"Deine Freundin?"fragte Henry erneut und sah sie erstaunt an.
Alex verengte die Augen und nahm sich einen Pinsel zur Hand.
"Ja... Aber keine Angst, Romeo! Ich hatte auch was mit Männern."sagte sie klar und rührte auf einer Farbpalette Farbe an.
Henry setzte sich verwundert auf einen Stuhl.
"Was ist daraus geworden?"stellte er nach langen Überlegen die Frage.
Sie drehte sich zu ihm und lief in seine Richtung.
"Jeder Unsterblich hat doch mindestens eine tragisch endene Beziehung, oder nicht?"entgegnete Alex und malte, beim Vorbeigehen, schnell einen Strich auf seine Wange.
Sie trat zu einem unfertigen Bild und setzte mit den Pinsel an.
Henry erschrak bei der Kälte der Farbe und nickte dann kurz.
"Ja.."brachte er nur raus und sah auf den Boden.
Nach wenigen Momenten wandte Alex ihren Blick zu ihm.
"So ein Typ wie du, hatte doch bestimmt mehrere Beziehunge!"behauptete sie und malte weiter.
Verwundert blickte Henry auf und runzelte die Stirn.
"So ein Typ wie ich? Was meinst du damit?"
"Gut aussehend, charismatisch, einigermaßen intelligent.. Ein Typ der jede haben kann."erklärte sie schnell und sah nach einen Augenblick ihn fragend an.
"Oder ein Typ der jeden haben kann?!"überlegte Alex und betrachtete ihn von oben bis unten.
Henry musste kurz das Gesagte realisieren bevor er sofort mit den Kopf schüttelte.
"Ich bin nicht schwul! Und ich kann nicht jede bekommen!"protestierte er und verschrenkte die Arme.
Alex blickte ihn zweifelnd an.
"Du hattest doch bestimmt schon über drei Beziehungen!"
"Nein!"entgegnete er sofort und sah auf den Boden.
Sie rollte schmunzelnd die Augen und wandte sich an ihr Bild.
Nach kurzen Zögern nickte Henry.
"Okay...doch."murmelte er geschlagen und faltete seine Hände.
Bei Alex kam ein Schmunzeln auf, doch erwiderte nichts weiter.
Henry wippte unruhig auf den Stuhl herum.
"Was war nun mit deiner Freundin?"fragte er leiser und sah zu ihr.
Er wischte sich währendessen die Farbe auf seine Wange ab.
Alex erstarrte und schaute bewegungslos ihr Bild an.
"Du hast auch nur dieses eine gemalte Bild von ihr."bemerkte er und sah zu dem genannten Bild.
Sie schluckte und schüttelte kurz den Kopf.
"Es ist Vergangenheit. Lassen wir es dabei!"hauchte sie nur.
Henry wollte dass aber nicht verstehen und stand auf.
Zögernd trat er neben sie.
"Schlimmer als bei mir kann es gar nicht sein. Meine erste Frau brachte mich in die Psychiatrie, meine große Liebe ist von einen Tag auf den anderen verschwunden, bis ich vor ein paar Jahren ihr Skelett fand. Und bevor ich mich mit Ruby und den anderen Unsterblichen auf die Suche begeben habe, ist meine Freundin bei einen Autounfall verstorben."erzählte er dann und sah in ihr Gesicht.
Erst als er es ausgesprochen hatte, bemerkte er wie verrückt sich das anhört.
Plötzlich lachte sie und sah zu ihm auf.
"Ja, schlimmer geht es kaum."
Henry schmunzelte nun auch.
Als nach ein paar Sekunden Nichts von Alex kam, trat Henry unruhig von einem Fuß auf den Anderen.
"Und? Willst du es mir jetzt erzählen?"hakte er nach.
Alex wurde sofort wieder ernst.
"Wie war es in der Psychiatrie?"fragte sie aus dem Nichts und malte weiter.
Überrascht wandte Henry seinen Blick ab.
"Äh... Nicht sehr angenehm.."stammelte er und sah auf den Boden.
Stille.
Als sie nicht mehr sprach, trat er weg von ihr und ging zur Zimmertür.
"Kann ich telefonieren?"
Alex blickte kurz auf.
"Mach was du nicht lassen kannst!"antwortete sie nur.
Er nickte und lief zum Wohnzimmer.
Schnell griff er nach den Telefonhörer und tippte die Nummer von Rubys Telefon ein.
Es dauerte eine Weile bis sie abnahm.
"Tut mir leid, dass ich so spät anrufen...."murmelte er und atmete durch.
"Kein Problem.. Wir haben auf dich gewartet!"sagte plötzlich eine fremde männliche Stimme.
Henry erschrak und sah ungläubig durch das Wohnzimmer.
"Ich muss mich verwählt haben."gestand er und wollte beinah auflegen, doch die Stimme hielt ihn davon ab.
"Nein, du hast Rubys Handy angerufen. Das ist richtig!"
Er war verwundert und schluckte.
"Woher wissen Sie...."
"Dass sie Ruby heißt?"beendete er Henrys Satz. "Sie ist hier gerade bei uns, kann aber leider gerade nicht sprechen. Das geht schlecht mit Klebeband auf den Mund."
Henry verengte die Augen.
"Was haben Sie mir ihr gemacht?"fragte er aufgebracht und hielt den Hörer fester.
"Nichts.. Zumindest noch Nichts. Ich möchte dich kennen lernen. Du heißt Henry, richtig?"sprach die fremde Stimme.
Henry atmete scharf ein und biss sich auf die Zähne.
Als er aber nichts mehr erwiderte, redete die Stimme weiter.
"Ich schlage dir einen Deal vor. Komm morgen mit Alex ins Dorf. Wir erwarten dich dort."forderte der Mann ihn auf.
Kurz zögerte er, nickte aber für sich.
"Was bekomm ich dafür?"fragte Henry dann ernst.
Ein leises Lachen drang durch den Telefonhörer.
"Wir lassen deine Freundin frei!"
Er schluckte und atmete durch.
"Einverstanden!"
Ohne noch etwas zu sagen legte einfach die Person auf der anderen Seite der Leitung auf.
Henry erschrak und sah den Hörer benommen an.
"Mit was bist du einverstanden?"
Alexs Frage ließ Henry zusammen zucken.
Er drehte sich schnell zu ihr um.
"Anscheinend... wurde Ruby gekidnappt..."
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Forever - Band 2 *pausiert*
Fanfiction-zweite Teil der Reihe- Nach der Fernsehserie Der Ex-Star-Gerichtsmediziner Henry Morgan ist seit über 5 Jahren Verschwunden. Keiner weiß was mit ihm passiert ist, außer er selber. Doch was in den letzten 5 Jahren passiert ist, erfahrt ihr noch fr...