8.Kapitel

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"Was ist mit Alex?"fragte Henry durch den Schneesturm.
Ruby zuckte mit den Schultern und klopfte einmal ihre schneebedeckten Kleidung ab. Doch wenige Sekunden später legte sich wieder Schnee auf ihren Schultern ab.
"Ihr kann sowieso nicht mehr passieren als erschossen zu werden und irgendwo wieder auf zu tauchen!"sagte sie desinteressiert und schloss vor Kälte die Augen.
Henry verengte die Augen.
"Du weißt schon, dass die Seen zugefroren sind!"bemerkte er und
"Sie kriegt das schon hin!"
"Wir müssen aber wieder zu ihr..."sagte Henry klar und trat näher zu ihr.
Ruby schaute ihn warnend an.
"Warum möchtest du umbedingt wieder da hin?"fragte sie lauter.
Henry atmete genervt durch.
"Wir brauchen Infos und sie hat diese. Sie hat uns gesagt, dass sie noch Andere kennt!"erklärte Henry eindringlich.
Ruby biss sich auf die Zähne und schubste ihn in den Schnee.
Er schaute sie erschrocken an und blieb erst mal liegen.
"Das kannst du alleine machen!"murmelte sie und trat auf den Fußweg des Berges.
Henry verengte die Augen und sprang auf.
"Ja, das mach ich!"rief er ihr nach und lief in die entgegengesetzte Richtung.
Ruby beobachtete ihn noch ein paar Momente, wandte sich dann aber ab.
Henry stapfte weiter tapfer durch die Schneemassen und bekam den eisigen Wind in sein Gesicht geweht.
Einige Minuten vergingen.
Er kam an einen herumliegenden Stein an und pausierte kurz.
In der Ferne erkannte er bereits das Licht von Alexs Haus.
Erleichtert atmete Henry durch, doch bevor er sich freuen konnte, erkannte er drei Personen aus den Haus raus laufen.
Henry schreckte zusammen und rutschte hinter den Stein.
Sein Herz begann wild zu schlagen.
Umso mehr Zeit verging umso näher drückte er sich an den Stein.
Ab und zu drang Schrittgeräusche durch den Schneesturm an sein Ohr.
Henry fing an zu zitternd und nicht nur wegen der Kälte.
Als die Schritte schon ganz nah waren, schob Henry vorsichtig etwas Schnee über seine Beine.
Er hielt die Luft an und blieb so still wie möglich.
"Was sollen wir mit ihr machen, wenn sie uns nichts mehr bringt?"fragte einer der Männer, welcher gerade an Henry vorbei ging.
Dieser war deutlich kleiner als seine Kameraden.
"Sie verheimlicht uns etwas. Wir müssen erst herausfinden was und wer diese Leute sind, welche in ihren Hause waren.  Dananch kannst du von mir aus mit ihr machen was du willst!"sagte der ältere Mann genervt und ging vor.
Der dritte Mann folgte als letztes und erwiderte nichts.
"Am besten wäre doch wenn wir ihre Hütte niederbrennen!"schlug der Kleine vor.
Henry schluckte und atmete leise durch.
Die Gruppe entfernte sich immer weiter von ihm und er konnte nun Nichts mehr von dem Gespräch verstehen.
Erleichtert stand er langsam auf und klopfte sich den Schnee ab.
Noch kurz sah er den drei Männern nach bevor er dann weiter den Weg zu Alexs Haus lief.
Die letzten Meter kämpfte Henry zur Haustür und klopfte kraftlos an.
Für mehrere Sekunden rührte sich nichts im Holzhaus.
Ungeduldig trat er von einen Fuß auf den Anderen.
Erneut klopfte er.
"Alex, ... mach bitte die Tür auf!"rief er dann und klopfte nochmal.
"Verschwinde!"drang ihre Stimme nur schwach zu ihm durch.
Henry schluckte und rubbelte kurz seine Arme warm.
"Bitte... Lass mich rein. Es ist kalt..."hauchte er und hockte sich erschöpft hin.
"Was willst du von mir? Du kennst mich nicht! Und es ist dein Problem, dass du in einem Schneesturm hier hoch läufst."sagte Alex laut.
Er atmete durch und setzte sich nun auf dem Boden.
Wenig Momente später lehnte er sich an die Tür.
"Egal was diese Männer getan haben, mir kannst du vertrauen!"versprach er und schaute über die Schneelandschaft.
"Das was sie getan haben, habe ich euch zu verdanken!"hörte Henry nur leise.
Verwirrt verschrenkte er die Arme und räusperte sich einmal.
"Was verdankst du uns?"
Keine Antwort.
Nach wenigen Momenten fing Henry vor Kälte an mit den Zähnen zu klappern.
Plötzlich ging hinter ihm rückartig die Tür auf und er rollte nun auf den Boden.
Erschrocken blickte er in ihr Gesicht.
Sofort bemerkte er wie Alex etwas Blut an der Stirn hinunter lief.
Bevor er etwas sagen konnte, fiel ihm Alex ins Wort.
"Wie lange wolltest du noch bei Minustemperaturen hier draußen sitzen?"fragte sie ihn rhetorisch und trat weg von der Tür.
"Bis du aufmachst."murmelte Henry und stand langsam auf.
Alex rollte die Augen und strich sich einen Bluttropfen weg.
"So ein Idiot.."hauchte sie für sich und ging in einen anderen Raum.
"Was ist mit dir passiert?"fragte Henry und schloss dabei die Tür.
"Das geht dich nichts an!"rief sie nur aus dem Zimmer.
Leise ging Henry in ihre Richtung und lehnte sich an den Türrahmen an.
Alex befand sich in ihrem Badezimmer und tupfte sich die offene Wunde an der Stirn ab.
Henry schluckte und trat näher.
"Das sieht böse aus."murmelte er und schaute sie zögernd an.
Alex blickte vernichtend zu ihm auf.
"Alles unter einen Liter Blutverlusst ist keine Wunde."flüsterte sie im rauen Ton.
Überrascht sah er sie an und konnte sich kein Schmunzeln verkneifen.
"Kann ich es mir trotzdem mal ansehen?"fragte er dann ruhig und lächelte leicht.
Nun hoben sich Alexs Mundwinkel etwas und hielt ihm ihre Stirn hin.
"Mach nur... Herr Unsterblicher."hauchte sie und blickte in den Spiegel gegenüber von ihr.
Henry schmunzelte weiterhin und begutachtete die Wunde.
"Das müssen wir nähen.."bemerkte er und schaute dann in ihre grauen Augen.
Kurz nickte Alex und atmete etwas zitternd durch.
"Du hast uns immer noch nicht klar gesagt, ob du nun unsterblich bist."stellte Henry leise fest und sah auch zum Spiegel.
Alex wurde sofort wieder ernst und schaute auf den Boden.
"Ja.. Geboren 1542.."nuschelte sie und faltete ihre Hände.
Erneut war Henry überrascht und schmunzelte.
"Dann bist du älter als ich."fiel ihm auf und wandte seinen Blick wieder zu ihrer Kopfverletztung.
Alex überkam auch ein leichtes Schmunzeln.
Als keiner mehr etwas sagte, wurde Henry etwas unruhiger.
Eine Frage hatte er noch.
"Wer waren die Männer von vorhin?"
Ihr Blick wurde finster und das Schmunzeln verschwand.
"Es sind Leute, die das Gleiche suchen wie ihr. Uns Unsterbliche!"

 Uns Unsterbliche!"

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Forever  - Band 2  *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt