Kapitel #7

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"Taehyung, bist du das?"

Ich riss die Augen auf, und drehte mich langsam um. Er sah mich an. Okay, beherrsch dich. Du kannst jetzt nicht über ihn herfallen.

"Äh, ja. Weißt du was passiert ist?"
"Meine Mutter ist nicht mehr unter uns. Sie hatte einen Unfall. Mehr weiß ich nicht."

Irgendwie war ich erleichtert, das er nicht mitbekommen hatte, das ich ihm meine Liebe gestanden hatte. Also, so richtig. Ich holte Doktor Wang. Er führte ein Gespräch mit ihm, und war kurz darauf auch schon wieder verschwunden.

"Also, hab ich das gemacht?"
Er deutete auf seine Taille.
"Anscheinend.", antwortete ich.

Eigentlich wollte ich ihn doch noch über den Anruf ausfragen, aber das kam nicht gelegen.

"Und warum bist gerade du hier?",fragte er und lächelte mich an.

"Nunja...",ich wurde rot. Gute Frage. Warum war Taehyung hier? Taehyung hatte nichts mit ihm zutun. Es war Taeyeon, die mit ihm zusammen war.

"Ich weiß nicht... ich war in der Nähe.",antwortete ich ungläubig.
"Okay."

Eine Schwester kam herrein.
"Wer sind sie?! Sie dürfen hier nicht rein! Das ist die Intensiv Station!"

Sie schob mich raus.
"A-Aber ich... Doktor Wang hat... ey!"

Die Tür fiel hinter mir zu. Ich atmete laut aus, und verließ das Krankenhaus.

Auf dem Weg nach Hause war ich im absoluten Zwiespalt zwischen Freude, und Trauer. Es ging Yoongi gut, und er weiß nichts mehr von meinen Geständnis. Andererseits hatte ich den Moment, ihm die Wahrheit zu sagen hinter mir. Ich hatte so Angst davor, diesen Moment wiederholen zu müssen.

Als ich ankam ging ich direkt in mein Zimmer, schmiss mich auf's Bett, und fing mal wieder an zu weinen. Was sollte ich jetzt nur machen? Ich wurde wegen einer Nachricht aus meinen Gedanken gerissen. Sie war von Yoongi. "Warum ausgerechnet jetzt?!"

Yoongi: Hey, Süße. Können uns heute nicht mehr sehen. Tut mir leid :(. Demnächst wieder :*

Warum hatte er nicht geschrieben das er in Krankehaus liegt? Warum wollte er das verheimlichen? Ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen, und antwortete.

Ich: Ich hab mitbekommen das du im Krankenhaus liegst. Warum hast du mir das nicht erzählt?! Wo ist dein Vertrauen?!

Yoongi: Woher weißt du das? Hat dieser Taehyung dir das erzählt?

Ich: Ja... er ist ein Bekannter der Familie.

Yoongi: Ich hab ihn nicht darum gebeten. Naja, er interessiert mich sowieso nicht. Kenn ihn ja gar nicht richtig.

Ich: Kannst du ihn nicht ausstehen?

Yoongi: Ich finde ihn komisch.

Komisch also. Mehr war ich nicht für ihn. Nur komisch.

Ich: Achso.

Yoongi: Ich muss dich um etwas bitten. Es ist wichtig.

Ich: Was gibt es denn?

Yoongi: Es ist bestimmt zu viel verlangt...

Ich: Sag es mir!

Yoongi: Ich war letztes Jahr in einer Klinik... in einer psychatrischen. Ich habe jedoch die Therapie abgebrochen. Ich brauche meine Diagnose von damals. Schriftlich.

Ich: Wie soll ich denn daran kommen?

Yoongi: Naja, du könntest dich dort einschleusen...

Warte, was?! Ich soll so tun als bräuchte ich Hilfe damit ich ihm irgendwelche Daten besorgen kann?!

Ich: Aber, wofür brauchst du das?

Yoongi: Du weißt es bereits. Das Problem ist nur, ich brauche es in 1 Woche.

Ich: Ich schaue was ich tun kann.

Yoongi: Ich bitte dich <3 Du bist meine letzte Hoffnung... nur so kann ich bei dir bleiben. Ich muss mein Handy jetzt ausschalten. Ist eigentlich verboten. Ich vertraue dir ♡.

Daraufhin war er auch schon offline.

"Ich vertraue dir, hat er geschrieben. Vertraut mir, aber von sich nichts an. Als ob ich das schaffe..."

Ich dachte die ganze Zeit darüber nach. Sollte ich ihm diesen Gefallen tun?

Ich beschloss es durchzuziehen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Ich ging ins Bad, und schloss mich ein. Ich öffnete den Schrank, und nahm eine Rasierklinge.

Ich hielt diese an meinen Arm, und fing an zu zittern. Meine Atmung beschleunigte sich, und meine Augen wurde glasig. Ich setzte an, und zog sie über meinen Arm. Mehrmals hintereinander. Es brannte, und ich konnte mir ein Zischen vor Schmerz nicht verkneifen. Ich hatte im Traum noch nie darüber nachgedacht mich zu ritzen. Ich verteilte das Blut extra im ganzen Waschbecken, damit meine Mutter es entdeckte.

Ich wusch meinen Arm, und machte mir einen auffälligen Verband darum. Daraufhin ging ich ins Wohnzimmer, und setzte mich auf die Couch, neben meiner Mutter. Nach einer Weile stand sie auf

"Ich gehe mal auf die Toilette."
Ich lauschte ihren Schritten, und...
"WAS IST DENN HIER PASSIERT! TAEHYUNG WAS HAST DU GEMACHT?!"

Sie kam zurück, und sah meinen Verband.
"Nein... Warum hast du das getan?! Bin ich so eine schlechte Mutter?! Willst du Hilfe?!"

"Nein, es lag nicht an dir. Und ja, ich brauche Hilfe."

"Pack deine Sachen."

Ich weiß, normalerweise streiten diese Personen es imner ab, weshalb ich mich wunderte, das es klappte. Ich packte meine Sachen, währenddessen meine Mum in der Klinik anrief, und mich als Notfall meldete.

Ich zog mir meine Schuhe an, und stieg ins Auto. Wir schwiegen. Ich schaute mir die ganze Zeit über das Bild von Yoongi an. Was er wohl gerade macht?

Dort angekommen, wurde ich herzlich aufgenommen. Ich umarmte meine Mum, und flüsterte ihr ins Ohr:
"Eomma, ich hab die Lieb. Bitte, hol mich in 3 Tagen hierraus. Ich bitte dich. Vertrau mir. Es hängt von dir ab."

Ich gab ihr mein Handy, weil man dort keins haben durfte, und ging mit der Betreuerin auf meine Station. Ihr Name war 156 B. Ich kam auf ein Einzelzimmer.

Als mir die Station gezeigt wurde, kamen wir u.a. am Aufenthaltsraum, Essraum, und der Küche vorbei. Mir wurde viel erklärt, was ich jedoch nur halb mitbekam. Meine Gedanken schweiften bei dem Problem, wie ich an die Akten rankommen sollte.

Wir hatten mittlerweile 18:00 Uhr,  und Zeit zum Abendessen. Ich aß nichts, da ich einfach keinen Appetit hatte. Ich saß mit einem Mädchen an einem Tisch, und einem anderen Jungen.

"Ist bei jeden so am ersten Tag.", meinte Sie. "Ich heiße Mina."
"Taehyung."

Ich war nicht drauf aus, Freunde zu finden. Ich wollte nur die Diagnose holen, und dann verschwinden.

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer, und holte aus meiner Tasche ein Foto von Yoongi. Ich hatte es vorher ausgedruckt.

"Wie gerne wäre ich jetzt bei dir."

《Be (not) mine》(Taegi Ff) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt