Kapitel 32

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Neuer Tag. Neues Glück. Oder so ähnlich. Es waren ein paar Tagen vergangen. Und es schien fast so, als würde alles wieder seine geregelten Bahnen gehen. Auch ich beschloss nach ein paar Tagen Pause wieder meinem gewöhnlichen Alltag nachzugehen. Bei diesem Wort musste ich irgendwie schmunzeln. "Gewöhnlich". Nichts war mehr gewöhnlich, seit ich hier in Beacon Hills war. Besonders ich war nicht mehr gewöhnlich. Ich war eine Heilerin. Ich beschloss den Gedanken zu verwerfen und öffnete nun langsam die große Eingangstür. Sofort drang fröhliches Gelächter und angeregtes Gerede zu mir durch. Es war wirklich fast so, als sei nichts geschehen. Oder vielleicht versuchten sie es auch bloß zu ignorieren.  Zu verdrängen. Zu verarbeiten. Vorsichtig und mit dem Gefühl beobachtete zu werden lief ich zu meinem Spind. Schnell merkte ich, dass dieses Gefühl beobachtete zu werden nicht von ungefähr kam. Ich hatte tatsächlich einen Fan. Es war Aiden. Seine Blicke verfolgten mich auf Schritt und Tritt. Ich musste mich wirklich zusammen reißen, ihm nicht auf der Stelle die Augen auszukratzen. Nachdem ich tief durch geatmet hatte, erreichte ich schließlich meinen Spind. Es dauerte keine zwei Sekunden, da hatten mich auch schon zwei zarte Arme fest im Griff und eine schrille Stimme drang zu meinen Ohren durch. Es war Mia. Mir war garnicht klar gewesen, wie sehr ich ihr fröhliches Lächeln vermisst hatte.

"Taylor!" quietschte sie. "Da bist du ja endlich wieder. Lydia meinte du hättest die Grippe. Wie gehts dir?"

"Es geht mir wieder besser." gab ich ehrlich zu. 

Und dann begann wie üblich der Wasserfall. Mia redete ohne Punkt und Komma. Erst die Schulklingel ließ sie für einen Moment stoppen.

"Was hast du als erste Stunde?" fragte Mia nach einer kurzen Pause.

"Ich glaube Englisch." erwiederte ich ehrlich verunsichert.

"Okay. Na dann sehen wir uns später." meinte sie und umarmte mich zum Abschied. "Achso. Richte Allison auch Gute Besserung aus. Scheint als würde gerade eine Epedimie um gehen."

Mit diesem Satz verschwand Mia um die nächste Ecke. Unwissend, wie recht sie mit dem Wort Epedimie hatte. Es gab eine. Allerdings in Form von Morden. Und die galt es zu stoppen. Aber Moment. Allison war krank? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, sah ich, wie meine Lehrerin um die Ecke bog. Also ging ich schnell in den Saal und ließ mich auf einem Stuhl neben Lydia nieder. Ich holte gerade meinen Block heraus, als ich drei bohrende Blicke bemerkte. Als ich aufsah, blickten Scott, Stiles und Lydia mich fragend und leicht schockiert an.

"Was machst du denn hier?" fragte Lydia also.

"Naja, wenn ich richtig weiß, hab ich jetzt Englisch." gab ich mehr oder weniger sarkastisch zurück.

Ich wusste, dass sie mit ihrer Frage auf etwas anderes heraus wollte. Lydia rollte mit den Augen.

"Du weißt was ich meine." stellte sie also klar.

"Es geht mir gut. Okay? Ich halte es zuhause nicht mehr aus. Mir fällt sonst die Decke auf den Kopf." erklärte ich.

Bveor Scott mich wieder heim schicken konnte, eröffnete nun Miss Blake den Unterricht.

"Guten Morgen." begrüßte sie uns, woraufhin bloß ein undeutliches Gemurmel folgte. "Wie ich sehe, ist Allison immer noch krank. Und Isaac scheint auch zu fehlen?"

"Ja, er hat sich heute Morgen nicht so gut gefühlt." gab Scott als Erklärung an.

Das war doch nicht sein Ernst. Sofort stubste ich Scott an. Er drehte sich zu mir.

"Was ist mit den beiden?" fragte ich also gespannt auf seine Erklärung.

"Allsion meinte sie sei noch ziemlich fertig und ist deshalb zuhause geblieben. Dershalb habe ich Isaac gebeten auf sie auf zu passen." flüsterte er.

Never Ending Nightmare (Teen Wolf FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt