Kapitel 8 - Kater

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Die Pizzen, die wir bestellt hatten, waren wirklich gut. Die leeren Kartons stapelten sich inzwischen schon auf dem Mülleimer in der Küche und entspannt saßen wir im Wohnzimmer zusammen. Fabi trank bereits seinen vierten Energy, und ich fragte mich, weshalb er trotzdem noch so schlank sein konnte... Fabi räumte die leeren Dosen in die Küche, wobei ich ihm zur Hand ging. ,,...kurz nach neun? Zeit für Wahrheit oder Pflicht!",grinste er. Etwas nervös grinste ich zurück, eine dunkle Vorahnung tauchte in meinem Kopf auf. ,,Hast du etwa Angst?",kicherte Fabi und ich folgte ihm nervös lachend zurück ins Wohnzimmer. Die anderen Mongos hatten sich bereits ihren Platz gesucht und erwarteten unsere Rückkehr bereits. ,,Wer fängt an?",fragte Simon und starrte Lukas, der links von ihm saß, durchdringend an. ,,Ich!",rief dieser kichernd und hob wie wild winkend die Hände. ,,HIER! ICH!" Wir lachten los, ich ließ mich zurück auf die am Boden verstreuten Kissen fallen. Fabi lag auf einmal neben mir, für meinen Geschmack etwas zu nah. Ruckartig richtete ich mich auf. ,,Dann los!",verkündete Micha, der mich für einen Moment lang anstarrte. ,,Erst die Regeln! Wer sich verweigert, die Frage zu beantworten oder die Aufgabe zu erfüllen, muss er was trinken!" ...Das konnte doch nicht deren Ernst sein? ,,Was ALKOHOLISCHES! Sonst ist es nicht witzig!",fügte Fabi Simons Regel hinzu. Die waren wirklich verrückt geworden... Sollte ich einfach mitspielen? Wenn es mir zu viel wurde, durfte ich doch sicher aufhören... oder? ,,Cracker, fang' an!",jubelte Fabi enthusiastisch. Ich seufzte fast lautlos. Nun ja. Sollte es ein Fehler sein, würde ich ihn garantiert kein zweites Mal machen. ,,...Gut. Mein Opfer ist... Schlingel!" - ,,Wahrheit!" Eine kurze Stille folgte. ,,...Bist du in einer Beziehung?" Simons Kinnlade war ein paar Zentimeter ungläubig nach unten gerutscht. ,,N-nein?",antwortete der Befragte. Fabi grinste. ,,Und das soll 'ne schlimme Frage sein, Schlingelchen? Ich dachte, du würdest sowas aushalten!" Simon setzte einen Ich-bring-dich-um-Blick auf und wandte sich Micha zu. ,,Wahrheit oder Pflicht?" Micha antwortete wie aus der Pistole geschossen: ,,Pflicht!" Schlingel grinste. ,,Nenn' mich für den restlichen Abend... hm... Meister!" Er lachte. Micha zuckte mit den Schultern. ,,Alles klar...",grinste er, ,,Ich dachte, du wirst pervers." Uh-Oh. Micha sah in meine Richtung... ,,Maurice. Wahrheit oder Pflicht?" Überstürzt antwortete ich: ,,Pflicht!" Unter Druck nachdenken war nicht mein Gebiet, verdammt. Ein verschlagenes Lächeln tauchte auf Michas Gesicht auf und er sah zwischen Fabi und mir hin und her. ,,Küss' Fabi-O-Saft.",verlangte er schließlich. Perplex fragte ich mich, ob ich seine Worte falsch verstanden hatte. Für einen Augenblick traute ich mich dennoch nicht, Fabian anzusehen. Vielleicht war ich verklemmt... Aber durfte ich das nicht sein? Es ist dein bester Freund, was ist da schon bei? Zitternd sah ich Fabi schließlich doch an. ,,G-gut." Gejohle aus Schlingels, Zombeys und Crackers Ecke wurde laut. Die Zeit schien auf einmal wie in Zeitlupe zu vergehen, als ich mich unsicher nach vorne beugte, dabei auf Fabis helle Lippen starrte. Ich kniff die Augen zu und gab mir einen Ruck. Für einen minimalen Augenblick lagen unsere Lippen aufeinander, doch ich riss mich sofort wieder zurück und atmete auf. ,,War das so schwer, Mr. Magic?",lachte Fabi, während ich rot anlief. Manchmal waren die besten Freunde einfach AIDS. Peinlich berührt setzte ich mich zurück auf meinen Platz. ,,Das war kein Kuss!",bestand Micha und zeigte anklagend auf die noch volle Flasche, die auf dem Tisch stand. ,,Genau!",bestätigte Fabi und grinste fies. ,,Ihr seid doch verrückt.",murrte ich unsicher. ,,Och, das bisschen tut dir doch nicht weh, oder?",fragte Fabi kichernd und kippte etwas von dem schäumenden Getränk aus der braunen Flasche in mein Glas. ,,Jetzt sei' kein Spielverderber und versuch' es wenigstens...!",forderte Micha. Ich bekam den Becher in die Hand gedrückt und der bittere Geruch stieg mir prompt in die Nase. Ich nickte. ,,Gut, wie ihr wollt." Mit einer waghalsigen Bewegung hob ich den Becher an meinen Mund und stürzte das Zeug, etwa in der Menge von zwei Schlucken, hinunter. Sofort verzog ich das Gesicht, der bittere Geschmack war wirklich nicht meins. Erleichtert stellte ich das Glas, welches ich in meiner Hand fest umklammert gehalten hatte, ab und wandte mich Fabi zu. ,,W-wahrheit oder Pflicht?",fragte ich und wurde hoffentlich nicht erneut rot. Als nach einigen Sekunden die Antwort: ,,Wahrheit!" kam, fragte ich: ,,Bist du hetero?" Ich war so unsicher, verdammt unsicher. Fabi kicherte. ,,Ja, wieso?" Ich winkte ab und Fabi wandte sich Simon zu, um mit dem Spiel fortzufahren.

Etwas benommen richtete ich mich auf. Mein Kopf dröhnte und ich spürte die Galle in meinem Mund. Auf Knien sitzend sah ich mich um und spürte die weiche Matratze unter mir. Ich trug nur einen ausgewaschenen, orangenen Pullover und Boxershorts, doch zum Glück war ich allein. Anscheinend hatte ich bei Fabi im Bett... oh Gott, bitte nicht. Als ich vom Bett aufstand, wankte ich kurz und spürte Schmerzen, die über den ganzen Rücken bis zu den Kniekehlen ging. Ich stöhnte auf und schaffte es an die Wand gelehnt bis zur Tür. Scheiß Alkohol, nie wieder mach' ich so'n Kackdreck mit, das können die anderen mir glauben. Leise Stimmen drangen aus der Küche, also humpelte ich immer noch wankend auf die Quelle der Stimmen zu. Kurz, bevor ich die Tür öffnete, hielt ich inne. Fabi und Micha unterhielten sich, doch ich verstand die Laute nicht, denn Kopfschmerzen, die sich nun anbahnten, überlagerten alles. Ich drückte die Klinke herunter und öffnete nach ein paar Sekunden schließlich die Küchentür. Micha und Fabi starrten mich verwirrt und mit offenen Mündern an, als ich mich verkrampft am Türrahmen festklammerte und aufsah. ,,Morgen.",murmelte ich. Micha kicherte. ,,Wie siehst DU denn aus?!", doch ich antwortete nur mit einem: ,,Drecks-Bier, danke.", machte Anstalten mich auf einen der Stühle zu setzen, doch der stechende Schmerz kam zurück und so lehnte ich mich einfach nur an den Küchentisch. ,,Kaffee?",fragte Fabi. ,,Du spinnst wohl",kicherte Micha, ,,der Junge braucht unbedingt Wasser, so blass, wie der ist!" Dankbar sah ich Micha an und bemerkte den Schriftzug, der quer, krakelig und ungleichmäßig in der Größe der Buchstaben über seiner Stirn geschrieben stand: ,,Schlingels Sklave" Micha musste wohl meinen Blick bemerkt haben, denn er lachte. ,,Ja, Simon darf man nie besoffen einen Edding geben, ich hab's gelernt." Er hob die Hände und tat, als würde er sich der Polizei stellen. Micha murmelte noch etwas, bevor er durch die Tür auf den Flur verschwand und die Tür hinter sich schloss. Ich rieb mir, um dem Kopfweh entgegenzuwirken, die Schläfen, nahm Fabi dankbar das Glas Wasser aus der Hand und trank einen großzügigen Schluck. Das kühle Wasser schien mich zu beruhigen und ich schwieg für einen Moment. ,,...Was ist gestern noch passiert? Ich hab' nach der siebten Runde, die wir gespielt haben, irgendwie 'nen Blackout....",murmelte ich gähnend. Fabi kicherte und öffnete das Fenster an der Küchenzeile, doch er gab keine Antwort. Stattdessen tappte auf Samtpfoten eine getigerte Katze durch das offene Fenster. Fabi hatte sie anscheinend bereits erwartet. Gedankenverloren beobachtete ich das süße Geschöpf, welches sich nun bereitwillig von Fabi kraulen ließ. ,,Ich darf doch deine Dusche nutzen, oder?",fragte ich unsicher, doch Fabi kicherte. ,,Klar doch, Maumau!"

...Irgendwas war gestern noch wichtiges passiert. Wenn ich mich doch nur erinnern könnte... Aber... wollte ich mich wirklich erinnern?

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Nehmt mir meinen Zeichen-Stuff weg, ich mach' nur Scheiß damit! ...Ich meine, nein, ich hatte nicht vor, irgendwas in Richtung #DadoSaft oder so zu zeichnen... nein? Nein! V-V" xD

Frage btw... habt ihr auch manchmal Duschgedanken? Wie zum Beispiel, ob Illuminati im Plural nun Illuminaten oder Illuminati heißt? WTF? #duschgedanken. xD

Werde ab jetzt versuchen, mehr, und vor allem längere Kapitel, zu schreiben! :3

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