06. Dezember 2008

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Nackte Füße tappten über den Fußboden und weckten Hermine. Seufzend drehte sie sich um und blinzelte, als sie sah, wie Rain (darauf bedacht, leise zu sein) durchs Zimmer ins Bad schlich. Hermine schloss die Augen wieder und döste sogar noch einmal kurz weg, war allerdings keine zwei Minuten später wieder wach, als die Klospülung betätigt wurde.

In Hogwarts war es für sie immer eine Zwickmühle gewesen, wenn sie nachts auf der Toilette war. Einerseits war die Spülung so laut, dass sie Angst hatte, den ganzen Schlafsaal aufzuwecken, andererseits war es einfach nur eklig, nicht zu ziehen.

Jetzt tappten Rains Füße wieder durchs Zimmer und ihre Tür wurde zugezogen. Hermine blinzelte und sah auf ihre Armbanduhr, die auf dem Nachttisch lag. Es war 7:22. Keine Zeit, um die sie an einem Samstag normalerweise aufstand. Sie seufzte und drehte sich um, in der Erwartung Draco schlafen zu sehen, aber seine Bettseite war leer und ordentlich gemacht. An der Seite lugte ein Teil seines Pyjamas hervor und seine Klamotten waren von dem Stuhl verschwunden, auf die er sie am Vorabend gelegt hatte.

Hermine setzte sich auf und ging dann ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. Zwanzig Minuten später betrat sie fertig angezogen und gewaschen den Schankraum der Drei Besen, wo Draco an der Bar saß, Kaffee trank und den Tagespropheten las. Vom Barkeeper war keine Spur, aber aus der Küche roch es fantastisch nach gebratenen Eiern.

"Morgen.", meinte Hermine und setzte sich neben Draco auf einen Barhocker.

"Guten Morgen.", meinte er und sah kurz von seiner Zeitung auf.

"Seit wann bist du auf?", fragte sie.

"Seit um sechs.", erklärte er, diesmal ohne den Blick von der Zeitung zu nehmen.

"Wow, warum so früh?"

"Keine Ahnung, es ist eine Angewohnheit. Als Kind wurde es mir eingebläut und ich konnte es wohl nie ablegen. Also bin ich jeden Tag um sechs auf den Beinen."

"Warum wurde es dir eingebläut?" Hermine war jetzt neugierig, starrte jedoch auch sehnsüchtig auf seinen Kaffee.

"Mein Vater meinte, man sollte nicht die Hälfte des Tages verschlafen. Er hat recht. Es ist viel entspannter, man hat morgens mehr Zeit und kann in Ruhe den Tag beginnen."

"Okay...", meinte sie langgezogen und ergänzte nach einer kurzen Stille:  "Woher hast du den Kaffee?"

"Hab ich Magie oder nicht?"

"Es ist zu früh am Morgen für Zauberei." Hermine fiel jetzt erst ein, dass sie ihren Zauberstab auf ihrem Nachtschrank vergessen hatte.

"Das sieht man vermutlich so, wenn man nicht unter Zauberern aufgewachsen ist." Draco legte jetzt die Zeitung weg und schwang seinen eigenen Zauberstab. Hermine grinste und nahm die Tasse des dampfenden Getränks dankend an.

"Willst du mir durch die Blume irgendwas sagen?", fragte sie.

"Ach, Granger.", seufzte er. "Ich habe meine Vorurteile gegenüber Muggelstämmigen abgelegt, als ich diese überaus intelligente und begabte Frau kennen gelernt habe. Ich habe übrigens ein Kind mit ihr. Apropos Kind: Wo ist Rain?"

"Sie kommt gleich, sie wollte noch ihr Kapitel fertig lesen.", meinte Hermine.

"Eindeutig deine Gene.", murmelte Draco. Hermine sagt nichts und nahm einen Schluck Kaffee.

"Diese Frau...diese Muggelstämmige.", sagte Hermine nach einer Weile. "Du hast sie gern, oder?"

"Ja, ziemlich.", erklärte Draco ungerührt. "Wäre auch irgendwie blöd, wenn nicht."

"Und...wäre es eines Malfoys unwürdig, wenn du...sie mehr als gern hättest? Nur rein hypothetisch, natürlich.", wagte sich Hermine noch einen Schritt weiter vor. Draco starrte sie an.

"Du willst wissen, ob ich romantische Gefühle für sie habe?", fragte er dann.

"Vielleicht.", wich sie jetzt aus.

"Hat sie denn welche für mich?", fragte Draco, jetzt vollkommen ernst.

"Keine Ahnung.", gestand Hermine. "Aber...wenn sie welche hätte, wäre das ein Problem?"

"Für mich oder für meine Familie?"

Sie starrte ihn an. Gerade öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, als die Tür zum Treppenhaus geöffnet wurde und Rain hereinkam.

"Mummy, Daddy, die Gründer haben gerade beschlossen, eine Schule zu eröffnen, aber das Ministerium will es nicht erlauben!", rief sie. "Wir müssen ganz schnell frühstücken, weil ich wissen will, wie sie es dann doch geschafft haben!"

"Aber Rain, du hast das Buch doch schon zweimal gelesen.", meinte Hermine sanft.

"Aber das ist doch kein Grund!", rief Rain entsetzt.

"Moment mal...sie liest Eine Geschichte Hogwarts'?", fragte Draco entsetzt. "Ein Buch aus dem neunzehnten Jahrhundert? Mit acht?"

"Achteinhalb.", korrigierte Rain. "Außerdem will ich ja etwas über Hogwarts wissen, bevor ich da hin fahre."

Draco sah sie kurz an, dann Hermine.

"Also, meine Gene wurden wohl tatsächlich nur fürs Aussehen verwendet.", meinte er schließlich.

"Gene?", fragte Rain.

"Was, sag bloß, du kennst Grundlagen der menschlichen Genetik von Richard Graham noch nicht." Draco grinste. "Naja, dann weiß ich wenigstens, was ich dir zu Weihnachten schenke."

"Warte damit lieber, bis sie sich mit den Grundlagen des Menschen beschäftigt hat, sonst ist es zu kompliziert.", meinte Hermine. "Du kannst es ihr dann ja zum Geburtstag schenken."

Der Barkeeper war mittlerweile wieder da und stellte drei Teller mit Toast, einem Stück Butter, einem Schälchen Marmelade und Rührei auf den Tresen.

"So, Rainy.", meinte Draco nach dem Frühstück. "Heute zeigen wir dir den schönsten Ort der Welt."

Rain schaute ihn mit großen Augen an.

"Hier gibt es einen Buchladen?"




Gepriesen sei der Schreibflash! Legt als Opfergabe ein paar Votes nieder!

Und ihr merkt, es geht mit großen Schritten auf Dramione zu!

Ich weiß nicht genau, wie viele von euch sich die Beschreibung diese Buches durchgelesen haben, aber da steht seit einem halben Jahr Highest Ranking: #49 in Fan-Fiktion.

Nun ja, was soll ich sagen, heute haben wir ihn geknackt. Wir sind bei #42. Und das nur durch ein verdammtes Kapitel...ihr seid einfach großartig! Dankeschön!

Rain (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt