Kapitel 30

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Der Song in den Medien passt zwar gar nicht zum Kapitel, aber er ist einfach wunderschön. Genau wie die Sängerin, und ihre Stimme :) x

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Ich war tatsächlich eingenickt. Peinlich hoch zehn, wenn man bedenkt, dass Jay gegenüber mir saß.

"Ich mag den Film nicht so.", sagte ich nun, nachdem ich sicher stellte dass ich auch wach genug war, um die richtigen Worte zu finden. "Hast Recht. Die Schauspieler sind grottenschlecht",stellte auch mein Bruder fest.

"Genau, es liegt an den Schauspielern", murmelte ich sarkastisch vor mich hin.

Julian reckte und streckte sich, und Jay saß still auf seinem Platz, und musterte uns beide. "Komm mal kurz, Jay", sagte mein Bruder plötzlich, und stand auf. Erwartungsvoll sah er ihn an. Jay jedoch sah etwas verwirrt aus, blickte von meinem Bruder zu mir. "Hm?", erinnerte mein Bruder ihn. Er war auch etwas verschlafen. Ich hingegen war jetzt hellwach.

Dann machte ich eine Bewegung zu Jay, um ihm zu sagen, dass er gehen konnte. Ich wusste zwar nicht warum.

Doch ich hatte was ganz Bestimmtes vor.

Nachdem die beiden die Treppen hoch liefen, und ich die Tür zugehen hörte, stand ich auf, und bewegte mich zu Jay's Jacke. Er hatte sie auf die Armlehne des Sessels gelegt. Ich nahm sie in hoch, suchte die Jackentasche, und als ich sie schließlich fand, nahm ich das Handy raus, welches sich darin befand.

Ich wusste, dass es hinterhältig war, aber ich musste herausfinden, was los war.

Plötzlich bekam ich Panik, dass sie jeden Augenblick zurückkehren konnten, also beschleunigte ich meine Bewegungen. Mit einem Ruck hatte ich es aufgeschlossen, denn er hatte kein Sicherungskennwort, und suchte in den Kontakten nach ihrem Namen. Holly hatte er sie gestern genannt.

Vergeblich. Ich konnte sie nirgends finden. Wie könnte er sie eingespeichert haben? Hatte er sie überhaupt eingespeichert?

Ich ging nochmal die H's durch, in der Hoffnung, ich habe sie übersehen.

Hutton

Harry

However ( wahrscheinlich erinnerte er sich nicht mehr an den Namen. Kurz kam mir die Befürchtung, es sei ein Mädchen, dessen Namen er nicht mehr wusste, weil sie ein One Night... Okay, soviel zu meinem Vertrauen. Nein, sowas tat er nicht. Gut gut, ich mache ja weiter)

Halton

Hexe

Mir stockte der Atem. Hexe also, hm? War es merkwürdig, dass ich meinen eingespeicherten Namen knuffig fand? Ja, es war merkwürdig. Doch ich konnte nichts dagegen tun.

Irwin

Das war's mit den H's. Keine Holly dabei.

Plötzlich verschwand der Bildschirm. Es erscheinte eine ungespeicherte Nummer, und darunter stand 'Nachricht empfangen.'

Ich konnte meine neugierigen Finger nicht kontrollieren, die automatisch auf 'Lesen' klickten.

Komm morgen bitte zu Jackson's. 15 Uhr.

x -H

H für Holly.

Kurz darauf hörte ich die Stimme meines Bruder sich annähern, steckte das Handy zurück in seinen Platz, und begab mich zu meinem Platz. So tuend, als wäre ich schon die ganze Zeit hier gewesen.

-

Ich bahnte mir den Weg durch die Straßen, und sah nochmals auf meine Uhr: 14:31.

Etwas zu früh, doch ich wollte zuerst erfahren, was Jackson's denn für ein Laden war.

Ich sah zu dem Straßenschild. Lehnbeckerstraße. Die Straße, in der sich der Laden befand, musste links davon liegen. Also bog ich ab.

Und schließlich befand ich mich vor einer kleinen Stube. Das Fenster aus Glas spiegelte mein Aussehen. Ganz groß stand 'Jacksons' darüber, in einer fetten Schrift gestempelt.

Als ich mich dem Glas näherte, erkannte ich lange Tischreihen, gefüllt mit rumstrampelnden Menschen. Eine Bühne machte sich hinter den Sitzreihen sichtbar, und eine silberne Stange stieß aus ihr senkrecht hinauf.

Was zum Teufel. War ich hier denn richtig? Dies war der einzige 'Jackson's', der sich laut Google Maps in Columbia befand.

Ich begab mich in den stickigen Raum, dessen Geruch aus Rauch und Schweiß gemischt eine ziemlich abwertende Atmosphäre darstellte. Mein Blick hing auf der leeren Bühne. Dann erscheinte eine etwas älter wirkende Frau, leicht bekleidet, und hang sich um die Stange. Sie machte einige verführerische Bewegungen, die Pfeifen und Reizschreie bei den Menschen auslösten.

Ich wollte wegschauen. Weggehen. Doch mir war klar, dass diese Frau Holly war, die zu stark geschminkt älter ausschaute. Als ich einen Schritt nach rückwärts ging, ließ ich einen Glas umfallen. Sämtliche Blicke der Männer lagen nun auf mir.

Aufmerksamkeit. Es machte mich verrückt.

"Was suchst du hier, kleines Mädchen?", rief einer der Männer durch die Runde. Holly schien davon nichts mitzubekommen, denn sie tanzte unbemerkt weiter.

"Süße Kröte", hörte ich nun einen Mann sagen, dessen Blick auch auf mir lag. Mein Herz hämmerte wie verrückt, als ich merkte, dass er mich meinte. So gingen sie vielleicht mit allen Mädchen um, die den Raum betraten, denn es waren wirklich nur Männer in dem Raum. Ausgenommen Holly.

Ein Mann erscheinte nun auch auf der Bühne, und schlug seine Arme um sie. Sein Gesichtsausdruck löste sämtliche abwertende Gefühle in mir aus. Er spielte mit ihr, als sei sie eine Puppe, und sie ließ es zu.

Plötzlich ertönte eine männliche Stimme hinter mir, und sagte meinen Namen. Ich war viel zu abwesend, um es zu realisieren. Nun wurde ich am Arm nach draußen gezogen, und einen Moment später blickte ich einen wütenden Jay an, der mir gegenüber stand.

Ich sah zu seinem Griff an meinem Arm, und schnell löste er ihn.

"Was suchst du da? Wieso bist du hier her gekommen?", seine Stimme wurde lauter. Tiefe Falten bildeten sich in seiner Stirn, und ließen mich realisieren, wie sauer er mich anblickte.

"Ich.. Ich weiß es nicht.", erwiderte ich. "Als du sagtest, dass sie keine Gefühle empfindet. Dass sie kein normales Mädchen ist. Das hat mich neugierig gemacht. Ich musste sicher stellen, dass..", ich stockte.

"Was?"

"Dass sie sich nicht in dich verliebt hat, als du sie wegen meinem Bruder küsstest."

Er schüttelte vorwürflich den Kopf. Sein Blick wanderte überall hin, außer zu mir. "Du hättest dir keine Gedanken darum machen sollen. Du hättest mir vertrauen sollen, als ich sagte, dass sie kein normales Mädchen ist."

"Was ist dein Problem, Jay? Dass ich dir nicht vertraut habe? Ist es das?" Nun bemerkte auch ich, wie meine Stimme lauter wurde.

Er zögerte. "Nein." Verwirrt schaute ich ihn an. "Was ist es dann? Dass ich dein Handy durchwühlt habe?"

Anders hätte er ja nicht herausfinden können, dass ich hier war. Er musste gesehen haben, dass die Nachricht angeklickt wurde. Und da war ich ja nunmal die einzige Verdächtige.

"Auch nicht. Ich hab nichts Geheimes in meinem Handy.", antwortete er nun schulternzuckend. Dann sah er mich an. "Siehst du nicht die Blicke der dreckigen Männer auf dir? Sie schauen dich an als seist du ihre Beute! Du müsstest sehen, wie sich ihr Gesichtsausdruck geändert hat, als du das Glas umgestoßen, und ihre Aufmerksamkeit erweckt hast. Was, wenn sich dir einer genähert hätte? Wenn dich einer berührt hätte? Geh nie wieder in diesen Laden. Nie wieder, hast du mich gehört?"

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Soooww :D Ich hätte eigentlich nicht an dieser Stelle aufgehört, aber ich muss dieses Kapitel jetzt veröffentlichen, da ich sonst keine Zeit mehr gehabt hätte. Ich hoffe es geht einigermaßen, obwohl es so kurz ist :c

UND: Lindsey kommt noch, ich habe sie nicht vergessen!:D

UND DANKE FÜR 55 K READS (O.O) ICH WERDE VERRÜCKT LEUTE D:

xx, Nazli :) <3

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