3. Kapitel

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"Fass mich nicht an!", fauchte ich und schlug seine Hand weg.

Mein Vater zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen. "Nein, ich habe nicht vor nach-", Kerem unterbrach mich wieder, indem er einen Hustenanfall vortischt.

Das ist wohl nicht sein Ernst.

"Nach-", setzte ich erneut an, als er sich scheinbar beruhigt hatte, doch er unterbrach mich wieder. "JETZT HÖR MAL ENDLICH AUF!", schrie ich ihn wutentbrannt an. "Tut mir leid. Habt Ihr zufällig eine Halstablette?", fragte er an meinen Vater gewandt.

Dieser nickte nur und ging in die Küche. Toll. Jetzt bin ich wieder alleine mit diesem Spinner.

"Ich werde dich nicht heiraten. Nicht heute, nicht morgen, auch nicht in deinen Träumen.", zischte ich und hob beschwichtigend den Finger.

"Du weißt gar nicht, wovon ich alles träume mein Engel." Er grinst mich schelmisch an.

Oh Gott. Das kann ja noch lustig werden.

-

Dieser Vollidiot ist endlich vor einer halben Stunde abgehauen.

Merkwürdig.

Von Killian ist immer noch nichts gekommen? Ignoriert er mich tatsächlich?

Plötzlich klingelte mein Handy. Wie gebannt starrte ich es an.

Unterdrückte Nummer? Soll ich rangehen?? Was ist, wenn es ein Stalker ist?!

Trotzdem entschied ich mich dazu, den Anruf entgegen zu nehmen.

"Ha- Hallo?", fragte ich vorsichtig.

"Hi."

Stille.

"Wer bist du? Und woher hast du meine Nummer?"

"Killian. Ich bin sein Bruder. Christian."

Entsetzt riss ich meine Augen auf und starrte ungläubig das Telefon an.

Das soll doch wohl ein Scherz sein?!

"Ha ha. Das ist nicht lustig.", gab ich ernst von mir.

"Es sollte auch nicht lustig sein. Ich BIN Christian, Killians Bruder."

Haha okay.. Jetzt wird es lächerlich! Als ob!

"Ja genau und du bist sicherlich auch mit Anastasia zusammen."

"Ja, sogar verheiratet mit zwei Kindern."

Fassungslos starrte ich die Wand an.

"Sag mir nicht, dass es wahr ist."

"Doch.", gab er knapp von sich.

Oh mein...

"Okay. Damit ich das jetzt nicht falsch verstehe... Du, Christian Grey, bist der Bruder von Killian Grey. Ja?"

"Ja."

"Okay, okay... Und wieso zum Teufel hast du mich jetzt angerufen oder meine Nummer von deinem Bruder?!"

"Weil er mir nicht mehr antwortet. Und das tut Killian nie. Er antwortet sonst immer sofort."

"Das erklärt einiges..", nuschelte ich eher mir selber zu.

"Was?"

"O-oh nichts! Und wieso rufst du mich an?"

"Weil er vor kurzer Zeit bei dir war."

"Nein. Tut mir leid. Ich weiß echt nicht, wo er ist..."

"Leyali? Wo bist du? Und mit wem redest du?", rief mein Vater von unten.

Ohh scheiße!

"Hör zu, oder Sie, oder was auch immer! Ich rufe später zurück. Tschüss."

"Ciao, ciao."

Hastig legte ich auf und schmiss mein Handy wortwörtlich aufs Bett.

"I-ich bin in meinem Zimmer u-und arbeite an meiner Rede!", rief ich letzendlich zurück.

"Okay." Er kam zum Glück nicht hoch und ich atmete durch.

"Okay. Und was soll ich jetzt machen?", fragte ich mich selber und tippte auf meiner Lippe herum.

"SCHWESTER!", schrie plötzlich meine Schwester und stürmte ins Zimmer. Entgeistert erschrak ich und mein Herz setzte fast aus.

"Uuuuund? Was macht dein Leben so?", fragte sie und schloss die Tür hinter sich. "Naja.. Das Übliche." Ich lachte.

"Ja genau. Und deshalb grinst du nur so vor dich hin?", sie setzte einen Pedo-Blick auf und breitete ihre Arme zu einer Umarmung aus.

Soll ich ihr jetzt ein reinwürgen? Ich kicherte heimlich in mich hinein.

"Ja. Ich habe meinen persönlichen Mr. Grey gefunden."

Traumatisiert starrte sie mich nur an. Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob sie überhaupt noch anwesend ist. Wahrscheinlich stellt sie sich jetzt die perverersten Szenarien vor.

Oh Gott!

Bei dem Gedanken wird mir übel.

"Das war nur Spaß! Es gibt ihn tatsächlich, aber ich bin nicht in ihn verliebt! Also beruhig dich!"

Plötzlich lachte sie laut los und zog eine Grimasse. "Haha okay. Cool! Erzähl mir von ihm!", forderte sie mich auf und zwinkerte mir zu.

-

Auch meine Schwester kam endlich zum Ende der Befragung und machte sich auf den Heimweg. Sie muss sich schließlich selber um ihren Mann kümmern.

"Papa! Ich geh in die Stadt!", schrie ich und wollte gerade meine Jacke anziehen, als er mich grob am Arm packte und wütend ansah.

"Nicht ohne Security!", schnaufte er.

Genervt entzog ich mich ihm und nickte geschlagen.

Tja.. Na dann..

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