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Verschlafen rieb ich mir die Augen und hoffte dadurch etwas wacher zu werden. Ich war in Carters Pullover eingeschlafen. Es klang etwas verrückt,dass ich seinen Pulli nahm ihn mir anzog und damit einschlief. Ich wollte einfach ein,wenn auch so minimales Stück von ihm hier haben. Seit er in meinem Leben war,fühlte ich mich nicht mehr alleine. Ich hatte manchmal den Anschein,dass er auch mehr für mich fühlen konnte. Wie gesagt es war ein Anschein. So sehr ich es mir wünschte,es würde nicht passieren und egal was ich machte er verstand nicht was ich meinte.

"Gemma Schatz,bist du wach?"klopfte meine Mutter an die Tür. Da ich immer noch sauer auf sie war blieb ich still. "Gemma. Ich weiß,du kannst mich hören und ich weiß,dass du immer um diese Uhrzeit aufstehst egal was ist. Also hör zu. Wir fliegen morgen zurück. Dein Vater will nicht, dass du diesen Jungen suchst oder je wieder siehst. Bitte vertrau uns einfach und brech den Kontakt ab. Wer weiß,ob er noch lebt und wir wollen nicht,dass du dein Leben für diesen Carter aufs Spiel setzt. Aber wir können dich ja nicht aufhalten Schatz. Falls du diese Dummheit doch in Erwägung ziehst pass bitte auf dich auf und ruf uns an damit wir wissen ob es dir gut geht. Dann geh ich mal."

Ich wusste in diesem Moment nichts mehr. Es war wie ein Black Out. Alles was ich von ihnen über Carter gehört hatte war wie weg. Sie flogen morgen und vertrauten mir wenn man das so sagen konnte. Ein kleines bisschen tat es schon weh,dass sie mir nicht helfen wollten. Ich konzentrierte mich aber ganz darauf den Jungen,den ich liebte zurück zu holen. Wie konnte er mir so schnell ans Herz wachsen? War ich einfach zu leicht um den Finger zu wickeln? Vielleicht hatten meine Elter..nein quatsch Carter war nicht so. Mein Handy klingelte. Wieder eine unbekannte Nummer. Musste wohl dieser Entführer sein:

E=Entführer/Gemma=G

"Hallo Gemma. Gut geschlafen?-E

"Hör auf mit dem Scheiß und lass ihn gehen."-G

"So leicht geht das nicht Kleine."-E

"Und wieso nicht? Du weißt,dass ich ihn so schnell ich kann auf eigene Hand wieder raus hole?"-G

"Natürlich wirst du das. Wir haben auch nichts anderes von dir erwartet."-E

"Wieso rufst du an?"-G

"Ich wollte dich warnen."-E

"Vor was?"-G

"Dich selbst. Ich habe dich seit du noch klein warst beobachtet. Du bist ziemlich risikofreudig stimmts? Gefährlich,heiß,stark und selbstbewusst. Ich weiß,dass du ihn retten kannst aber ich würde es nicht."-E

"Wieso?"-G

"Dann lebt dein geliebter Carter nicht mehr und das wäre deine Schuld."-E

Er legte auf. Was redete er da? Ich verstand als ich ein Foto bekam. Mein Gehirn fiel total aus. Er war es wirklich. Er hatte ihn..Carter. Gefesselt und mit Klebeband am Mund lag er da verprügelt. Die Wand an der ich mich zuvor angelehnt hatte berührte meinen Rücken mit dem ich hinab sank. Was sollte das alles? Konnte ich kein normales Leben führen? Natürlich nicht. Ich bin ja vom Leben nicht genug bestraft worden und muss noch mehr leiden als ich es eh schon tat. Was musste ich denn machen damit es aufhört? Es war wie ein Albtraum der nie enden wollte. Vielleicht war es ja einer und ich würde bald aufwachen.

"Gemma?"Tysons Stimme brach die Stille in der ich mich ganz meiner Trauer und dem leise Weinen hingab. "Lass mich in Ruhe."schwer atmend antwortete ich. "Weinst du da drinnen? Gemma mach die verschissene Tür jetzt auf."er drückte inmer wieder die Schnalle runter und trat an die Tür. "Tyson geh einfach und lass mich in Ruhe."einen Moment hörte man nichts. Totale Stille. "Es tut mir Leid okay? Es tut mir Leid,dass ich kein guter Bruder bin. Es tut mir Leid,dass ich nicht auf dich aufpasse wie ich es sollte. Ich liebe dich. Du bist meine kleine Schwester und ich will dich nicht verlieren Gemma."

Soetwas hatte er noch nie gesagt. Unhörbar stand ich auf und lehnte mich an die Tür. Er war mein Bruder und entschuldigte sich für etwas für was er gar nichts konnte. Mein Herz brach in Stücke als er das sagte. "Ich versteh schon.."er klang traurig und enttäuscht. Ich wollte nicht das er geht. Schnell schloss ich die Tür auf und riss sie auf. "Warte."meine Stimme wurde leiser und wegen dem Weinen war meine Stimme verzerrt. Er drehte sich um und blickte in mein verweintes und verunstaltetes Gesicht.

CARTER✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt