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Der Gong hallte durch die Schule und kündigte das ersehnte Ende des Schultages an. Erleichtert packte ich meine Schulsachen in die Tasche und meine besten Freundinnen, Mara und Lia, neben mir taten mir es gleich. Ungeduldiges Gemurmel brach von allen Seiten aus.

Alle wollten so schnell wie möglich aus dem Klassenzimmer und in ihr Heim. Die ersten drängelten sich vorne aus der Tür und schwärmten auf den Flur raus. Kopfschüttelnd schaute ich von hinten dabei zu, bevor wir uns in Ruhe auf den Weg begaben.

"Also Lilith", fing meine beste Freundin Mara an. Ihr Tonfall machte mir klar, dass das was sie als nächstes sagen will, mir nicht gefallen würde. "Bald ist doch dein Geburtstag und da dachten wir uns.." Sie tauschten ominöse Blicke miteinander aus und grinsten sich an. "Wie wäre es mit einer Übernachtungsparty mit uns dreien?", beendete Lia den Satz.

"Eine Übernachtungsparty?", sprach ich Lia nach und schaute die beiden überrascht an. "Eine Übernachtungsparty", sagten beide gleichzeitig zur Bestätigung. Beide schauten mich abwartend an und hofften, dass ich dem zustimme. Und im Ernst, zu einer Übernachtungsparty mit den beiden sage ich nie nein.

Aber irgendwie hatte ich meine Bedenken. "Und es wird wirklich nur unter uns dreien bleiben? Keine uneingeladenen Überraschungsgeste?" Fragend sah ich die beiden argwöhnisch an und wartete auf ihre Antwort.

"Natürlich Lilith, was denkst du denn von uns? Dass wir deinen heimlichen Crush einladen würden? Sowas würden wir doch niemals machen", übertrieb Mara und setzte ihren Unschuldsblick auf.

"Ah ja, also habt ihr doch Hintergedanken. Hab ich nicht recht?", unterstellte ich ihnen ironisch und beide fingen an zu lachen. "Hach Lilith, mach dir mal nicht so viele Gedanken. Es wird bestimmt wunderbar. Wir machen einen schönen Mädelstag und du lässt dich schön von uns verwöhnen."

Meine Mundwinkel ziehten sich nach oben und ergebend seufzte ich. "Ist ja gut, ist ja gut. Ich bin dabei, okay! Aber wehe ihr stellt irgendeinen Unsinn an. Nur weil ich euch sehr gern habe, werde ich euch nicht so einfach davon kommen lassen."

Aufgeregt quietschten beide und umarmten mich jeweils von einer Seite. "Das wird super Lilith, das kannst du uns glauben!" Zufrieden ließ ich sie mich umarmen und lächelte. So sind sie nun mal und dafür liebe ich sie.

An der Kreuzung zu meinem Haus trennten sich unsere Wege und wir verabschiedeten uns. Etwas nervös machte ich mich auf den Weg ins Haus und schloss die Wohnungstür nicht gerade leise zu. "Mum? Ich bin wieder da!", rief ich durchs Haus, während ich meine Schuhe auszog.

Als nach paar Sekunden keine Antwort kam, rief ich nochmal nach meiner Mutter. Komisch, sie muss wohl noch nicht zu Hause sein. Dumpfe Geräusche lenkten meine Aufmerksamkeit zur Küche, also ging ich vorsichtig zur Tür und legte meine Hand auf die Türklinke.

Auf alles gefasst, drückte ich diese langsam runter und hielt angespannt den Atem. "Hallo, mein Schatz!" Erschrocken zucke ich zusammen und fahre herum.

Augenblicklich schaute ich in das Gesicht meiner Mutter und halte mir schockiert die Hand vor der Stelle meines Herzens. Beruhigt pustete ich die Luft wieder aus und blickte ihr etwas verärgert in die Augen.

"Warum erschreckst du mich so? Willst du, dass ich 'nen Herzinfarkt bekomme?!", sprudelte es aufgebracht aus mir und machte einen Schmollmund. Belustigt lachte Mum auf und grinste. "Tut mir leid meine Süße, aber du hättest dein Gesicht sehen sollen."

Empört sah ich sie an und wollte mich wegdrehen, da nahm sie mich auch schon in den Arm. Schlussendlich musste ich dann selbst auch schmunzeln, da ich meiner Mutter nie lange böse sein kann.

Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange, löste mich aus der Umarmung und fragte, was es zu essen gebe. Während dem Essen unterhielten wir uns über die üblichen Themen, wie die Schule war oder wie es meinen Freundinnen ging.

Später kam ich dann auf das Thema Geburtstag zu sprechen. "Wie du weißt hab ich ja bald Geburtstag und da wollte ich fragen, ob ich mit Mara und Lia eine Übernachtungsparty machen kann?", fragte ich und setzte meinen besten Hundeblick auf.

Mum hörte auf zu essen und blickte mich irgendwie traurig an. Und ein Hauch von.. Schuld spiegelte sich in ihrem Blick wieder. Ich konnte es nicht ganz deuten. Mum räusperte sich: "Äh.. ja klar doch! Ich kann es nur nicht fassen, dass du schon bald 18 bist. Meine Kleine wird so schnell erwachsen."

Auf einmal bekam sie Tränen in den Augen und von diesem plötzlichen Ausbruch erschrocken, legte ich stürmisch meine Arme um sie. "Hey Mama.. Nicht weinen! So schnell wirst du mich noch nicht los."

Ganz fest drückte Mum mich an sich. "Du hast Recht, mein Schatz. Du wirst immer meine Kleine sein. Ich hab dich lieb und jetzt husch, husch nach oben! Geh deine Hausaufgaben machen."

"Ich hab dich auch lieb." Kichernd lief ich die Treppe nach oben . Es machte mich unglücklich Mum traurig zu sehen. Deshalb versuche ich sie immer aufzumuntern, wenn es ihr schlecht geht.

Als ich gerade mit den Hausaufgaben fertig war, hörte ich von unten ein leises Poltern, als wenn etwas umgekippt wäre. Dann die Stimme von meiner Mutter. "Lilith, komm mal bitte ins Wohnzimmer!"

"Eh okay!", rief ich verwirrt zurück und ging aus meinem Zimmer. Irgendwie war eine unbehagliche Atmosphäre im Haus. So wie vorhin.. Mit einem komischen Gefühl im Magen ging ich runter.

Hatte ich etwas angestellt? Eigentlich nicht.. Vielleicht ist ja etwas passiert? Wenn ja, was? Dem leisen Geflüster aus dem Wohnzimmer nach zu urteilen, war meine Mutter nicht alleine. Hatten wir Besuch?

Im Wohnzimmer angekommen, fragte ich auch sofort: "Was ist?" Da glitt mein Blick sofort zu dem Unbekannten und ich musterte ihn. Er hatte kurze schwarze Haare, ein markantes Gesicht und war ansehnlich gekleidet in einem schwarzen Aufzug.

Er war mindestens 2 Köpfe größer als ich. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf seine Augen und es war beängstigend. Nicht die Tatsache, dass er mich wohl die ganze Zeit angestarrt hatte, seit ich eingetreten bin. Okay das auch, aber was ich gerade meinte, ist seine Augenfarbe.

Sie war schwarz. Pechschwarz.

Der Mann hatte nicht mal eine Iris oder sonst was. Alles schwarz. Und seine Ausstrahlung wirkte kalt und mächtig.

Ich versuchte mir mein Unbehagen nicht anmerken zu lassen und sah schluckend zu meiner Mutter. An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass sie wusste, wie ich mich fühlte.

"Also.. was wolltest du von mir? Und wer ist dieser Mann, wenn ich fragen darf?" Skeptisch schaute ich den Mann kurz an und wieder zurück. "Ähm..nun ja, wie soll ich das erklären? Das ist, eh..", nuschelte sie vor sich hin und schaute bedrückt auf den Boden.

Mir stand meine Verwirrtheit wohl ins Gesicht geschrieben, da Mum aufhörte zu reden. Anscheinend genervt von dem Szenario hier, verdrehte der Fremde die Augen und begann stattdessen selbst zu sprechen.

"Da deine reizende Mutter es wohl nicht auf die Reihe bekommt mich vorzustellen, werde ich es selbst machen!" "Ist ja nicht auszuhalten", murmelte er zu leise sich selbst "Ist ja nicht auszuhalten". Grinsend drehte er sich zu mir um und streckte mir die Hand entgegen.

"Tut mir leid für den grauenhaften Anfang, aber wenn du gestattest: Mein Name ist Luzifer und ich bin der leibhaftige Teufel. Ich bin hier um dich mit in die Hölle zu nehmen!"

Spielerisch zwinkerte er mir zu und das einzige, was ich darauf antworten konnte, war nur ein ungläubiges:"Was?"


[1211 Wörter]

Married to the Devil's SonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt