Jace
Leise schlich ich durch durchs Unterholz. Lautlos setzte ich eine Tatze vor die andere und richtete meinen Blick fest auf das Schaf knapp 30m vor mir. Langsam schlich ich weiter und setzte zum Sprung an. Kraftvoll stieß ich mich mit den Hinterbeinen ab und rannte weiter. Das Schaf hatte mich zwar endeckt, aber es hatte keine Chance. Nach zwei Sprüngen erfasste ich das Tier und borte meine langen Krallen ins Schaf. Sie glitten durch das Fleich und Fell wie durch Butter durch. Ein schmerzerfüllter Schrei des Schafes löste in mir meine Menschlichen Gefühle aus die ich aber schnell verdrängte und wieder meinem animalischem Instinkt nachging. Ich verbiss mich in der Kehle des Tieres und wartete bis es zwischen meinen Kiefern erschlaffte. Ich atmete auf und schleppte es knapp 500m weiter, bis ca. 100m hinter unsere Grenze. Dort ließ ich mich unter einem für diese Jahreszeit dichtem Busch nieder und wartete. Kurz darauf schob sich ein kleiner Wanderfalke mit unter den Busch und musterte mich aus kleinen braunschwarzen Knopfaugen. Das Gefieder war aufgeplustert. Doch jetzt unter dem Busch wo sich die Luft durch meine Anwesenheit aufgewärmt hatte legte das Tier die Federn wieder an. Sanft stupste ich den Vogel an und der Vogel zwickte mir liebevoll mit dem Schnabel in meine Lefzen. Dann begannen wir zu fressen. Ja, dies verstanden Sara und ich unter einem romantischem Picknick im Mondschein. Aber nur in unseren Tierischen Gestalten. Ich meine...wir fressen grade ein Schaf. Etwas was wir in unseren Menschlichen Gestalten durch unseren gesunden Meschenverstand niemals tun würden. Niemals. Nachdem wir fertig waren mit fressen kuschelte sie sich an mich. Wir konnten uns nicht unterhalten, aber wir verstanden einander mittlerweile auch ohne Worte. Es war mitte Dezember, über eine Monat waren wir jetzt zusammen und langsam rückte Weihnachten immer näher. Ich war noch nie ein richtiger Fan von Weihnachten gewesen da ich fast jeden Heiligabend in Deutschland oder halt hier in England den Weihnachtsmorgen alleine Verbracht haben da meine Eltern arbeiten waren und meine Großeltern bis jetzt nicht viel von mir gehalten haben und es auch nicht werden solange ich nicht Alpha werde oder die Weltherrschaft an mich reiße. Meine Schwester lebt seit neustem hier irgendwo in Wales mit meinem vier jährigen Neffen Henry. Zumindest glaube ich das er jetzt vier ist. Oder doch noch drei? Ich hatte keine Ahnung. Nach einer Stunde musste ich aber leider los. Sanft verabschiedete ich mich von dem kleinem Raubvogel und ging dann meinen Weg, langsam richtung Gemeinschaftshaus zurück. Doch auf halbem Weg kam mir ein seeehr aufgeregter Fortis entgegen gesprungen.
"Jace... komm mit. Sofort." Er klang ein wenig wie ein kleiner Junge der grade einen geheimen Ort gefunden hatte. Etwas amüsiert folgte ich ihm zum Gemeinschaftshaus. Dort angekommen verwandelte Fortis sich zurück und ich tat es ihm gleich. "Es ist ein Mädchen Jace. Ein Mädchen!!!" japste er aufgeregt. Etwas verwirrt schaute ich ihn an. "Ach...du weißt es ja garnicht... kaum einer weiß das. Meine Frau hat vorhin ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht. Ich bin jetzt Vater Jace. VATER!"
Natürlich, Fortis hatte auch ein Privatleben aber ich hatte nie drüber nachgedacht ob er Kinder hatte. Jetzt wusste ich es ja. Ich meine... Fortis war nur 10 Jahre älter als ich. Aber im Moment sah er etwas älter aus. Augenringe zeichneten sich unter seinen weisen, tief grünen Augen ab, braunblonde Bartstoppeln ziehrten sein Gesicht und seine Haare waren zerzaust und hingen ihm ins Gesicht. Und damit sah er aus wie...40 oder so. "Jace, du bist der erste der erfährt das unsere Tochter Maira heißt. Maira Grace. Und bis auf Notus wusste glaub ich keiner das ich überhaupt Vater werde. Hach... das ist so aufregend. Komm, ich zeig sie dir." und ohne das ich mich wehren konnte zog er mich einfach mit rein ins Haus. Manchmal würde ich schon wissen wollen wie es ist Vater zu sein und um ehrlich zu sein war es sogar gut möglich das ich ein Kind hatte... oder zwei. Aber das würde ich wohl nie errausfinden. Außer die dazugehörige Mutter fand raus wo ich jetzt war. Und dann hätt ich ein Problem. Und zwar ein großes. Drinnen war es warm, der Kamin war an und wärmte den großen Gemeinschaftsraum wo fast immer welche saßen, Spiele spielten, miteinander redeten oder zockten. Ich folgte Fortis die Treppe raus. Hier war ich noch nie. Hier also lebte unser Alpha. Gemütlich war es hier. Genau wie der rest des Hauses war der Boden Laminatboden und im Blockhütten Stil. Die Wände waren mit hellem Holz ausgekleidet, alles war aus Holz; das Treppengeländer, die Stufen, die Türen, die Wände, die Decke, der Esstisch in der Küche auf die ich ein Blick erhaschte sowie die dazugehörigen Stühle. Wie halt eine Blockhütte in den Bergen. An sich war die Küche sonst sehr Modern eingerichtet und das Wohnzimmer welches wir nun durchquerten ebenfalls. Ein Weinrotes Sofa stand darin, ein Ecksofa um genau zu sein. Davor stand ein flacher Couchtisch aus Holz. In der mitte war eine Glasplatte eingelassen. Gegenüber vom Sofa war ein Fehrnseher an der Wand angebaut. Auf der anderen Seite des Wohnzimmers vor dem Fenster stand ein Klavier und eine Stereoanlage. Zur anderen Seite des Holzklaviers war ein hohes Bücherregal welches einfach nur voll war. Langsam folgte ich Fortis in einen Raum im welchem ein großes Doppelbett stand, genau in der Mitte an der Wand. Zu beiden Seiten des Bettes waren kleine Nachttische mit Nachttischlampen darauf und einem Wecker. Auf einer seite stand auch noch ein Foto von Fortis und Luna. Wir waren in ihrem Schlafzimmer. Im Bett lag eine Frau, Luna. Sie sah fix und fertig aus, aber ihre Augen leuchteten glücklich. In ihren Armen hatte sie eine Decke und in dieser Decke lag ein kleines, hilfloses und noch etwas verschrumpeltes Baby. Sofort war ich hin und weg.
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Der Tiger und sein Falke
FantasyDer MacDuncan Clan ist einer der Mächtigsten unter den Gestaltwandlerclans und Jace ist jetzt ein Teil von ihnen. Zusammen mit seinen Freunden versucht er eine dunkle Macht auszuschalten die alle bedroht,sogar deren Erzfeinde die Falken. Doch ein Hi...