heartbeat || asahi azumane

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da ich den herbst liebe (teil 1)

Meine langen Beine bewegten sich gemütlich über den Asphalt. Man sah, dass ich mich nicht beeilte, denn ich schlenderte gelassen über das dunkelgraue Gemisch unter meinen Füßen.

Ich genoss das kalte Wetter und die orangenen Blätter, die gen Boden segelten und der langweiligen, monotonen Landschaft ein wenig Farbe verliehen.

Ich trug keine Jacke oder einen Schal. Jedem Menschen wäre es hier viel zu kalt gewesen, jedoch war auch das bei mir anders. Ich mochte es, wie der kühle Wind mich streifte und sanft mit meinen Haaren spielte. Meine Kleidung flatterte bei jedem Windzug ein wenig mit.

En Zug fuhr ein mir vorbei und das typische Rattern zerstörte die schöne Idylle. Ich kam wieder zu mir. Meine Gedanken hatten mich wieder komplett ergriffen.

Verträumt schaute ich auf mein Handy und realisierte, dass ich schon die erste Stunde verpasst hatte. Fluchend nahm ich meine Beine in die Hand und sprintete los.

Eine Weile später, als ich endlich in der Schule angekommen war, musste ich mir die fast tägliche Standpauke meines Klassenlehrers anhören.

"Ich hatte echt Hoffnungen in dich gesetzt, ____. Bist du zu dumm, um auf die Uhr zu schauen?", lauteten die Worte meines Lehrers.

"Oder mutierst du zu einem äußerst inkompetenten, unnützen Schulschwänzer?", hieß es.

Ich hörte einfach still zu, sagte nichts, sah nicht einmal auf und starrte auf meine Schuhe.

"Deine Noten gehen übrigens auch den Bach runter. Sollte ich lieber bei dir zu Hause anrufen?"

Ich sah zum ersten mal auf und starrte mit kalten Augen in die meines Lehrers.

"Tut mir leid, das sagen zu müssen, jedoch bezweifle ich stark dass dort jemand rangehen wird."

Ich zupfte nervös am Saum meines Pullovers und sah, wie sich das Gesicht meines Gegenübers in ein sattes rot verfärbte und er tief Luft holte.

"Willst du mir etwa drohen,____? Was denkst du, soll das werden, hm? Ich habe keine Zeit für so etwas!", schrie er mich an und spuckte mir dabei in mein Gesicht. Ich wischte den Speichel mit meiner rechten Hand weg und blieb ruhig.

Er öffnete wieder den Mund, um mich ein weiteres Mal anzubrüllen, jedoch ging die Tür des Lehrerzimmers mit einem lauten Quietschen auf.

Ein großer, gut bebauter Junge kam herrein. Ich sah mir zunächst sein Gesicht an. Es war grob und seine Wangenknochen saßen hoch. Seine warmen, braunen Augen sahen überrascht zu mir. Er hatte schöne, braune Haare, die er in einem lockeren Zopf hinten befestigt hatte. Der Unbekannte hatte einen leichten Bart. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden.

Er bat um Entschuldigung, da er uns gestört hatte, stellte eine Box mit vielen Plakaten ab und wandte sich zu Gehen um.

"Azumane. Komm bitte her", sagte mein Lehrer in einem äußerst freundlichen Ton. Der Junge drehte zögernd um und kam mit langsamen, großen Schritten zu uns.

"Trifft sich gut, dass du da bist. Ich brauche jemanden, der für eine etwas längere Zeit auf ____ aufpasst. Sie kommt dauernd zu spät, außerdem benimmt sie sich äußerst respektlos. Ich hoffe du kannst mir helfen", bat er ihn.

Der Junge, der wie festgestellt Azumane hieß, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und sah mich einen winzigen Augenblick an.

"Natürlich", sagte er nach kurzem Überlegen.

"Sehr schön, dann kann es heute ja schon anfangen. Ihr könnt gehen,"

Mein Lehrer klatschte erfreut in die Hände, setzte sich wieder auf seinen Stuhl und witmete sich den Klassenarbeiten, die er vorhin noch korriegierte.

Ich nahm meine Tasche mit und ging aus dem Lehrerzimmer, der Junge mir hinterher.

"Ich bin übrigens Asahi Azumane. Blöde Sache, er mag nicht jeden Schüler, das tut mir leid", erwähnte er im Gehen.

"Hallo, Asahi. Schön dich kennenzulernen, ich bin ____.  Mach dir keine Umstände du musst mir nicht hinterherdackeln. Ich bekomme das irgendwie alleine geregelt", lehnet ich ab, er schüttelte aber energisch den Kopf.

"Nein, ist schon in Ordnung. Ich wollte dich ohnehin schon kennenlernen, wenn ich ganz ehrlich bin."

Nun hielt er sich seine Hand vor den Mund, als würde er versuchen die Lautstärke seiner Worte abzudämpfen. Als er bemerkte, dass das nicht funktionierte, lachte er nervös.

"Entschuldige, wenn das jetzt blöd rüberkommt, aber ich hab ein paar Brüchstücke eures Gespräches mitbekommen. Was meinst du damit, das keiner bei dir rangehen wird, wenn jemand anruft?", fragte er, tatsächlich mit einem interessiertem Glänzen in den Augen.

"Genau, wie ich es gesagt habe. Es wird niemand rangehen, weil keiner exestiert."

Ich lächelte ihn kurz an, und bog an der nächsten Ecke ab, um eine Fortsetzung des Geschpräches zu unterbinden und ließ ihn stehen.

Und doch spürte ich seinen stechenden, neugierigen Blick noch lange in meinem Rücken.

haikyuu!!xreaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt