Chap 2

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Chapter 2

~ Ligusterweg ~

Fassungslos starrte Petunia Dursley auf den leblosen Körper ihres Neffen. Sie war in der Küche gewesen, als sie ein Poltern hörte und sofort in den Flur gestürmt. Dort stand sie nun, nicht fähig einen klaren Gedanken zu fassen. „Mutter...“, ertönte Dudleys verunsicherte Stimme vom Treppenaufgang.

Petunia blickte zu ihrem Sohn, dem die Verzweiflung und die Schuld förmlich ins Gesicht geschrieben waren. „Es tut mir Leid...Ich...“, jammerte der Junge, doch Petunia wies ihn nur müde an, in sein Zimmer zu gehen und dort zu warten.

Als er weg war, setzte sie sich auf die Stufen und begann hemmungslos zu weinen. All die verdrängte Trauer über den Tod ihrer Schwester, suchte sich einen Weg in die Freiheit. Immer hatte sie es versucht mit Hass, auf sie und den Jungen, vor sich zu verstecken. Wollte nicht einsehen das ihre Schwester ihr trotz allem am so Herzen lag, wie sie es in ihrer Jugend tat.

 Eine unerträgliche und doch willkommene Leere machte sich in ihr breit. Nun hatte sie auch die letzte Verbindung zu ihrer Schwester verloren. Harry, den Sohn den sich ihre Schwester immer gewünscht hatte. Der doch so viel von ihr hatte. Und Petunia hatte zugelassen das ihr Ehemann und ihr Sohn ihn quälten und sie sogar angespornt. Doch nun war er tot.

 Ihre Einsicht kam zu spät. Heiße Tränen stiegen wieder in ihr auf. Plötzlich begann der Leichnam golden zu leuchten. Zunächst nur schwach, dann immer stärker, bis Petunia geblendet ihren Blick abwenden musste.

Als sie wieder auf den Körper Harrys blicken wollte, war dieser verschwunden. Perplex starrte sie den roten Blutfleck an, der als einziges bezeugte das der Körper dort gelegen hatte. Ihr Blick wanderte zur Uhr. In einer halben Stunde würde Vernon zurück kehren. Schnell erhob sie sich und holte Putzzeug, um dann apathisch den Boden zu schrubben. Ungeachtet der Tatsache das, das Blut irgendwann nicht mehr zu sehen war.

So fand sie dann auch ihr Ehemann, als er von der Arbeit heimkehrte. Er brachte sie vorsichtig in das Wohnzimmer und dort erzählte sie ihm nach und nach was geschehen war, bevor sie in eine erlösende Ohnmacht fiel.

~ Stadthaus de Lumiére ~

Als Ciel erwachte fühlte er sich, als hätte er stundenlang unter einem Crucio gestanden. Er hatte Muskelschmerzen an Stellen, wo er gar nicht gewusst hatte, das dort Muskel existieren.

 Er setzte sich trotz der Schmerzen auf und sah sich im Zimmer um. Es war schlicht und doch zeugte es von Wohlstand. Es war recht groß und in verschiedenen Blautönen gehalten. Das Bett war so wie alle anderen Holzmöbel aus dunklem Ebenholz. Die hohen Fenster waren von schweren Vorhängen verdeckt und ließen nur einzelne Strahlen des Sonnenlichts durch.

 Er ließ seine Gedanken zu dem Erlebten wandern. Er hatte Eltern die noch, mehr oder weniger lebten! Doch zu einem hohen Preis. Er war betrogen worden. Zwar hatte er bereits davor den einen oder anderen Verdacht gehabt, jedoch wollte er das nicht wahr haben und hatte es versucht zu ignorieren.

Er hatte gehofft das er sich irrte und der alte Mann ihn nicht sein ganzes Leben lang betrogen hatte. Aber was war wenn Dumbledore nicht der Einzige war der ihn hintergangen hatte oder es sogar noch tat. Rasch schob er diesen schrecklichen Gedanken beiseite, nahm sich aber trotzdem vor vorsichtig zu sein.

Dann fiel ihm etwas ein. Hatte Caden nicht gesagt das sein Äußeres sich verändern würde. Wenn ja würde ihn sowieso niemand mehr als ‚Harry Potter‘ erkennen. Er konnte noch einmal neu anfangen, auch wenn er unweigerlich weiter in diesem Krieg eine entschiedene Rolle spielen würde. Denn er wollte Rache. Rache für das was man ihm all die Jahre als Harry Potter angetan hatte.

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