dass ich mich zurück gehalten habe. Vor ein paar Jahren, wo ich noch jünger war, hätte ich mich nicht mehr zurück halten können. Ich hätte ihn dann eigentlich zerfetzt." Er sprach monoton und wirkte so, als wäre er wütend und versuchte es zu unterdrücken. Ich blieb einfach still. Ich wollte darauf nichts sagen.
Ich sah aus dem Fenster und schaute auf den Highway. So viele verschiedene Autos rasten aneinander vorbei und fuhren die Straße auf. Und jeder paar Minuten passierte ein Unfall auf der ganzen Welt.
Tyler legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, doch ich schob sie weg und schaute wieder aus dem Fenster.
"Wieso darf ich dich nie berühren? Ich darf dich nicht küssen. Ich darf dich nicht berühren. Ich darf dich nicht umarmen. Wieso? Du bist doch meine Mate und ich darf dich nicht anfassen." Er war echt traurig und das hörte man auch aus seiner Stimme heraus.
"Schau mal, du musst auch mal aus meiner Sicht sehen. Ich kenne dich kaum, besser gesagt erst seid gestern, ich spüre keine Verbindung oder so wie du und komme nur mit, weil uns dass so geraten wird." Ich weiß, dass würde ihn jetzt treffen, aber er hatte ja gefragt.
"Ich .. ich weiß. Dass kannst du auch gar nicht." Er stotterte leicht und schaute weiter auf die Straße.
"Hey, wir können uns ja besser kennenlernen und können es ja mal irgendwann versuchen."

Seine Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt