Kapitel 1

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"Abigail steh auf, du kommst sonst zu spät."

Schrie meine Mutter zum Gefühlten hundertsten mal. Erschrocken riss ich meine Augen auf, heute war der erste Schultag nach den Ferien. Ich blickte auf die Wecker Uhr.

7.00 Uhr sonst müsste ich mindestens eine halbe Stunde früher auf stehen.

Fuck.

Ich riss die Decke beiseite und stand schnell auf, was ich sofort bereute da ich ins taumeln geriet. Hektisch lief ich zu meinem Schrank, zog mir eine Bluse und eine kurze Hose raus und zog mir diese schnell über. (Bild vom Outfit an der Seite) 

Ich sprintete ins Bad, putzte mir die Zähne, und schminkte mich nur dezent. Meine dunklen Haare kämmte ich schnell und lies sie mir normal über die Schulter fallen.  Ich schnappte mir meine Tasche und eilte die Treppen runter wobei ich wieder fast stolperte.

Heute war echt nicht mein Tag. 

"Komm schnell frühstücken."

Ich lief in die Küche und aß ein Brötchen, wobei mich meine Mutter die ganze Zeit misstrauisch musterte.

"Ist was?"

"Um wie viel Uhr bist du gestern Abend nach Hause gekommen?"

"8 Uhr wieso?"

"Weil du sonst nie verschläfst."

Als Antwort von mir erhielt sie nur ein Schulterzucken.

Scheiss Schlafrhythmus.

Ich lebe mit meiner Mutter hier in diesem Haus in London, sie muss fast den ganzen Tag arbeiten weswegen ich die meiste Zeit allein zu Hause bin. Öfter geh ich jedoch zu meiner besten Freundin Emma, wo ich gestern auch war. 

"Hast du die neuen Nachbarn bemerkt?"

Ich nickte nur und aß weiter. Wie hätte ich die auch übersehen oder besser gesagt überhören können. Sie haben mit dem Krach den sie gestern verursacht haben, die Aufmerksamkeit der ganzen Straße auf sich gezogen. Ich aß zu Ende und drückte meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und zog mir meine Schuhe an.

"Tschüss Mum."

"Tschüss Schatz, ich komm heute ein bisschen später von der Arbeit. Ich leg dir Geld in dein Zimmer dann kannst du dir was zum Essen bestellen."

"Danke."

Ich rannte raus und die Tür wurde hinter mir zu gemacht. Mit dem Bus musste ich noch nie fahren weil ich nur zehn Minuten von der Schule entfernt wohne. Aber das ich zu spät kommen würde war mir klar und das auch noch am ersten Tag der zwölften Klasse.

Toll. Wenn ich schon zu spät komme, dann mach ich mir ganz bestimmt keine Mühe mich zu beeilen. Dann war das eben auch umsonst.

Genervt seuftzte ich und ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen, bis er an einer Gestalt auf der gegenüber liegenden Straßenseite hängen blieb. Es war ein dunkelhaariger Junge, ich schätze mal in meinem Alter. Ich hatte ihn in dieser Gegend noch nie gesehen, aber gut sah er schon aus. Er lief ganz entspannt weiter und zog ab und zu an der Zigarette die er in der Hand hatte, bis sein Blick mich traf. Sein Mund verformte sich zu einem dreckigen Grinsen woraufhin mir sofort die Röte ins Gesicht schoß.

Er hatte mich gerade beim starren erwischt. Peinlich,

Endlich erreichte ich die Schule und klopfte an meinem Klassenraum. Die Tür wurde mir von Miss Smith geöffnet.

Auch das noch.

 "Fräulein, sie wissen genau das ich keine Verspätungen in meinem Unterricht dulde! Sie kommen nach der Stunde bitte mal zu mir. Das wird ein Nachspiel haben."

Just a NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt