Ohne Worte

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Ich rannte aus dem Haus und rief ein Taxi.

Als ich am Park ankam, fing ich an Toni zu suchen. Als ich sie zusammen gekauert und schluchzend auf einer Bank sah, musste ich schlucken.

Ich hatte sie schon so lange nicht mehr gesehen. Ich rannte zu ihr und nahm sie in den Arm.

Toni blickte auf, dann fing sie noch stärker an zu weinen.

"Ach Schü! "

Ich sah sie an. Sie war viel zu kurz angezogen. Auch wenn es Sommer war, war es hier in England nicht gerade warm.

Ich hob sie hoch und ging mit ihr zu meiner Wohnung. Bis jetzt hatte noch niemand ein Wort gesagt.

An meiner Wohnung angekommen,  ging ich ins Schlafzimmer und holte ihr eine Jogginghose und einen Pulli von mir.

"Das Bad ist da drüben. Lass dir ruhig Zeit. Ich warte auf dich."

Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand im Bad.

Ich hörte sie nur noch flüstern.

"Danke Schü!"

TONI'S SICHT

Im Bad sah ich erstmal zum Spiegel. Meine Güte, wie ich aussehe.

Mit wenigen Handgriffen wusch ich mir mein Make-Up vom Gesicht. Dann zog ich Andrés Sachen an. Ich war ihm echt dankbar.

Ich rückte meinen Zopf zurecht und ging dann André suchen.

Als ich ihn in der Küche fand, hielt er eine Tasse mit Tee in der Hand.

"Hier für dich!"

Lächelnd nahm ich die Tasse, stellte sie ab und warf mich in seine Arme. Lange standen wir so da. Niemand sagte etwas, niemand drängte einen dazu, etwas zu sagen.

So etwas schaffte ich nur mit Schü. Nicht einmal Mario oder Roman bekamen das hin. Mit Schü verstand ich mich einfach blind.

Als ich die Umarmung löste, sah er mich an.

Ich nahm den Tee und setzte mich auf einen Stuhl. Als er saß, begann ich zu erzählen...

Familie&Liebe im RuhrpottWo Geschichten leben. Entdecke jetzt