dogs | sugawara kōshi

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Hol dir einen Hund, haben sie gesagt.
Es wird das Beste, was dir je passiert ist, haben sie gesagt.


Dieses kleine Mistvieh ist unkontrollierbar. Es verschwindet ständig. Und immer, wenn ich es rufe, bellt es mich so an, als wäre ich ein Serienkiller.
Zugegeben - ich war auch nicht die gerade netteste Person.
Andererseits hat er früher immer mit einer Katze funktioniert? Wieso denn jetzt nicht mit einem Hund?

Dieses Mal war ich draußen mit dem Köter unterwegs. Ich wollte mir schnell einen Latte holen, also musste ich mich auf die Suche für ein Hundefreundliches Café begeben, was sich als eine ziemlich schwere Sache herausstellte. Klar, ich hätte ihn einfach draußen anbinden können.
Leider kam diese einfache Variante wohl nicht in Frage, da er sich höchstwahrscheinlich losreißen und für immer verschwinden würde.

Zu meinem Glück begann es jetzt auch noch zu regnen. Meine Haare strich ich mit einem Seufzer aus meinem Gesicht. Der schwarze Rock, der eh schon eng anlag, klebte nun mehr an mir, genau wie das weiße Top. Das schwarz-weiß karierte Hemd, dass ich drüber trug, triefte.
Nach einer längeren Tour durch die Innenstadt, kam ich endlich zu diesem wunderschönen, schlichten Laden, der durch die ganzen Pflanzen schon immer sehr lebendig wirkte. Das Café war leer, bis auf den Hund der Besitzerin, die ich schon seit Längerem kannte.

"Lange nicht mehr gesehen, Liebes! Wo hast du dich so lange herumgetrieben? Wie läuft das Studium?"

Ihre beruhigende, etwas älter klingende Stimme ertönte, sobald die Klingel an der Tür läutete. Die ältere Dame wirkte wirklich sehr vertrauensvoll. Die Art, wie sie sich anzog und sich artikulierte, zeigte nur, aus welch gutem Hause sie eigentlich kam. Überraschend, dass sie dann "nur" ein Café besaß.
Ich lächelte sie sanft an.

"Ach, mal so, mal so. Ich hab zurzeit echt extrem viel zu tun. Vor allem mit dem Studium! Niemals hätte ich gedacht, dass Architektur so umfangreich sein könnte."
Aufgeregt bewegte ich meine Arme.

"Das alles macht viel müder, als ich erwartet hab." Nachdem ich meine Augen rieb und diese wieder öffnete, sah die Andere mich besorgt an.
"Ach Süße! Du solltest mehr Acht auf dich geben. Ich mache dir jetzt deinen Chai Latte. Bewege dich nicht vom Fleck!"

Nachdem ich ihr zustimmend zulächelte, nahm ich am nächsten Tisch platz. Zu meiner Überraschung, setzte sich der Köter still neben mich, ohne einen besonderen Anstand zu machen. Er konnte echt süß sein, wenn er wollte.
Ich schloss meine Augen, während ich die Kaffeemaschine brausen hörte. Wie schön der heutige Tag eigentlich war, trotz des Regens.
Meine Haare trockneten in dem warmen Gebäude langsam.
"Komm her, Liebes. Es ist fertig."

Langsam stand ich auf. Und begab mich zur Theke. Ich konnte meinen Latte schon riechen.

"Vielen Dank, Olive", sagte ich und nahm das Getränk in die Hand. "Ich hoffe, wir sehen uns bald."

Sie lächelte mir sanft zu und wank, als ich mich hinausbegab.
Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen, leichte Sonnenstrahlen brachen durch die Wolkendecke und färbten den gesamten Himmel in einem sanften Gelbton ein. In dieser Ecke der Stadt fühlte ich mich am wohlsten. Nie wirklich überfüllt von Menschenmengen und Touristen, was in New York eigentlich immer der Fall war. Hier hatte ich meine Ruhe. Die altmodischen Gebäude galten mir oft als eine Inspirationen für meine eigenen Designs. Ich liebte dieses grüne, ruhige Eck dieser Millionenstadt.

Ich war so sehr in meinen eigenen Gedanken vertieft, dass ich gar nicht merkte, dass ich stets geradeaus auf jemanden zulief und endgültig gegen eine harte Brust prallte. Unsanft und mit einem kleinen Schrei, landete ich auf meinem Hintern.
"Scheiße", flüsterte ich, während ich über mein Gesäß strich.

"Oh Gott. Alles in Ordnung? Brauchst du Hilfe? Es tut mir so leid!"
Der Junge, der jetzt vor mir kniete, sah mich panisch an suchte mich automatisch nach Verletzungen ab.
Ich sah hoch, in sein Gesicht.
In sein überraschend schönes Gesicht.
Obwohl mir das alles so unangenehm war, konnte ich meinen Blick nicht von ihm abnehmen.
Seine hellgrauen Haare fielen ihm sanft um seine haselnussbraunen Augen. Ein kleines Muttermal zierte sein rechtes Auge. Er merkte, dass ich ihn anstarrte und lächelte leicht.

Scheiße, selbst seine Zähne waren perfekt.

Sobald ich bemerkte, dass ich ihn beobachtete, schoss Röte in mein Gesicht.

"Das tut mir echt mega leid!", brachte ich aus mir heraus. Reden ist mir noch nie so schwer gefallen.
Jetzt bemerkte ich erst den stechenden Schmerz an meiner linken Hand.
"Mein Latte!", rief ich. "Tut das weh."
Ich stoß kurz Luft aus. Die Verbrennung an meiner Hand spürte ich erst jetzt.
Die Augen des Jungen weiteten sich.
"Oh Gott, es tut mir so leid! Gehts dir gut? Soll ich dich ins Krankenhaus bringen?"

Ich konnte nur ein sanftes Lachen aus mir herausbringen.
"Alles gut, beruhige dich erstmal. So schlimm ist es jetzt auch nicht", sagte ich.
Er stellte sich wieder hin und hielt mir eine Hand hin, damit er mir hoch helfen konnte, die ich dankend annahm.
"Dankeschön."

"Soll ich dir sicher nicht irgendwie helfen?" Er hielt sich unsicher seinen Arm. Seinen verdammt muskulösen Arm.
Jetzt, wo ich ihn stehend sah, konnte ich seine Statur genauer betrachten. Er war schlank, aber nicht dünn. Seine hellblaue Jeans lag relativ eng an seinen Beinen an. Das weiße T-Shirt umschloss straff seinen Brustkorb. So eng wie es anlag, wirkte es so, als würde er jede Sekunde aus ihm platzen.

"'Mein Name ist Sugawara Kōshi. Tut mir leid für das alles", stellte er sich vor.

Ich klopfte mir den restlichen Dreck von meinem Hemd und Rock.

"Ich bin ___. Nett dich kennezulernen. Und mach dir keine Sorgen, kann ja mal passieren."

Erst jetzt bemerkte ich die Schnur, die er in seiner anderen Hand hielt. Dieser folgend, fand ich unten einen Hund wieder.

Was ein Zufall.
Mein und sein verdammt niedlicher Köter schnüffelten sich bereits ab.

"Die beiden mögen sich wohl sehr gerne, findest du nicht auch?", lachte ich.

"Stimmt schon."

Eine kurze Stille bahnte sich zwischen uns.

Sugawara atmete kurz tief durch.
"Willst du vielleicht irgendwann auf einen Kaffe ausgehen?"
Er lächelte mich sanft an.

Das war ja das letzte, was ich erwartet habe.

"Na klar!"

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friendzzzz, i'm sorry for not uploading frequently! ich geb mein bestes, ich schwörs euch! ich versuch gerade auch ein paar kapitel vorzuschreiben :).

thanks for reading🌺🌺

haikyuu!!xreaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt