"Hast du alles?"
Henry nickte und trat nach draußen in den Schnee.
Alex schloss hinter sich die Tür und ging langsam mit ihm los.
"Ich war so lange nicht mehr in der Stadt."sagte Alex und steckte ihre Hände in die Jackentaschen.
Henry schwieg und schaute in die Ferne.
Verwundert beobachtete Alex ihn und schmunzelte.
"Gestern konntest du gar nicht mehr aufhören zu Reden und nun sagst du Nichts mehr."stellte sie fest.
Henry atmete durch und blickte zu ihr.
"Darf man nicht nachdenklich sein?"
Alex überlegte gespielt und fasste sich ans Kinn.
"Ähm... Nein!"
Er warf ihr einen warnenden Blick zu und rubbelte seine Hände etwas vor Kälte.
Nachdem sie eine Strecke durch den Schnee gelaufen sind, erkannte Henry bereits den Weg zur Stadt.
"Wo treffen wir sie nochmal?"fragte Alex und schaute zu ihm auf.
Er zuckte, kaum erkennbar, die Schultern und lief weiter.
"Er hat nur gesagt, dass wir uns in der Stadt treffen.." überlegte Henry und merkte dann wieder festen Steinboden unter seinen Füßen.
"Gut.. Dann werden sie uns finden!"sagte Alex und betrachtete neugierig die ersten Häuser an denen sie vorbei liefen.
Seite an Seite gingen sie vorsichtig durch die Straßen.
"Wohin sollten wir am besten Laufen?"
Alex blickte ihn wieder an.
"Sie werden uns schon finden.. Also irren wir einfach durch die Straßen!"erklärte sie und zog ihre Mütze mehr in ihr Gesicht.
"Wer sind eigentlich 'Sie' ?"stellte Henry die Frage und sah sich weiterhin in allen Richtungen um.
Alex Mimik wurde nun ernster.
"Ich weiß nicht ob sie Pseudonyme benutzt haben, aber ich kenne sie als Scott, Graham und Jim. Nach eurer Theory, die du mir erzählt hast, müssten wir mit ihnen verwandt sein, stimmts?"
Henry nickte zögernd.
"Aber ich kenne niemand mit diesen Namen!"stellte er fest und zog seinen Schal etwas enger um seinen Hals.
Alex zuckte nur mit den Schulter.
"Ich auch nicht. Ich kannte nur die Familie meiner Mutter. Mein Vater ist vor meiner Geburt abgehauen. Sie gehören also zum Stammbaum meines Vaters."erzählte sie leise und schaute währenddessen auf den Boden.
Henry nickte und blieb auf einen großen Marktplatz stehen.
Hier waren viele verschiedene Geschäfte vertreten, welche aber den dunkeln Fenstern zu Urteil geschlossen waren.
Es war wie ausgestorben. Kein Mensch war auf der Straße.
"Warum sind wir die Einzigen hier?"fragte er und verschrenkte die Arme.
Sie blieb etwas hinter ihm stehen.
"Kein Mensch geht am Wochenende bei Minus Graden nach draußen! Nicht mal in Island. Außerdem ist es Sonntag!"stellte Alex klar und sah zu dem Weg woher sie gekommen waren.
Henry ging zu einen Geschäft und schaute durch das Fenster.
Innen war alles dunkel und niemand war im Laden zu erkennen.
"Alles zu.."murmelte er und wollte sich wieder zu Alex umwenden, doch sie war nicht mehr hinter ihm.
Verwirrt trat er weg von den Laden und sah sich auf den Platz um.
"Alex?"rief er sie und schaute in die angrenzenen Straßen, ob sie dort war.
Keine Spur.
Erneut rief er nach ihr und überprüfte alles noch einmal.
"Sie kann doch nicht einfach weg sein..."hauchte er für sich und strich sich durch die Haare.
Langsam drang die Kälte durch die Jacke auf seine Haut.
Henry erschrak als er durch die Spiegelung eines Geschäftsfensters eine Person wahrnahm.
Er wandte sich blitzschnell zu dieser Person um.
Der Mann, welcher mit einer dickeren Jacke ausgestattet war als er, war am anderen Ende des Platzes.
Bevor er verwundert zu Henry aufgesah, hatte er einen Mülleimer ausgeleert.
Henry atmete erleichtert durch und drehte sich wieder weg.
Er merkte immer noch den Blick des Mannes auf seinen Rücken.
Etwas peinlichberührt ging Henry aus dem Blickfeld des Mannes und lief in eine Straße.
Zu seiner Verwunderung kam ihm ein weiterer Mann entgegen.
Henry lief aber unberührt weiter.
Wo sollte er jetzt nach Alex suchen?
Er kannte sich hier nicht aus und sie könnte überall sein.
Oder... haben "Sie" Alex etwa schon gefunden?
Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, rempelte ihn der Mann an.
Henry wollte sich gerade entsetzt beschweren, wäre der Mann nicht schneller.
Er griff nach Henrys Hand und nahm ihn rasant in den Polizeigriff.
Unsanft presse der Fremde ihn gegen die raue Hauswand.
"Schön das wir uns persönlich kennenlernen."hauchte der Mann mit einen belustigten Tonfall ihm ins Ohr.
Sofort erkannte Henry die Stimme. Es war die selbe Stimme, welche auch am Telefon zu ihm gesprochen hatte.
Im nächsten Moment merkte er nur einen stechenden Schmerz in seiner Hüfte, bevor er dann das Bewusstsein verlor.
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Forever - Band 2 *pausiert*
Hayran Kurgu-zweite Teil der Reihe- Nach der Fernsehserie Der Ex-Star-Gerichtsmediziner Henry Morgan ist seit über 5 Jahren Verschwunden. Keiner weiß was mit ihm passiert ist, außer er selber. Doch was in den letzten 5 Jahren passiert ist, erfahrt ihr noch fr...