Kapitel 3

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Jace

Gelangweilt saß ich auf meinem Bett. Der Fußballverein zu dem mich das hübsche Mädchen geschickt hatte entsprach nicht meinen Anforderungen. Und jetzt hatte ich nichts zu tun...oder...? Vielleicht sollte ich mal mein Gebiet Makieren...

Also ging ich raus,verwandelte mich vor meiner Tür und legte mich auf den nassen Laub auch gleich hin. Knurrend stand ich auf und schüttelte mein gestreiftes Fell und trottete los. Ich liebte es als Tiger rum zu laufen zumal ich zu der größten Rasse gehörte,dem Sibirischen Tiger. Meine Ur-ur-ur-ur-ur-Großeltern kamen aus Sibirien und das hat sich bis jetzt auch immer so gehalten das sich bei uns diese Art durchgesetzt hatte. Und da ich in meiner Menschlichen Gestalt schon so groß war,war es meine Tiger Gestalt ebenfalls.

Wurde aber auch mal Zeit das du dich endlich verwandelst.

Meldete Shirkan sich zu Wort. Ich seufzte. Er hatte ja recht. Dann begann ich zu laufen,schneller,immer schneller. Wie ein Blitz sauste ich durch den Wald bis ich irgendwann meine Markierung setzte und meine Krallen tief durch die Rinde einer Buche zog. Und dann fielen mir die Krallenmakierungen von anderen auf. Andere Tiger. Und jetzt roch ich es auch. Wie hatte ich das übersehen können...aber das war mir jetzt egal. Jetzt war es mein Gebiet und ich würde drum kämpfen.

Als ich fertig war mit dem Grenze ziehen machte ich mir was zu Essen. Bis es an der Tür klingelte. Seufzend ließ ich mein Essen stehen und öffnete die Tür. Vor mir standen knapp zwanzig Tiger. Sofort verwandelte ich mich und knurrte die Tiere mit gefletschten Zähnen an. Ich sah kein einzigen Sibirischen Tiger und den ein oder anderen schüchterte meine aggressive Haltung ein. Nur einer ließ sich nicht beirren und seine Haltung ließ mich erschaudern weshalb ich widerwilligden Kopf senkte. Der Alpha kam auf mich zu.
"Sei gegrüßt Gefährte. Ich bin Fortis,Alpha dieses Gebietes in das du eingedrungen bist. Wer bist Du?"

"Erstens,bin ich nicht dein Gefährte,und zweitens geht dich das nicht im geringsten an." Knurrte ich mit gefletschten Zähnen und angelegten Ohren.
Anscheinend hatte Fortis nicht mit dieser Art von Reaktion gerechnet weshalb er sich jetzt verwandelt. Der Rest hinter ihm tat es ihm gleich. Also verwandelte ich mich jetzt ebenfalls. Vor mir stand ein Mann, mitte 30.
Drei Tage Bart,braunen Haaren und kantigem Gesicht. Er schaute mich gelassen an. Das er sich verwandelt hatte war das Zeichen das er nicht kämpfen wollte.
"Du bist Jace,richtig?" fragte er mich.
"Wenn du es schon weißt, warum fragst du dann?"
"Deine Eltern haben mich informiert. Sie sagten mir ich soll dich freundlich aufnehmen. Sie sagten auch das sich das als schwierig erweisen wird und ich weiß jetzt auch warum. Also,eigentlich wollten wir" er deutet mit einer ausladenden Geste nach hinten auf die anderen "dich Einladen in unsere Gruppe zu kommen. Wir sind die einzige hier in Wales."
"Und wenn ich nicht zu euch kommen will?" Fragte ich kalt. Ich merkte wie mein inneres Tier langsam hoch kam. In Gruppen gald es als unfair und nicht ehrenhaft wenn man in seiner Tier Gestalt jemanden in seiner Menschen Gestalt Angriff. Das gehörte sich nicht. Aber ich gehörte ja schließlich keiner Gruppe an. Es gab nur ein Haken: wenn Shirkan sich jetzt durchsetzen,werde ich zu einem blutrünstigen Tier,das keine Gnade vor allem hat,und dann würde ich diese 20 hier vor mir alle abschlachten. Meine Augen nahmen schon den blaugrünen Ton meiner Tiger Gestalt an. Auch Fortis hatte dies bemerkt,er trat jetzt langsam zurück. Leider ist es öfters vorgekommen das Shirkan sich durchsetzte. Und damit hatte ich schon so manches ehemaliges Gruppenmitglied schwer verletzt. Ich wusste aber nicht wieso,sobald Shirkan etwas überhaupt nicht passte oder ich etwas frech gegenüber anderen wurde, kam in ihm seine andere Seite durch und versuchte mein Ich-ich zu verdrängen,mit fatalen Folgen.
"Wir kommen morgen wieder." sagte Fortis.
"Das würde ich euch auch raten. Am besten kommt ihr nie wieder."
Shirkan sprach aus mir. Mit diesen Worten ging mein von Shirkans anderen Seite kontrolliertes-ich ins Haus. Als ich die Tür schloss erlangte ich meine Kontrolle wieder.

Der Tiger und sein FalkeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt