Kapitel 9: Beginn eines Abenteuers

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Ich reite an den Wachen am Haupttor vorbei und langsam in die Richtung zu Batok's Haus, bleibe jedoch neben der Kneipe stehen. Mir fällt ein, dass ich heute morgen noch gar nichts gegessen habe. Ich steige von meinem Breitkopf ab und binde ihn an den Zaun neben der Kneipe. Ich setze mich an einen der Tische, die draußen stehen und bestelle mir Maisbrot mit Ei und Speck.
Mein Blick schweift zu Batoks Haus, während ich auf mein Essen warte. Ich kann nicht sagen, ob er da ist oder nicht. Das Haus sieht wie immer aus.
Nach kurzer Zeit bekomme ich mein Essen. Ich esse alles schnell auf und bezahle, damit ich so schnell wie möglich zu Batok gehen kann. Er macht sich bestimmt Sorgen und fragt sich, wo ich die letzten zwei Tage war.
Ich binde meinen Breitkopf ab und laufe mit ihm zu Batoks Haus. Ich gehe um das Haus herum, um ihn anzubinden und bemerke, dass Batok's Läufer noch hinter dem Zaun steht, sein Stürmer allerdings fehlt. Ich führe meinen Breitkopf durch das Tor und in das Gehege. Als ich wieder raus gehe, und das Tor hinter mir schließe, höre ich die metallenen Hufen einer Maschine aus der Ferne näher kommen.

Ich laufe um das Haus herum und sehe den Weg zum Tor herunter. Batok und sein Stürmer kommen gerade über die Brücke in meine Richtung. Er kommt näher und bleibt vor mir stehen.
"Da biste ja endlich, was ist passiert? Wo hast du dich denn die letzten Tage rumgetrieben?", fragt er.
"Geh schon mal ins Haus, ich komme gleich nach", sagt Batok und verschwindet hinter dem Haus. Ich gehe die Treppe zur Tür hoch, gehe in das Haus und warte am Tisch darauf, dass Batok hoch kommt. Ich höre durch die Wände, wie er seinen Stürmer in das Gehege leitet und nach einiger Zeit auch seine Schritte, die die Treppe hoch gehen, bis er durch die Tür kommt und mich ansieht.
"Ist das dein Breitkopf?", fragt er verdutzt. "Ja".
"Wie bist du denn an den gekommen?", fragt Batok, schließt die Tür hinter sich und setzt sich gegenüber von mir auf den Tisch.
Ich erzähle ihm alles von der Stürmerherde und dass Talet mich gefunden hat und versorgt hat.
"Wow, das klingt nach einem kleinen Abenteuer. Ich bin froh, dass der nette Bursche dich gefunden hat und, dass dir nichts passiert ist", sagt Batok, nachdem ich fertig erzählt habe. Er klingt als würde es ihn wirklich kümmern, wie ea mir geht und das macht mich glücklich.
"Du, ich hab alles für dein Training gesammelt", sagt er, nach einem kurzen Moment der Stille, "liegt unten in der Werkstatt. Nen super Bogen hast du ja schon, jetzt brauchst du nur noch ne Lanze und 'n paar andere Sachen".
Er steht auf und öffnet die Tür.
"Kommst du?", fragt er und guckt mich an.
"Warum sind wir überhaupt hier hoch gegangen?", frage ich während ich auf stehe.
Er lacht kurz, aber antwortet nicht. Ich laufe an Batok vorbei, welcher mir die Tür aufhält, und gehe die Holztreppe runter bis zu dem Eingang zur Werkstatt.
"Vielleicht solltest du mir auch nen Schlüssel geben, dann kann ich auch mal rein, wenn du nicht da bist", sage ich während Batok seinen Schlüssel raus holt.
"Hab nur einen. Und warum würdest du überhaupt hier rein wollen?", fragt er. Darauf habe ich nicht wirklich eine Antwort.
"War nur ne Idee", sage ich und wir betreten die Werkstatt. Ich suche mir eine große Lanze aus hellem Holz mit roten Verzierungen und Federn aus, die zu meinem Bogen passt und noch einige andere Dinge, die, wie Batok sagt, im Kampf und bei der Jagd nützlich sein könnten. Wenn ich all das Zeug bei nem Kampf tragen müsste, könnte ich nicht mal einen Zentimeter hoch springen.

Wir gehen aus der Werkstatt raus und ich folge Batok hinter das Haus.
"Für heute brauchst du nur deinen Bogen," sagt er und legt die Waffen, die er getragen hat auf eine Bank neben dem Gehege für die Maschinen, in dem immer noch mein Breitkopf neben den beiden anderen Maschinen steht. Ich nehme meinen Bogen und lege die restlichen Sachen neben die anderen auf dem Tisch.
"Oh, wir haben die Pfeile vergessen," sage ich und drehe mich um, um sie aus der Werkstatt zu holen.
"Pfeile brauchen wir erstmal nicht," höre ich Batok hinter mir sagen. Ich drehe mich um.
"Du benutzt das erste mal einen Bogen, da musst du erstmal die Technik lernen."
Klingt irgendwie logisch. Ich gehe zu Batok zurück, meinen Bogen immer noch in meiner rechten Hand.
"Ok, welche ist deine Bogenhand?", fragt er. Ich hab gerade eher das Gefühl ich lerne ne neue Sprache als Bogenschießen.
"Eehm..."
"Ok... Probier es einfach mal abwechselnd aus," sagt Batok. Ich umfasse den Bogen mit meiner rechten Hand und ziehe die Sehne mit meiner linken in meine Richtung an. Fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Das gleiche wiederhole ich mit der jeweils anderen Hand.
"Das fühlt sich definitiv besser an," sage ich und lockere langsam die Spannung aus der Sehne.
"Ok gut. Also, zuerst musst du den Bogen mit der linken Hand nehmen und den Ellbogen ausdrehen. Und streck deinen Arm aus."
Ich probiere, was er gesagt hat und halte den Bogen in der linken Hand.
"Gut, jetzt hältst du die Sehne mit deiner rechten Hand in der Mitte und spannst sie so, dass deine Hand dein Kinn und die Sehne deine Nase berührt."
Ich probiere es aus und bin jetzt in einer Stellung, in der ich einen Pfeil abschießen könnte.
"Ja, das ist gut," sagt Batok während ich die Sehne langsam entspanne, "Also, das ist eher die Technik für langsame Schüsse. Wenn du schnell Pfeile abschießen musst, was ja bei einer Maschine eher der Fall ist, dann darf das nicht so lange dauern. Aber das lernst du alles noch". Ich probiere die Stellung noch einige Male aus, bis Batok sagt, dass ich für heute alles gelernt habe, und wir die Waffen zurück in die Werkstatt bringen. Wir gehen zusammen die Treppe hoch in das Haus. Nachdem wir gegessen haben, und Batok mir erklärt hat, was wir die nächsten Tage machen werden, gehe ich in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett.

Die nächsten Monate werden definitiv eine Herausforderung für mich, aber das ist, was ich schon immer wollte. Ich werde viele neue Dinge lernen und neue Erfahrungen sammeln und sehr viel Zeit mit Batok verbringen. Auch wenn ich viel an das Leben in Meridian und meine Mutter zurückdenke, weiß ich, dass ich hier glücklich werde, und, dass das hier genau das ist, was ich mir für mein Leben wünsche.

Carja Outlander - Horizon Zero Dawn FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt