Henry war so von ihren Anblick geschockt, dass er, ohne auf ihre mögliche Reaktion zuachten, sie einfach in den Arm nahm.
Vorsichtig strich er über ihren Rücken.
"Es tut mir leid..."flüsterte er und drückte sie nah an sich ran.
"Es ist nicht deine Schuld..."wimmerte Alex in sein Hemd hinein.
"Doch...Ich habe dich immer wieder daran erinnert..."entgegnete er dann und wischte dann ihre Tränen weg.
Sie blickte ihm verweint in die Augen.
"Nein.. Du hast mich nicht daran erinnert. Ich habe nie aufgehört an sie zudenken."sagte sie etwas energischer.
Henry erschrak bei dem Ton und schluckte.
"Entschuldigung.."
"Hör auf dich zu entschuldigen.."wimmerte sie wieder und vergrub ihren Kopf in seinen Hemd.
Er streichelte sie langsam am Rücken weiter.
"Ich..kann dich verstehen.. So...erging es mir auch.."flüsterte er und legte seinen Kopf zur Entspannung aufs Kissen ab.
"Nein, stimmt nicht..."murrte sie.
Henry atmete durch.
"Doch.. Ich habe auch zwei Frauen verloren, welche ich sehr geliebt habe.."entgegnete er und strich mit einer Hand sanft durch ihre Haare.
"Das ist nicht das Gleiche!"
Er wollte sich nicht auf eine Diskussion einlassen und blieb deswegen ruhig.
Einige stille Momente vergingen bis Henry sanft ihr das Bild aus der Hand entnahm und es betrachtete.
"Sie war sehr schön."flüsterte er ruhig.
"Ja, das war sie.."stimmte Alex zu und blickte zu ihm auf.
"Wie hieß sie?"fragte Henry leise und wischte ihr dann erneut eine Träne weg.
"Bea."kam es nur zurück.
Henry schmunzelte.
"Alex und Bea ..."hauchte er und sah wieder das Bild an.
"Früher habe ich mich noch anders genannt."erklärte Alex dann.
Er blickte sie verwundert an.
"Wie denn?"
"Wenn ich dir das sage, muss ich dich leider töten!"entgegnete Alex und schmunzelte zum ersten Mal.
Henry blickte zum Fenster. Es schneite immer noch.
"Ich bin schon ruhig.. Ich möchte nicht nochmal nackt durch die ganze Stadt rennen!"bemerkte er und schmunzelte auch.
Alex wischte sich die Tränen weiter weg und rückte etwas weg.
"Wie habt ihr euch kennengelernt?"fragte Henry dann weiter und setzte sich auf.
Alex strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Wir lebten beide in Berlin. Ich habe gerade Kunst studiert. Sie war in einem Projekt unser Nacktmodel. Alle männlichen Studenten wollten sie als Freundin. Doch ich habe sie bekommen."erzählte Alex leicht grinsend.
Henry lachte.
"Irgendwie süß.."stellte er nach einen Moment fest.
Alex nickte kurz, doch ihre Mine wurde wieder ernster.
"Sie war fantastisch..."flüsterte sie.
Es rollten wieder einige Tränen über ihre Wange.
Henry war verwundert und legte erneut seine Arme um sie.
Er wusste nicht was er sagen sollte.
"..und ich habe sie verraten.."fügte Alex hinzu und weinte erneut.
Henry streichelte sie beruhigen.
"Was..ist passiert?"fragte er ruhiger und strich wieder ihre Tränen weg.
Alex kam wieder etwas zu sich und trocknete ihre Augen mit ihren Pulloverärmel.
"Wir...waren viele Jahre zusammen... Wir..waren glücklich."begann sie zitternd.
"Es.. hat sich alles geändert, als Hitler an die Macht kam. Das Schlimme war nicht die Verfolgung wegen unserer Liebe, sondern Bea.. Sie war Mitglied in einer Widerstandsgruppe."erzählte sie und sah durch den Raum.
"Und zu der Zeit war es sehr gefährlich so zu leben."stellte Henry fest und sah sie mitfühlend an.
Alex nickte.
"Ja, ich hatte auch immer Angst um sie, dass ihr etwas passiert... Doch eigentlich... habe ich sie ins Unglück gestoßen.."
Wieder tupfte sie sich die Tränen ab.
"Eines Tages.. bin ich vor den Augen eines Nazis gestorben. Dieser wusste, dass ich Bea kannte. Er hat mich später in meinen Atelier aufgesucht und mich dazu gedrängt zu sagen, wo sich die Widerstandsgruppe aufhält, oder er hätte mich wegen meiner Unsterblichkeit ausgeliefert.. Ich hatte die Wahl. "erzählte sie stockend und sah auf das Bett.
Henry schluckte und musste die Informationen verarbeiten.
"Du hast dich für die Geheimhaltung deiner Unsterblichkeit entschieden?!"sagte Henry und strich ihr über den Rücken.
"Ich..wusste nicht was ich machen sollte. Doch ich habe mich verflucht dafür, dass ich meine Liebe des Lebens einfach einem KZ ausgeliefert habe!"ärgerte sich Alex über sich selber und fuhr verzweifelt durch ihre Haare.
"Ich war so egoistisch... Danach wollte ich mich nur noch umbringen.. doch das geht ja nicht.." sagte sie und weinte bitterlich weiter.
Henry kannte ihre Gefühle nur zu gut.. und nahm sie deswegen in den Arm.
"Lass das.. Ich habe das nicht verdient.."murrte Alex, wehrte sich aber auch nicht
"Ich habe auch falsche Entscheidungen wegen meiner Unsterblichkeit getroffen. Dabei sind auch Menschen gestorben."hauchte Henry.
Alex blieb nun still und kuschelte sich etwas an ihn ran.
"Danke.."flüsterte sie noch bevor sie dann wirklich verstummte.

DU LIEST GERADE
Forever - Band 2 *pausiert*
Fiksi Penggemar-zweite Teil der Reihe- Nach der Fernsehserie Der Ex-Star-Gerichtsmediziner Henry Morgan ist seit über 5 Jahren Verschwunden. Keiner weiß was mit ihm passiert ist, außer er selber. Doch was in den letzten 5 Jahren passiert ist, erfahrt ihr noch fr...