Kapitel 8

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Dereks Sicht:

Schon den ganzen Morgen war Cora am trainieren. Dabei war sie gestern noch ein wildgewordener Werwolf gewesen, der versucht hatte mich zu zerreißen. Gott sei Dank ging es Taylor wieder gut. Isaac hätte mich gestern am liebsten zur Hölle gejagt. Mir war bewusst, dass wenn Taylor von ihren Kräften wusste, sie sie auch trainieren könnte, und nicht gleich jedes Mal zusammen brach, wenn sie unsere Schmerzen linderte. Aber es war einfach noch nicht an der Zeit. Und vorallem nicht unsere Aufgabe. Ich hatte es Coraline versprochen. Normalerwiese gab ich zwar nicht besonders viel auf solche Versprechen. Zumal es Taylor verletzt. Wortwörtlich. Aber jetzt hatte ich erst einmal ein anderes, naja, Problem.

"Cora. Jetzt hör endlich auf." ermahnte ich sie zum gefühlten 1000 Mal.

"Nein." erwiderte sie zum ebenmaligen.

"Cora, deine Wunden sind noch nicht fertig verheilt." erinnerte ich sie.

"Aber ich bin fertig mit dem herumliegen und nichts tun." meinte sie und begann nun nach den Klimmzügen Liegestütze zu machen.

"Dann setz dich hin." sagte ich.

"Wirst du mir dabei helfen, diesem Alphapack nachzugehen?" fragte sie und machte einfach weiter.

So langsam reichte es mir. Sie war noch verletzt und machte einfach weiter. Es tat mir ja schon fast leid, was ich als nächstes tat. Ich ging neben sie und trat ihre Hand weg, sodass sie auf den Boden fiel. Sofort sprang sie auf und ging auf mich los. Ich wehrte ein paar Schläge ab und hielt sie dann an den Handgelenken fest.

"Na komm schon, schlag zurück!" forderte sie mich auf und ich ließ sie wieder los."Bin ich etwa dafür zurück gekommen!? Ich kann nicht glauben, dass ich meinen Hintern drei Monate lang für dich in einen Tresor geworfen habe. All diese Gerüchte die ich gehört habe. Ein mächtiger neuer Alpha, einer der Hales, hat ein Rudel gegründet. Weißt du wielange ich darauf gewartet habe, so etwas zu hören? Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie ich mich gefühlt habe, als ich herausfand, dass du lebst?"

Ihre Trauer. Ihre Wut. Ihre Enttäuschung. Und noch so vieles mehr spürte ich, als sie mir diese Worte entgegen schrie. Sie hatte vermutlich recht. Ich wusste nicht, wie es war, zu erfahren, das jemand aus unserer Familie noch lebte. Ich wusste eigentlich nur wie es war zu erfahren, dass die ganze Familie gestorben war. Aber jetzt wo Cora wieder da war, wo ich wusste, dass sie lebte, dass es ihr soweit gut ginge, würde ich es nicht riskieren sie wieder zu verlieren. Sie war abgesehen von Peter die letzte Überlebende aus dem Feuer. Und sie war mir tausendmal lieber als Peter. Soviel war klar.

"Es tut mir leid, wenn ich dich enttäusche." erwiderte ich bloß.

Und das tat es wirklich. Aber es war mir egal ob ich ihrem Bild von einem Alpha entsprach, solange ich stark genug war, um sie zu beschützen.Doch bevor aus dem Gespräch ein Streit werden konnte, ging plötzlich der Alarm los. Jemand war hier.

"Was bedeutet das?" fragte Cora etwas verwirrt.

"Schwierigkeiten." erklärte ich kurz und schon im nächsten Moment flog die Stahltür auf.

Und nun stand Ennis in meiner Wohnung. Er brüllte und schon rannte Cora wütend auf ihn zu.

"Cora nicht." versuchte ich sie aufzuhalten, doch da war es schon zu spät.

Ennis packte sie und warf sie zu Boden. Mit einer Hand an ihrem Hals drückte er sie auf den Boden und verhinderte so, dass sie sich bewegen konnte. Und schon im nächsten Moment stand auch schon Kali vor mir. Sie ging sofort auf mich los. Sie versuchte mich mit ihren Klauen an ihren Füßen zu erwischen. Das war Kalis Spezialität. Sie setzte nicht unbedingt auf Muskelstärke, sondern auf ihre Klauen. Ich wich jeden ihrer Tritte und Schläge aus. Als sie gerade zu einem Tritt ausholte, packte ich ihr Bein und schleuderte sie zurück. Sie landete auf ihren Füßen und brüllte mich an. Ich brüllte ebenfalls und fuhr nun Fangzähne und Klauen aus. Ich funkelte sie mit meinen roten Augen an und sie funkelte mit ihren zurück. Jedoch war ihr Blick so viel Böser als meiner. In ihrem Blick steckte das pure Böse. Kali stand wieder auf, sprang hoch und riss eines der Rohre ab, die hier durch die ganze Wohnung verliefen. Sie griff mich damit an und schlug mich nieder. Ich wollte gerade wieder aufstehen, da durchbohrte sie mich mit dem Rohr. Cora schrie erschorcken auf. Kali drückte das Rohr ganz durch, bis es auf dem Boden ankam. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Aber dass musste ich auch nicht, um zu wissen, dass Kali und Ennis sich genüsslich amüsierten. Kurz darauf hörte ich ein leieses Klicken und nur eine Sekunde später stand er auch schon in meiner Wohnung. Deucalion. Er kniete sich vor mich und ich versuchte etwas hoch zu sehen. Doch das bewegen von nur einem Muskel verursachte höllische Schmerzen. Ich war so froh, dass Taylor nicht hier war. Das würde sie nicht aushalten. Und vorallem würde Deucalion dann von ihr erfahren. Naja, ich war mir sicher, er wusste schon von ihr. Aber wusste sicher nicht, wie weit vortgeschritten ihre Kräfte bereits waren. Sonst hätte er ihr schon längst irgendwelche Avancen gemacht. Aber was zum Teufel wollte er nun hier? Was wollte er ausgerechnet von mir?

Never Ending Nightmare (Teen Wolf FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt