15.Kapitel

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Henry lag, ohne irgendwelche Kleidung, im Bett des Hotel und starrte breit grinsend die Decke an.
Nach wenigen Momenten blickte er neben sich.
Alex war so nah es ging an ihn gekuschelt und schlief.
Langsam beruhigte sich sein Herz und er wollte beinah auch die Augen schließen, bis ihm etwas einfiel.
"Sie hat es mir schon wieder nicht erzählt!"stellte er flüsternd fest ohne Alex zu wecken.
Er dachte aber nicht weiter darüber nach und fiel dann auch in die Traumwelt.

"Warum willst du mir nie etwas über deine Freundin erzählen?"fragte Henry während er seine Krawatte band.
Alex atmete schwer durch und war nun fertig mit dem Kämmen ihrer braunen Haare.
"Das wird dir nicht langweilig, stimmt's?"murmelte sie.
"Nein.. Ich möchte einfach mehr über dich erfahren. Wir hatten jetzt schon Sex, also darf ich wohl etwas über deine Vergangenheit wissen."
Alex blickte zweifelnd zu ihm hoch.
"Denkst du etwa, nur weil wir mit einander geschlafen haben, dass wir uns näher gekommen sind?"fragte sie rhetorisch und rollte die Augen.
Henry neigte seinen Kopf zur Seite.
"Ja..  Näher kann man sich kaum noch kommen!"entgegnete er.
Sie rollte die Augen.
"Physisch nein.. Psychisch ja!"murmelte Alex und verließ das Hotelbad.
"Außerdem bist du mir zu jung!"fügte sie hinzu und griff ihre Jacke.
Er folgte ihr und nahm seine Jacke.
"Zu jung? Ich bin 238 Jahre alt!"
Alex schmunzelte und lief auf den Hotelflur.
"475!"antwortete sie nur und ging ohne auf ihn zu warten los.
Hastig schloss Henry die Tür ab und joggte hinterher.
"Wow.. Dein Alter sieht man dir nicht an!"sagte er und blickte lächelnd zu ihr runter.
Warnend sah sie zu ihm hoch.
"Du weißt schon, dass deine Anmache nichts bringen wird. Ich werde nicht nochmal mit dir schlafen!"stellte sie klar und wandte ihren Blick wieder nach vorn.
Henrys Lächeln verschwand.
"Gut zu wissen. Aber ich wollte mit dir nochmal darüber reden!"
Alex atmete genervt durch, sagte aber nichts dagegen.
"Ich weiß, dass du nur mit mir geschlafen hast um dem Thema zu entgehen. Warum machst du dir so eine Mühe nur wegen einer vergangenen Beziehung?"fragte er dann und hielt ihr die Hoteleingangstür auf um raus zu gehen.
Alex rolle die Augen.
"Ein Wunder, dass du so viele Beziehungen hattest."murmelte sie und führte ihn auf den richtigen Weg zum Bürgeramt.
"Wie meinst du das?"
"Wenn man ein paar Beziehungen mit Frauen hatte, sollte man wissen, dass wenn eine Frau über etwas nicht reden will, dass sie darüber einfach nicht reden will!"erklärte Alex es klar und steckte ihre Hände in die Jackentasche.
"Ich..kann mir nur nicht vorstellen, was passiert war, dass du es so in dich einschließt."sagte Henry und wandte seinen Blick an die umliegenden Häuser.
"Ich möchte nicht wieder die Gefühle erwecken.. Könnten wir es einfach lassen...?"fragte sie nun leiser und in einen ruhigeren Ton.
Henry schluckte und nickte kurz.
"Aber.. falls du es jemanden erzählen möchtest, stehe ich dir zur Verfügung."versprach Henry und schmunzelte.
"Danke.."kam nur zurück.
Sie kamen nun beim Bürgeramt an und gingen hinein.
Nach einer langen Zeit Stille kamen sie dran und Alex beantragte einen neuen Reisepass.
Dieser würde in zwei Wochen ankommen.
Auf den Nachhauseweg schwiegen Beide.
Genauso verlief es auch für einige Minuten im Hotelzimmer, bis sich Alex entschloss duschen zu gehen.
Henry stimmte zu und beobachtete weiterhin die wenigen Leute auf der Straße durch das Fenster.
Ein wenig fing es an zu schneien.
Henry atmete tief durch.
Jetzt werden die Schneedecken wieder dicker. Nicht dass sie in zwei Wochen am Flughafen wegen einen Schneesturm fest sitzen.
Langsam verdunkelte sich auch wieder der Himmel.
Das waren die sechs Stunden Tageslicht für heute.
Nach ein paar Minuten trat Alex mit nassen Haaren wieder aus den Bad.
Mit nur einen Bademantel bekleidet legte sie sich auf das Bett und blickte an die Decke.
"Schon ist es um 14 Uhr dunkel.."murmelte Henry und sah immer noch aus dem Fenster.
Sie würdigte ihm keinen Blick.
"Ja.. Man gewöhnt sich dran."antwortete sie nur.
Er wandte seinen Blick zu ihr und betrachtete sie kurz.
Zwanghaft suchte er nach einen Gesprächsthema.
"Hätte ich gewusst, dass wir länger hier bleiben, hätte ich mir ein Buch mitgenommen."sagte Henry und stützte seinen Ellenbogen auf den kleinen Schreibttisch neben ihm auf.
"Hm.."bekam er nur als Antwort.
Unzufrieden atmete er durch und beobachtete sie kurz.
"Wir könnten die Zeit nutzen und reden!"schlug er dann vor und sah sie erwartend an.
Dadurch fing er sich aber nur einen warnenden Blick ein.
"Halt die Klappe!"fuhr sie ihn an und wich dann wieder dem Augenkontakt aus indem sie sich zur Wand drehte.
Henry schluckte und wandte seinen Blick wieder zum Fenster.
"Tschuldigung ..."murmelte er leise und etwas eingeschüchtert.
Er kratzte etwas unruhig auf dem Schreibtisch herum und sah zwanghaft nach draußen.
Nach einer Zeit bemerkte er aus dem Augenwinkel, dass sie etwas aus ihrer Tasche holte.
Die Neugier stieg bei ihm.
Unauffällig stand Henry auf und setzte sich auf seine Bettseite.
Leise schmulte er rüber, doch erkennen konnte er nichts.
Als Henry immer näher zu ihr rückte, bemerkte Alex die Bewegungen und schaute über die Schulter zu ihm.
"Du kannst auch einfach fragen, was ich hier habe.."murmelte sie ruhiger und nicht angreifend.
Henry wunderte sich über ihren Ton.
"Ich wollte dich nur nicht nochmal  verärgern. Also... Was hast du da in der Hand?"fragte er dann mutiger und setzte sich hinter sie hin.
"Das geht dich nichts an!"sagte Alex und drehte sich wieder von ihm weg.
Entgeistert betrachtete Henry sie und faltete nervös seine Hände.
Erneut versuchte er zuerkennen, was sie in ihren Händen hielt.
Es war ein Foto.
Er beugte sich etwas näher zu ihr um es besser zu sehen.
"Du hast sie echt gut getroffen.."erkannte Henry und erinnerte sich an das Bild von ihrer Freundin, welches sich in ihrer Hütter befand.
Sie nickte kurz und drehte sich wieder zu ihm.
"Ja..."hauchte sie etwas zitternd.
Zu seiner Überraschung liefen ihr ein paar Tränen über die Wange.

Forever  - Band 2  *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt