Kapitel 10

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Taylors Sicht:

Es war jetzt fast eine Woche vergangen, in der ich mich jeden Tag mit Coraline getroffen hatte. Überwiegend meditierten wir nur. Sie meinte, bevor ich meine Kräfte kontrollieren könne, müsste ich zuerst lernen, mich zu fokussieren. Ich war nicht ganz sicher, was sie damit meinte. Sie hatte scheinbar vergessen, wie es war, vor Schmerzen ihn Ohnmacht zu fallen. Da war es wirklich schwierig sich zu fokussieren.Naja. Sie meinte jedenfalls, ich würde mich ganz gut schlagen. Aber ich hatte die meiste Zeit eigentlich keine Ahnung, was ich tat. Eigentlich hatte ich nie eine Ahnung, was ich tat.                                                                                                                                                        Naja, alles lief jedenfalls ganz gut. Die Alphas machten keine Probleme, was jedoch nur bedeuten konnte, dass sie etwas am planen waren. Und damit hatte ich recht. Ich hatte mir so gewünscht, dieses eine Mal falsch zu liegen. Denn was sie geplant hatten, hatte die wohl schrecklichsten Folgen,die sich einer von uns hätte vorstellen können. Ich hatte zuerst nicht gewusst, was es war. Was da plötzlich geschah. Es fühlte sich an wie tausend Messerhiebe. Über meinen ganzen Körper zogen sich plötzlich rote Schriemen. Doch als ich erkannte, was geschah, wer in Gefahr war, wer gerade verletzt wurde, war es auch schon zu spät. Die Schmerzen hatten von jetzt auf gleich plötzlich aufgehört und die Linien, die meinen Körper zu umhüllen schienen, waren genauso plötzlich verschwunden. Coraline hatte mich die ganze Zeit angesehen und mich versucht an diese bescheuerten Atemübungen zu erinnern. Aber die waren mir föllig egal gewesen. Ich wollte nur wissen, was plötzlich los gewesen war. So schnell war der Schmerz noch nie verschwunden gewesen. Und ich hatte es auch noch nie geschaft, nicht um zu fallen. Coraline versuchte mir einzureden, dass ich nun meine Kräfte beherschte, aber ich wusste, dass das nicht stimmte. Ich war vielleicht gut, aber so gut nun auch wieder nicht. Ich wusste, dass etwas nicht stimmte. Und meine Vermutung wurde nur noch stärker, als keiner meiner Freunde ans Telefon ging. Also keiner meiner übernatürlichen Freunde. Stiles ging sofort ran und ich erklärte ihm kurz, dass ich wusste, das etwas nicht stimmte. Und ich hörte auch sofort heraus, dass er etwas wusste. Nach längerem hin und her erzählte er mir dann endlich, wo Scott und die anderen waren, und was sie getan hatten. Oder besser gesagt versucht hatten zu tun. Sie hatten sich mit Deucalion und seinem Rudel angelegt. Und dann wusste ich plötzlich was geschehen war. Die Erkenntnis durchfuhr mich wie ein Blitz. Jemand war gerade gestorben.

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Taylors Sicht:

Keiner redete darüber. Seit zwei Tagen redete eigentlich keiner mehr wirklich miteinander. Was diesen Ausflug nur noch unerträglicher machte. Die Wirtschaftsklasse von Coach Finstock machte eine Art Klassenfahrt. Wir saßen fünf Stunden in einem engen unbequemen Bus, wenn es nach dem Coach ging natürlich ohne Pausen, nur um uns irgendein Lacrossespiel anzusehen oder so. Ich war nicht ganz sicher, ich hatte nicht wirklich etwas mitbekommen. In den letzten zwei Tagen war ich sowieso mal wieder total unaufmerksam.

"Hallo? Erde an Taylor?" riss mich Ella aus meinen Gedanken. "Hey, was ist denn los mit dir? Seit zwei Tagen bist du total merkwürdig."

"Entschuldige." begann ich mir eine Ausrede zu überlegen. "Ich hab nur gerade viel zu tun."

"Coraline, richtig?" fragte sie, wobei ich bei ihrem Namen zusammen zuckte.

Verdammt Taylor, reiß dich zusammen. Du hast Ella und Mia von deiner Familien-Geschichte erzählt. Naja, den nicht-übernatürlichen-Teil. Also nickte ich. Was hätte ich auch sonst tun sollen? Ihr von dem Alpharudel erzählen sololen und das jemand von meinen Freunden wegen ihnen gestorben war? Nein danke. Es war so schon schlimm genug, dann musste ich nicht auch noch darüber reden. Am liebsten wäre ich sowieso sofort vom Sitz aufgesprungen und hätte dem Kerl drei Reihen hinter mir den Kopf abgerissen. Denn dort saß niemand geringeres, als Ethan. Und er tat natürlich so, als wäre nichts passiert. Ich konnte ihn ja vorher schon nicht ausstehen, aber jetzt begann ich wirklich ihn zu hassen. Was er und seine -Freunde- getan hatten, war einfach unverzeilich. Ich war nur froh, dass einer seiner Freunde auch nicht ganz unbeschadet davon gekommen war. Ich war nicht sicher, ob er auch tot war. Das wusste Scott nicht genau und es fiel ihm auch schwer darüber zu reden. Kein Wunder. Aber ich hoffte, dass dieser Enniy tot war. Ich hatte mir noch nie etwas mehr gewünscht, als dass dieser Kerl tot war. Sie alle, hatten meiner Meinung nach den Tos verdient. Dafür was sie mit meinen Freunden angestellt hatten. Ich schwor mir, dass sie dafür noch büßen würden.

Never Ending Nightmare (Teen Wolf FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt