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Ich sehe Adam hinterher, bis man in der Menge nur noch seinen braunen Haarschopf sieht.

Der Typ kann mich mal. Ich habe Aggressionen auf ihn, weil er.. er. Er ist einfach, wie er ist und es regt mich auf.

Wie kann man so selbstverliebt sein und für naive Mädchen gleichzeitig so ein penetranter Arsch sein. Wie kann man außerdem die Musik im Haus so laut aufdrehen, dass die halbe Nachbarschaft bereit ist die Bullen zu rufen. Wenn der doch bloß seine Eltern nicht hätte, die so großzügig sind und ihn immer wieder aus der Scheiße ziehen, bevor er zu tief hinein gerät. Und dann immer diese kleinen Blickwechsel, die wir am Fenster haben. Alles an diesem Typ regt mich auf.

"Das war mein Apfelsaft." sagt eine Stimme neben mir. Ich sehe dem rothaarigen Jungen ins Gesicht.

Er deutet auf den Becher in meiner Hand. Dann nimmt er ihn mir aus der Hand und setzt sich auf die Terrassen Stufen. "Sag mir bitte, du hast nichts von deren Alkohol da drin getrunken." sagt er und sieht zweifelnd zu mir auf.

Und da erinnere ich mich, woher ich ihn kenne. Er geht in Chloe's Französisch Kurs. Jedoch weiß ich seinen Namen nicht.

Ich schüttele den Kopf. "Ne, keine Sorge, ich trinke wahrscheinlich sowieso nichts." Er hebt den Blick nochmal.

"Was ist deine Begründung?" will er mit einem amüsierten Blick wissen. Und in dem Moment, beschließe ich aufzugeben, auf Hanna zu warten und mich neben ihn zu setzen.

Hanna wurde wahrscheinlich von irgendwelchen Freunden Adams aufgehalten. Sie ist ja nicht hässlich. Nur etwas schüchtern.

"Ich habe keine richtige Begründung. Vielleicht ist es einfach die ganze Party, die ich nicht unterstützen mag." ich bemerkte seinen Blick von der Seite.

"Und trotzdem bist du hier. Wie findest du denn die Party?" fragte er nun. Das ist ja wohl eine lahme Anmache, wenn das denn eine ist.

"Kurz gesagt: Unnötig. Komplett für den Müll. Wieso sollte man freiwillig mit solchen Leuten abhängen und sich dann noch dazu berauschen lassen? Und dann noch diese Umweltverschmutzung durch die Plastik Becher. Ich finde, da hätte jemand ruhig kreativer sein können." sage ich und sehe ihn zum Schluss an.

Ich werfe einen Blick auf sein Outfit und verkneife mir ein Lachen.

"Wieso trägst du ein Hemd?" frage ich mit einem schmunzeln. Hat er sich extra für die Party in schale geworfen?

"Das ist meine erste Party, auf die ich persönlich eingeladen wurde." sagt er und zupft am Kragen. Er erzählt von seinem Einladungsverfahren.

"Paul ist der beste Freund von Nathan. Der wiederum geht in meine Klasse. Weil er vor mir sitzt und ständig kippelt, habe ich ihn irgendwann wohl vor einem Sturz gerettet. Natürlich hätte ich niemals gedacht dass er mich einfach so einlädt zu einer Hausparty wie dieser." er sieht einmal nach hinten, wo sich die Leute immer noch begnügen.

Ich lache kurz und weiß selber nicht was ich nun zu seiner Geschichte erwidern soll. Bis er "Und du?" fragt.

"Um es kurz zusammenzufassen, ich wurde von jemandem eingeladen. Und das war's auch schon." wieso sollte ich auch von Adam erzählen?

Kurz ist es still, doch dann kommt jemand von hinten herausgerannt und lacht betrunken über die kleine Verfolgungsjagd, die sich bildet. Ein Junge im roten Pullover kommt ebenfalls rausgerannt und geht auf Hanna zu, die glucksend vor sich hin brabbelt.

Sie hält ein Handy fest in der Hand. "Na los, gib es wieder her." sagt der Junge grinsend zu ihr und streckt ihr die Hand hin.

Hanna schüttelt energisch den Kopf und drückt sich sein Handy auf die Brust. Sie sagt nichts, bis sie mich sieht.

Oh Gott, bitte nicht.

"Hope, der Junge daa will mir das Handyy wegnehmeen. Sag ihm er solll es lassen!" lallt sie leicht in mein Gesicht, während ich aufstehe und ihren Arm stütze.

"Hanna gib ihm einfach sein Handy wieder." rede ich beruhigend auf sie ein.

Der Junge hat immer noch dieses Grinsen im Gesicht. Er kommt auf uns zu und legt seine Hand um die von Hanna, die das Handy immer noch festkrallt.

Sie sieht mich mit großen Augen an. "Er darf das net!"sagt sie schmollend und leise.

Der Junge befreit sein Handy und dreht sich weg um hinein zu gehen. Er murmelt noch irgendwas unwichtiges.

Hanna ist den Tränen nahe.

"Aber meine Nacktbilder" sagt sie.

Difference between Badboy and FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt