„Ar feadh na mblianta tá mé tar éis fanacht, i bhfolach sa dorchadas agus scáth. Ar feadh míle bliain cónaí orm, ciaptha ag mo chuid cuimhní cinn. Chun anois beidh mé a bheith ar an créatúr na hoíche, tá gach duine eagla. Tá mé terror agus tá mé an rí agus sa dorchadas Beidh mé riail an domhan."
Der Gorgyn stampfte in seiner Höhle auf und ab und sprach mit sich selbst. Eine Methode, mit der er sich selbst beruhigte, wenn er aufgebracht war.
Der Diener verstand nichts von alldem, was der Gorgyn sagte. Er wusste lediglich, dass er die alte Sprache benutzte. Die Sprache der Zauberei. Schuldbewusst stand er im Eingang der Höhle. Hitze schlug ihm entgegen und er wusste ganz genau, dass er jetzt besser keinen Mucks von sich gab und den Gorgyn einfach seine Kreise stampfen ließ, wenn er sich nicht das Fell verbrennen wollte.
„Bhí mé beagnach air!", schrie der Gorgyn, als er bemerkte, dass der Diener direkt hinter ihm stand. Die Flammen seiner Mähne schossen bis an die Höhlendecke empor.
„Was?", fragte der Diener nun. Dem Gorgyn entstieg ein zorniges Schnauben.
„Ich hatte ihn fast!", grollte er, „Wären dieser Jährling und sein Windzauber nicht gewesen, dann wäre Silver Proud jetzt nichts als ein Häufchen Asche!"
„Was ist an einem Windzauber so dramatisch? Es ist nur Wind", schnaubte der Diener. Der Gorgyn riss das Maul auf und lachte so plötzlich los, dass es den Diener schier zu Tode erschreckte.
„Für dich mag es nur Wind sein!", brüllte der Gorgyn, „Aber sieh mich an! Meine Beine sind dank dem kleinen Wetterzauber so stark versteinert, dass ich kaum noch vom Fleck komme. Bald werde ich nichts weiter sein, als eine hässliche Statue eines Pferdes, die tief unter der Erde steht, wo niemand sie jemals finden wird! Einsam auf ewig in einer dunklen Höhle gefangen!"
Der Gorgyn wandte sich ab und hauchte eine Wand an, die vor ihm zu Lava zerfloss. Er steckte seine Beine in die heiße Flüssigkeit und seufzte beruhigt, als die Hitze die Schmerzen in seinen versteinerten Beinen linderte.
„Warum seid ihr denn überhaupt an die Erdoberfläche gegangen?", fragte der Diener vorsichtig, „Ihr wisst doch, dass ihr dort oben viel schneller versteinert."
„Wälder sind eine feine Sache", grummelte der Gorgyn, „Wenn sie brennen machen sie mir genug Hitze, um für einige Minuten an die Oberfläche zu kommen. Und Brände locken auch neugierige Leithengste an."
„Beim nächsten Waldbrand weiß Silver Proud Bescheid."
Schadenfreude tanzte in dem Diener, da er es tief in sich feierte, dass der Plan des Gorgyns gescheitert war.
Ein dunkles Lachen schwoll im Halse der Steinkreatur an und brachte die Wände der Höhle zum Erzittern.
„Ich weiß", lachte er, „Und das nächste Mal, wenn ein Wald in Brand gerät, wird Silver Proud etwas unternehmen müssen, um seine Herde zu schützen. Feuer breitet sich unglaublich schnell auch auf trockenen Grasflächen aus. Das weiß bekanntlich jeder."
Dem Diener blieb die Schadenfreude im Halse stecken, als er dem Gorgyn lauschte. Dieser Plan war weit abseits jeglicher Vernunft. Hier ging es lange nicht mehr um die Rivalität zwischen den zwei mächtigsten Herrschern dieser Welt, hier ging es um Mord und Totschlag.
Unschuldige Pferde, Fohlen und Jährlinge würden verletzt oder gar getötet werden. Es würden völlig unbeteiligte Parteien zu Schaden kommen.
„Ich werde ihm eine Falle stellen, sodass er gar keine andere Wahl hat, als sich mir zu stellen und dann werde ich mir alles nehmen, was ich schon immer haben wollte."

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Silver Heart - Die Legende des silbernen Hengstes
FantezieTeil 3 der Trilogie über Silver Proud, den silbernen Hengst, der einst die Dimension Nimarya vor der bösen Magierin Kayla beschützte. Nun wird die Geschcihte mit seinem Enkel, Silberherz, weitergeführt. Eine dunkle Gestalt erhebt sich, die Nimarya...