Kapitel 22 - 07.05.2017

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Samstag, 8 Uhr und mein Wecker klingelte. Heute, am 07.05.2017, fand das Spiel gegen den VfL Wolfsburg zuhause im Karli statt. Ich stand auf und frühstückte erstmal gemütlich, bevor ich mich langsam fertig machte und mit meiner gepackten Tasche loszog. Kurze Zeit später war ich am Karli angekommen und begab mich in die Umkleiden. Wir zogen uns um und machten uns fertig fürs Spiel.

Als wir fertig waren, gingen wir raus, um uns aufzuwärmen. Es waren schon einige Zuschauer da, das war immer schön zu sehen, wieviele Leute uns beim Spielen zuschauten. Kurz vorm Anpfiff, gingen wir wieder rein, der Trainer sprach nochma ein paar Worte und dann liefen wir ein. Jedes Mal, wenn ich diesen Rasen betrat, überkam mich ein Glücksgefühl. Es war einfach nur schön. Aber dann mussten wir uns erstmal aufs Spiel konzentrieren. Es würde nicht einfach werden. Wolfsburg war ein starker Gegner.

Wir hatten gerade einmal 5 Minuten gespielt, als es unglücklicherweise einen Elfmeter gegen uns gab, den Caro Hansen sicher verwandelte. Nun hieß es doppelt anstrengen. Nach einer halben Stunde, in der wir hart gekämpft hatten, konnte ich an Almuth vorbei den Ball zum Ausgleich ins Tor einschieben. Puuh erstmal wieder alles offen.
Aber wie es kommen sollte blieb es dabei nicht. Wir fingen uns noch zwei Gegentore und verloren damit den Anschluss an die Tabellenführung. Wir hatten uns für das Spitzenspiel gegen Wolfsburg viel vorgenommen, aber konnten das nicht umsetzen.
Dementsprechend schlecht drauf waren wir nach dieser Niederlage. Wenn wir nicht die nächsten Spiele wieder Leistung brachten, würden wir noch wie in der letzten Saison auf einem der unteren Plätze landen und das wollten wir nicht. Unser Ziel war ganz klar im oberen Tabellendrittel zu landen, und ein Traum wäre die Champions League Qualifikation. Aber über sowas dachte ich nicht oft nach. Ich lebte den Moment und fokussierte mich immer auf das anstehende Spiel und dachte nie weiter.
Ich verließ den Platz mit meinen Mitspielerinnen und ging in die Kabine. Dort war es wie immer nach einer Niederlage sehr ruhig. Alle mussten erstmal das Spiel verdauen. Es war ein so wichtiges gewesen.
Als ich fertig war, wartete ich noch auf Lia und dann verabschiedeten wir uns. Sie versuchte mir auf dem Weg zum Auto gut zuzureden, aber meine Laune wurde einfach nicht besser. Sie fuhr mich nach Hause und sich selbst zu ihr, denn ich brauchte jetzt einfach meine Ruhe.
Den Rest des Tages wollte ich einfach nur entspannen und nichts tun. Während ich mir ein Bad einließ, klingelte das Telefon.

*Ring Ring*

Ich:"Ja?"
Mama" Hallo Tabi, ich dachte ich melde mich mal wieder."
Ich:"Oh hallo Mama, schön das du anrufst."
Mama:" Ich habe das Spiel gesehen, ist ja doof gelaufen."
Ich:" Jaa, aber lass uns bitte über was anderes reden."
Mama:" Klar, verstehe ich. Wie läufts denn mit Lia?"
Ich:" Da ist alles super! Ich bin echt froh sie zu haben."
Mama:" Ihr seid echt süß zusammen und es freut uns sehr, dass ihr so glücklich seid!"
Ich:" Danke Mama. Ist Papa auch da?"
Mama:" Nein, der arbeitet noch. Weshalb ich hauptsächlich anrufe: in 2 Wochen ist ein Familientreffen. Hast du da Zeit? Es wäre schön wenn du mal wieder dabei sein könntest."
Ich:" Oh ja das wäre ich gerne. Ich muss mal auf den Spieltplan und so schauen. Ich schreib dir dann nachher, ob ich kann. Wo soll das denn sein?"
Mama:" Bei deinen Großeltern."
Ich:" In Ordnung. Wie gesagt ich sag dir Bescheid."
Mama:" Okay, wir würden uns freuen. Sag mal wann genau bist du eigentlich mit deinem Studium fertig?"
Ich:" Ich verlängere das ein wenig, weil ich einfach zu wenig Zeit habe, um das alles zu schaffen. Im Sommer ist die EM und ich habe eine gute Chance dabei zu sein, und das raubt mir auch wieder kostbare Wochen. Also wahrscheinlich im Herbst."
Mama:" Oh ja stimmt, die EM ist ja dieses Jahr. In den Niederlanden richtig?"
Ich:" Ja genau. Dann könnt ihr ja mal zuschauen kommen, wenn ihr wollt."
Mama:" Sofern wir Zeit haben natürlich!"
Ich:" Das freut mich."
Mama:" Ich muss dann leider wieder auflegen Tabi. Meld dich doch mal wieder."
Ich:" Ja, tschüss Mama"

Ich legte auf und ging direkt mal zu meinem Kalendar schauen, was in nächster Zeit anstand. Das Familientreffen war mir eigentlich immer sehr wichtig, aber ich konnte mein Team wegen sowas nicht im Stich lassen.
Als es spät wurde, aß ich noch eine Kleinigkeit und machte es mir dann vor dem Fernseher gemütlich, bevor ich schlafen ging.

Der Weg ins GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt