Kapitel 14: Ted Faro

60 11 1
                                    

Die Tür oeffnet sich, doch mein Blick ist mittlerweile auf Batok gewandert, den ich nur mit totaler Verwunderung ansehe. Er steht mit aufgerissenen Augen da, und sieht erst mich, und dann die mittlerweile komplett offene Tür an. Ich will gerade etwas zu ihm sagen, als die Stimme wieder ertönt: “Ihnen wurde eine Nachricht in Mr. Faro’s Firmenbunker im ersten Untergeschoss hinterlassen.
Je mehr diese Stimme mit mir redet, desto mehr Fragen kommen in meinem Kopf auf.
“D-das muss ein Fehler sein,” sage ich zu Batok, der immer noch neben mir steht und kein Wort sagt. “Ich bin nicht diese “Aellana Faro”. Und wer ist Ted Faro?
“Ich weiss nicht, Reeve,” sagt Batok mit leiser, vorsichtiger Stimme, “aber eins kann ich dir sagen: Die Technologie der Alten macht keine Fehler. Weisst du nicht, was man sich überall über Aloy erzählt hat? Sie kam durch diese Türen, weil es eine Frau gab. Eine Frau, die in der
Metallwelt gelebt hat. Und sie ist eine Art... exakte Duplizierung von ihr”. Mein Herz pocht mir bis zum Hals.
“Ich habe fast gar nichts verstanden, von dem, was diese Stimme gesagt hat,” sage ich verzweifelt.
“Das habe ich auch nicht, aber vielleicht sollten wir einfach das machen, was sie uns danach gesagt hat. Wir müssen ein Stockwerk runter, um diese Nachricht zu sehen. Vielleicht wissen wir dann mehr.”
Ich habe ganz und gar nicht gedacht, dass das hier so ausgeht. Ich habe immer noch so viele Fragen. Aber vielleicht beantworten diese sich, wenn wir uns diese Nachricht durchlesen.
Erst jetzt sehe ich auf das, was hinter der Tür liegt. Es sieht nicht wirklich aus wie ein Raum. Alles ist mit Eis bedeckt, und es sieht eher aus, wie ein Gang. Am Ende des Gangs, an der linken Seite, ist ein Durchgang, durch den ich von hier aus noch nicht hindurchsehen kann. Ich nicke Batok zu, und wir laufen zusammen durch die grosse, dreieck-förmige Tür. Der Boden ist ziemlich uneben, aber trotz des Eises ist er nicht rutschig. Wir gehen durch den Durchgang an der rechten Seite, und finden uns in etwas wieder, das schon eher wie ein Raum aussieht. An einer Wand ist ein großer, viereckiger Einlass, der weder eine Decke, noch einen Boden zu haben scheint. Als wir den Raum durchqueren, um es uns genauer anzusehen, schaue ich im
ganzen Raum herum. So etwas habe ich noch nie gesehen. Das muss hunderte von Jahren alt sein. Ich kann mir kaum vorstellen, wie es zur Zeit der Metallwelt hier ausgesehen hat. Haben hier Leute gelebt? Gearbeitet? Wie haben sie es geschafft, so ein riesiges Gebäude zu bauen?
Ich werde von Batok aus meinen Gedanken gerissen, der direkt vor dem viereckigen Einlass steht, und nach oben sieht.
“Hier könnten wir leicht runter kommen”, sagt er. Ein leises Echo seiner Stimme ertönt aus der Richtung, in der er steht. Ich laufe in seine Richtung, stelle mich neben ihn, und sehe nach oben. Es sieht aus, wie ein endloser Schacht, der nach oben führt. Nach unten führt jedoch nur ein weiteres Stockwerk.
“Das muss das Untergeschoss sein,” sage ich und sehe nach unten. Auch mein Echo hält durch den hohen, leeren Schacht.
“Da können wir leicht runter klettern”.
Batok nickt mir zustimmend zu, und ich hocke mich an die Kante, um eine gute Möglichkeit zum Klettern zu finden. Batok scheint wohl schon etwas gefunden zu haben, denn er schwingt sich über die Kante, und beginnt nach unten zu klettern. Es dauert nicht lange, bis er das letzte Stück auch noch hinter sich hat, wieder auf festem Boden steht, und zu mir hoch sieht.
“Kommst du?” fragt er.
Ich drehe ich mit dem Rücken zu Batok, und setzte meinen Fuß in eine Spalte im der Wand. Hier hängen so viele Rohre und andere Dinge, dass es auch für mich kein Problem ist das Stockwerk in kürzester Zeit hinunter zu klettern. Wir stehen in einem großen, relativ leeren Raum. Auch dieser ist zu einer vereisten Ruine geworden, und einige Stellen der Decke sind eingestürzt, durch die man mit viel Mühe nach draußen, oder sogar rein kommen könnte. Wir sehen uns um. An der hinteren Wand ist ein großes Symbol eingraviert, dass man kaum noch erkennen kann. Oberhalb des Symbols steht "F∆RO", und darunter noch etwas, was ich jedoch durch das Eis nicht lesen kann. Das Symbol sieht aus wie ein Dreieck, dessen untere Seite fehlt, wo stattdessen eine kleine Raute in das kalte Metall eingraviert ist.
"Ich denke mal wir sind hier richtig," sage ich und zeige auf das Zeichen. “Aber was genau sollen wir hier unten finden? Und was habe ich damit zu tun?”
“Ich glaube ich hab was gefunden," höre ich Batok's Stimme hinter mir und drehe mich um. Er steht vor einem großen, runden Tisch mit 12 großen Stühlen, die teilweise noch stehen, und teilweise auf den Boden gefallen und durch das Eis dort fest gefroren sind. Ich laufe auf ihn zu, und sehe schon von der Wand aus ein kleines, starkes, violettes Licht auf dem Tisch liegen. Als ich an dem Tisch angekommen bin, und neben Batok stehe, sehe ich es genauer.
“Ich fasse es nicht, das ist ein Fokus!” sage ich und hebe das kleine, metallene Gerät von dem Tisch auf.
“Warum wollte jemand, dass ich das hier finde?” frage ich Batok, nachdem ich das Gerät von allen Seiten bewundert habe.
"Vielleicht solltest du ihn einfach mal aufsetzen," sagt Batok.
Ich nehme das kleine, leuchtende Gerät, und führe es in die Nähe meiner rechten Schläfe, doch ich zögere.
“Egal, was da drauf zu sehen ist, ich bin bei dir. Aber du musst wissen, dass nur du diese Nachricht sehen kannst. Du musst mir danach erzählen, was du gesehen hast.”
Ich nicke Batok zu, und lege den Fokus an meiner Schläfe. Ein kurzes Zucken in meinem Kopf lässt mich aufspringen, doch es verschwindet nach nur einem kurzen Augenblick wieder. Mein Herz pocht so stark wie noch nie in meinem Leben. Ich führe meine Hand zu dem Fokus, und berühre ich mit einem leichten Tippen.
Ein großer, violett-transparenter Mann erscheint direkt vor meinen Augen.

Carja Outlander - Horizon Zero Dawn FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt