12. Kapitel

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Ich schmiss mich in mein Bett und kicherte über Louis' Aussage. "Ja. Da Stimme ich dir vollkommen zu.", lachte ich und grinste bis über beide Ohren.

Ich habe meinen besten Freund wieder.

Das kommt mir alles so surreal vor. Wie konnte ich nur so blöd sein und meine Nerven nicht unter Kontrolle gehabt haben? Zwei Jahre. Zwei verfluchte Jahre haben wir uns ignoriert und waren zu stolz, um einander verzeihen zu können.

Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf. "Ach Ley. Wie sehr ich dein Kichern vermisst habe.", flüsterte er geschlagen. "Ich hab dich auch vermisst.", hauchte ich unter Tränen zurück. Und es stimmte! Ich hatte ihn so sehr vermisst! Meinen besten Freund. Mit dem ich über alles reden konnte, ihn die dümmsten und peinlichsten Sachen fragen konnte. Der, bei dem ich mein Herz aufgeschüttet habe, wenn mich etwas bedrückt hatte. Und ich war viel zu hoch geflogen und bin dementsprechend auch zu tief gefallen. Wie konnte ich damals nur für einen Moment glauben, dass alles besser wird.

Plötzlich hörte ich Schritte, die die Treppen hinauf stampften und ich verkrampfte mich sofort.

"Muss auflegen! Ich schreib dir nachher.", flüsterte ich hastig und legte auf.

Ich versteckte mein Handy unter meinem Kopfkissen und starrte angespannt die Tür an. Genauso starrte ich die Person an, die meine Tür voll Karacho aufgeschlug.

Ein schnaufender Kerem. Wütend funkelnde Augen, lautes Atmen, unkontrolliertes Auf- und Absenken des Brustkorbes - JAP. Eindeutig wütend.

"Du!", schrie er, hob anklagend seinen Zeigefinger und kam auf mich zu, wie ein wilder Stier.

Killian:

Mir stockte der Atem und ich verharrte in der Bewegung. Entsetzt starrte ich die Wand an und rief nach Christian. Dieser kam auch schon wortwörtlich angerannt und auch ihm stockte der Atem. "Was zur Hölle...", begann er, doch ich unterbrach ihn indem ich auf die nebenanliegende Wand deutete. "Wer war das?!", fragte er wie erstarrt und umklammerte fester seine Waffe. Ich bemerkte, dass er seinen Finger am Abzug hatte umd entriss sie ihm sofort.

"Sag mal spinnst du?! Pass besser auf, wenn du eine Waffe in der Hand hälst!", zischte ich ihn an und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.

Er hob nur abwehrend die Hände in die Luft. "Okay. Ist ja gut, beruhig dich." Er ließ die Arme wieder sinken und dachte ebenfalls über die Bedeutung der Wörter an der Wand nach. "Ist das Blut?!", fragte ich schockiert, als sich ein metallischer Geruch in meiner Nase festbeißt. Christian inhaliert gefühlt den Geruch und hält sich kurzerhand angewidert die Nase zu.

"Baaahh... Ja... Und das in meiner Wohnung...", nörgelt er und gibt sich ein Facepalm. Genervt rollte ich mit meinen Augen und stöhnte.

Ich las mir die Wörter noch ein Mal genauer durch.

Du wirst es bereuen.
Deine Kleine gehört so gut wie mir, Killian.
Du kannst nicht vor mir flüchten. Ich bin immer da.

Wer zur Hölle ist dieser komplett geistesgestörte Mensch?! Und eine Frage nagt in mir besonders: Wer ist meine Kleine?!
Zu viele Fragen, zu wenig Antworten. Erschüttert schüttel ich meinen Kopf und gebe Christian die Waffe zurück.

Wenn man meinen Bruder in der Realität mit dem aus dem Buch vergleicht, würde man denken, dass es sich um einen Irrtum handeln muss. Aber er musste ja unbedingt diesen verflixten Vertrag unterschrieben! Wir werden niemals wieder in Ruhe leben können. Immer dieses Gekreische und "AHHH! Da ist Christian Grey!" Meine Güte... Nervig...

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