Prolog

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»Und ich liebe dich, Christian. Für immer.«

Mit diesem letzten Satz beendete ich die 'Fifty shades' Reihe. Er kam mir so surreal vor, dass die Geschichte zu Ende war. Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben.
Mein Herz schlug bei jedem Wort immer schneller. Ich weinte in jeder traurigen und emotionalen Szene mit.

Das Buch machte mich süchtig und dann sollte es zu Ende sein?

Nein!

Nicht mit mir!

Ich klappte das Buch zusammen und setzte mich verbittert an meinen Laptop.

Das kann doch nicht einfach so enden! Ich akzeptiere das nicht! Es wird doch sicherlich einen Mr. Grey auf Erden geben oder?!

Ich suchte im Internet verzweifelt nach einem weiteren Teil der Shades - Reihe. Doch vergeblich. Es gab nicht auch nur ansatzweise eine Idee für einen neuen Teil.

Toll..

"Leyali? Habibti (Schatz), wo bist du?", rief mein Vater aus dem Untergeschoss.

SCHEISSE! Er darf nichts von meinen Gedanken oder Vorlieben erfahren!

Hektisch löschte ich den Verlauf auf meinem Laptop und schlug ihn, stärker als ursprünglich geplant,  zu, nahm mein Buch und hastete zu meinen Regalen und stellte es hinein.

Auf die Sekunde genau öffnete sich die Tür. Angespannt drehte ich mich zügug zur Tür.

"Habibti, was machst du? Es gibt seit einer halben Stunde Mittagessen.", stellte er besorgt klar. Ich atmete tief durch und versuchte meinen Atem und Kontrolle zu bekommen.

"Ja i-ich... Ich habe mir Gedanken über die Rede gemacht..", ich war noch nie besonders gut im Lügen, aber trotzdem reichte es aus, um meine Familie zu überzeugen.

Er nickte nur und lächelte mich an. "Komm jetzt was essen. Ich weiß deinen Fleiß zu schätzen, aber du musst auch mal was essen.", sagte er -für meinen Geschmack etwas zu übervorsorglich - in einem ruhigen Ton und legte seinen Arm um meine Schulter.

"Ja, Papa. Ich komme. Kannst du mir noch ein paar Minuten geben?", fragte ich zuckersüß, setzte meine grünen Reh-Augen ein und zog einen Schmollmund.

Er verdrehte die Augen und nickte. "Aber beeil dich!", rief er mir zu, als er aus dem Zimmer ging. "Ja! Mache ich!", rief ich zurück.

Als ich sicher war, dass er sich nicht mehr hier in der Nähe befand,  nahm ich Anlauf und sprang in mein nur zu einladendes Bett. Ich schloss meine Augen, ließ den Schock erstmal sacken und atmete tief durch.

"Das kann doch wohl nicht wahr sein... ", flüsterte ich den Tränen nahe. 

Das Buch kann einfach NICHT zu Ende sein!

"Ich wünschte, ich hätte einen Mr.  Grey an meiner Seite.." Frustriert über den Gedanken an die Realität, starrte ich die Decke an.

Plötzlich kam mir die Idee.

Was ist, wenn ich -

"Leyali! Komm sofort runter! Und leg deine Maske an!"

Hä?
Wieso soll ich mir meine Maske aufsetzen, wenn wir zu Hause sind?

"Ja, mache ich.", rief ich hinunter.
Aufgeregt durchsuchte ich mein Zimmer nach meiner Maske.

"Scheiße!", zischte ich, als ich sie nirgends entdeckte und raufte mir die Haare.

Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir. Geschockt drehte ich mich um und musste meinen den aufkommenden Drang, ihm einen Killerblick zuzuwerfen, zu unterdrücken.

"Suchst du die hier?", grinste der mir fremde Mann um Türrahmen und schwingt meine Maske hin und her.

"Wer sind Sie? Und wieso zur Hölle haben Sie meine Maske?!", zischte ich und riss ihm die Maske aus der Hand, um sie mir selber umzubinden.

"Wieso?", fragte er plötzlich. Verwirrt schaute ich ihn durch den Spiegel an und verharrte in meiner Bewegung.

Er lachte leise und schüttelte seinen Kopf. "Wieso ziehst du sie dir noch an,  wenn ich dich schon ohne gesehen habe und auch den Rest meines Lebens sehen werde?"

Entsetzt hielt ich meinen Atem an und legte die Maske wieder ab.

Wie jetzt... 'Den Rest meines Lebens sehen werde' ? Was meint er damit?

"Du hast richitg gehört. Ich werde dich heiraten.", er grinste mich schelmisch an. Verstört verzog ich mein Gesicht und lief an ihm vorbei, geradewegs zu meinem Vater.

"Baba, ich werde diesen Mann nicht heiraten! Du kannst schon gar keine Versprechungen ohne mein Einverständnis machen!", schrie ich ihn an.

"Doch.", sagte er nur kalt und blickte zu dem hinein kommenden Mann.

Oh Gott! Nein! Bitte nicht... Der ist wahrscheinlich Europäer oder Amerikaner.  Nein... Bitte nicht.. Bitte.

"Leyali, das ist Mr. Killian Grey. Unser neuer Geschäftspartner.", stellte er dann klar und nickte in die Richtung des Mannes.

Halt. GREY?!

Sofort musste ich an Fifty shades of Grey denken. Meine Knie wurden weich und in meinem Magen zog sich alles zusammen.

Mein Vater stand auf und ging zu mir. "Ich werde dich schon noch verheiraten, aber nicht an so einen.", flüsterte er mir gerade so leise ins Ohr, dass nur ich es verstand.

Fast hätte mein Herz ausgesetzt.

War es jetzt eine gute oder schlechte Aussage??

"Aber wieso, sagte er dann, er dürfe mich ohne Maske sein Leben lang sehen?", fragte ich schüchtern und mein Gesicht begann zu glühen.

"Weil meine Firma in eine Kooperation mit eurer einsteigt und ihr euch uns anpassen müsst. Also..." Innerlich klatschte ich mir gegen die Stirn.

Natürlich... Wie immer werde ich gleich hysterisch...

Ein Diener kam in den Raum gehetzt. "Euer Hoheit! Ich habe wichtige Nachrichten!" Mein Vater sah ihn abwartend an. Schließlich verstand er und schüttelte seinen Kopf.
"Unter vier Augen." Mein Vater stand genervt auf und rollte mit seinen Augen. "Beschäftige unseren Gast, Leyali!"

Na toll.. Und wie??

"Tut mir leid, dass ich so super hysterisch wurde.", gestand ich beschämt und versuchte mein Tomatengesicht hinter meinem Pulli zu verbergen.

Mr.  Grey grinste mich nur schief an und tat dann jedoch einen Schritt auf nich zu. "Nicht dafür schämen, Baby.", hauchte er und befreite mein Gesicht von dem Pulli.

Ein mulmiges, aber dennoch so wunderschönes Gefühl machte sich in mir breit. Meine Haut kribbelte und mein Atem stockte, bei dem genaueren Blick auf sein Gesicht.

Wunderschön, markantes Kinn, feine Nase, Dreitagebart, diese perfekten, weißen Zähne und dann diese süßen und herausstechenden Grübchen in seinen Wangen. Wie gerne würde ich ihm dort hineinkneifen.

Plötzlich kam mein Vater in den Raum. Peinlich berührt entfernte ich mich einige Schritte von ihm und starrte den Boden an. Mein Gesicht explodiert gleich, so heiß wie es sich anfühlt.

Ich hörte sein leises Kichern.

Oh Baby... Mein Herz. Wie kann man nur so niedlich sein?

"Ich muss gehen.", sagte er nachdem er sich geräuspert hatte. Mein Kopf schellte zu ihm hoch. Vielleicht etwas zu vorschnell, denn er begann nur ahnend zu grinsen.

Oh fuck..

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