Kapitel 4 - Treff der Chaoten: PoV Maudado
Der Bahnsteig leerte sich nach und nach, die Personen drängten zu den Rolltreppen und Ausgängen. Ich fragte ratlos im Chat, wo die anderen waren, und O-Saft antwortete fast sofort mit einem kurzen Text: ,,Stehen bei Gleis 7, Cracker und Zombey kommen in etwa zehn bis zwanzig Minuten dort an, bist du etwa schon da?" Ich tippte eine kurze Antowort. ,,Ja, stehe auf Bahnsteig 2." Doch ich erhielt keine Antwort, nur die Lesebestätigung O-Safts. Irgendwie ahnte ich, was die zwei vorhatten. Weiterhin sah ich mich um, jetzt war ich fast gänzlich allein auf dem Gleis, mit einer Vorahnung. Hastiges Fußgetrappel wurde lauter, und noch bevor ich mich umdrehen konnte klammerte sich jemand an meinem Rucksack fest. Mit einem sanften Ruck zog mich die Person herum und ein weiterer Blondschopf sah mich verschmitzt an. Seine Haarspitzen, die zu allen Seiten des Kopfes herunterfielen, waren jedoch in einem knalligen grün gefärbt worden. Hinter ihn blickte ein braunhaariger Junge über seine Schulter. ,,Schlingel...? Wir haben den heiligen MaudadoLP gefunden!",kicherte der Blonde dem anderen zu. Etwas verblüfft betrachtete ich die beiden. ,,O-Saft? Schlingel? Ihr... seid es wirklich?",fragte ich. O-Saft verdrehte die Augen. ,,Nein, zwei verrückte Fanboys, die den Treffpunkt, die Uhrzeit und die Chatverläufe kennen!",antwortete er sarkastisch und lachte. Das räumte auch die letzten Zweifel an der Wahrheit aus. ,,Weißt du, was ich euch allen letztens erzählt habe?",fügte er noch hinzu, bevor er mich packte und in eine kitschige Knuddel-Umarmung zog, ,,Umarmung!" Schlingel wurde von O-Saft ebenfalls mit einbezogen und lachend standen wir in einem Knäuel aus Armen am Bahnsteig. ,,Kann man uns auch so begrüßen?",fragte jemand kichernd. Wir sahen auf. Ein junger Mann mit fast schulterlangen, dunkelbraunen Haaren und einem Mittelscheitel, dunkelblauen Augen und einem ausgewaschenen, blauen Kapuzenpullover stand neben einem grinsenden anderen, dessen schwarze Haare etwas unordentlich vom Kopf abstanden. Seine dunkle College-Jacke war etwas zu klein für ihn. Einen Moment lang hielten wir inne und betrachteten uns gegenseitig. ,,Der Keks und Lord!",jubelte O-Saft und wir fingen wieder an zu lachen. Wir treffen uns wirklich...! Ich kann es nicht fassen! schoss es mir durch den Kopf. ,,Kommt, Leute, bevor hier Fragen gestellt werden...",kicherte O-Saft. ,,Achso, ihr könnt mich Fabi oder auch Fabian nennen." Schlingel nickte. ,,Simon. Schlingel geht auch." Ich hakte mich bei O-Saft, beziehungsweise Fabi unter und sagte: ,,Ich heiße Maurice." Als ich geendet hatte, ergriff Zombey das Wort. ,,Nennt mich ruhig Micha..." abwartend sah er zu Cracker. ,,Okay, jetzt kenn' ich eure Namen - Meiner ist Lukas." Fabi machte ein ersticktes Geräusch wie ein Nagetier. "Lach nicht!",keifte Cracker und holte zum Boxschlag gegen O-Saft aus, während dieserr mich schelmisch angrinste. "Maurice also...",murmelte er und wehrte Crackers - also Lukas' Schlag gekonnt ab. Ich lächelte nur schüchtern, wahrscheinlich war ich einfach lange nicht in der Begleitung von mehreren Menschen zugleich gewesen. "Kommt, wir müssen eine kleine Autofahrt machen.",verkündete Fabi und schritt zügig auf die nach draußen führende Treppe zu. "Wird gemütlich zu fünft." Gespannt folgten wir ihm, Simon und Micha unterhielten sich angeregt, während Lukas zu meiner Linken auftauchte. "Wie schafft der heilige MaudadoLP es nur, sich so gut mit dieser Flasche zu verstehen?",grummelte er und zog an seinem dunkelgrauen Schal herum. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Redest wohl nicht sehr gern, wie?" Ich nickte stumm und Cracker gab den Versuch, eine Konversation zu entwickeln schließlich auf. "Ihr wisst, dass ihr heut' Abend nicht schlafen werdet, oder?",verkündete Fabi mit einem verschmitzten Grinsen, was sich auf unseren Gesichtern ebenfalls ausbreitete. "Pizza, Energys und 'was zu erzählen - brauchen wir sonst noch was?"
Der Parkplatz war erstaunlich leer, nur vereinzelt parkten Fahrzeuge auf dem asphaltierten Grund. Dabei war der Zug doch so voll gewesen? Eine Reihe beigefarbener Taxis mitsamt entspannten Farhrern, die sich unterhielten, parkte am Straßenrand. Fabi hielt vor einem metallisch glänzenden dunkelgrauen Fiat. Mit einem Schwung öffnete er den Kofferraum und streckte mir seine Hand hin. Ich verstand die Geste und schwang meinen Rucksack von meiner Schulter. Er landete, gefolgt von den restlichen Taschen, auf der Ablagefläche. "Maurice sitzt vorne!",verkündete Fabi laut und kicherte. Micha warf ihm einen misstrauischen Blick zu, doch stieg ohne ein Wort hinter Cracker ins Auto. War das etwa ein Anzeichen für einen Zickenkrieg? Ich seufzte auf und kletterte auf den Beifahrersitz. Fabi setzte sich eine Pilotenbrille auf und lachte. "...Das hebt den Swagfaktor!",kicherte Simon und Zombey verdrehte die Augen. "Können wir die Kinderspielchen auf nachher verschieben, wenn wir besoffen sind?",fragte er dann. Osaft grinste und schob sich die Brille nach oben in die Haare. "...Ich trinke eigentlich keinen-" setzte ich an, doch Schlingel unterbrach mich grob. "Besoffen Wahrheit oder Pflicht spielen? Bin dabei!" Ich lehnte mich an die kalte Fensterscheibe und seufzte leise. Das würde ausarten...
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Friends [Mongoclan-FF]
FanficGeänderter Titel! - „Die Freunde die du hast, sind es nicht. Oder willst du einen Stalker, einen Drogenjunkie und ein Monster als Freunde haben?" - Traue niemandem, vertraue niemandem etwas an - denn sonst ist es bereits zu spät. Irgendwo hat doch j...