Nachdem ganzen Trubel brachte Junis mich, wie versprochen, noch auf mein Zimmer zurück.
"Ich glaub' ich muss mich nochmal bei dir bedanken, Jun", setzte ich zum Sprechen an. Er sah mich mit einem fragenden Blick an.
"Ich meine, wärst du nicht dazwischen gegangen, wer weiß wie das geendet hätte. Ich will es mir nicht vorstellen", bedrückt schüttelte ich meinen Kopf und starrte den Boden vor mir an.
Freundschaftlich klopfte mir Junis auf die Schulter. "Dafür doch nicht. Nimm dir das mit Isa nicht allzu schwer. Sie war schon immer so."
"Zu sehr in Damon vernarrt. Wenn da jemand ist, der ihr Konkurrenz macht, da wird sie direkt eifersüchtig und fühlt sich angegriffen."
"Ja, das sieht man." Ein unbeholfenes Lachen kam über meine Lippen. "Sie war drauf und dran mir die Augen auszukratzen, hätte ich ihr nicht die Stirn geboten."
Wir bogen um eine Ecke und langsam erkannte ich den Weg der zurück zu meinem Zimmer führte. "Keine Sorge, ich hätte dich wieder gerettet, wenn es so weit gekommen wäre", meinte er neckend.
"Junis. Mein persönlicher Retter und Held", gespielt schmachtete ich ihn an. Von der Seite aus beobachtete ich wie Junis Lächeln sein gesamtes Gesicht einnahm.
Seine Augen schlossen sich leicht und kleine Fältchen erschienen um seinen Mund. Ebenso bildete sich auch ein Lächeln auf meinen Lippen und ich spürte endlich wie die Anspannung von meinen Schultern abwich.
Das war wirklich ein chaotischer erster Tag in der Hölle und langweilig wird es wohl nicht. Aber kann ich mich wirklich einfach ausruhen und nichts machen?
Ich bin mir ja nicht mal sicher, was ich hier überhaupt soll oder warum Luzifer seinem Sohn so jemanden wie mich als Frau geben will.
"Argh ich weiß einfach nicht weiter! Meine Gedanken drehen sich nur im Kreis und Antworten bekomme ich so ja eh keine", dachte ich verzweifelt. Am liebsten würde ich mich in die Arme meiner Mutter werfen und meinem Frust freien Lauf lassen.
Doch das ist leider nicht möglich. Also bin ich auf mich allein gestellt. Ich sollte herausfinden, ob es mir möglich ist, aus dieser prekären Situation zu entkommen. Was kann ich nur tun? Ich-
"Alles okay Lilith?", unterbrach Junis meinen inneren Monolog. Überrascht blickte ich ihn an und nahm wahr, dass wir am Ziel angekommen waren.
"Oh.. ja alles gut. Ich war nur in Gedanken versunken", lächelte ich beschämt.
"Na wenn das dann alles ist..", begann er und wollte sich anscheinend verabschieden. Plötzlich kam mir der Gedanke Junis nach etwas zu fragen.
"Warte! Ich- ich hätte eine Frage", unterbrach ich ihn bevor er seinen Satz beenden konnte. Zuerst wirkte er verwundert, doch gab mir mit einem Nicken die Erlaubnis fortzufahren.
"Weißt du vielleicht warum Luzifer, also euer König, Damon so dringend verheiraten will? Und warum mich, die nur ein Mensch ist und nichts mit euch zu tun hat? Es ergibt einfach keinen Sinn was hier passiert."
Meine Stimme klang drängend und verzweifelt. Ich wollte nur eine Antwort. Erwartend schaute ich Junis an in der Hoffnung, dass er vielleicht eine Antwort für mich hatte.
Doch sein entschuldigender Ausdruck im Gesicht verrät mir, dass auch er nichts wusste. Enttäuscht wendete ich meinen Blick ab. "Also weißt du auch nichts, huh? Obwohl du Damons bester Freund bist."
"Es tut mir leid, Lilith. Luzifers Gedanken und Beweggründe sind manchmal ohne Sinn und Verstand. Ich glaube, Damon ist auch fassungslos und versteht nicht, was das alles auf einmal soll."
"Denn so etwas hat er vorher mit keinem Wort erwähnt. Und glaub mir, das hätte mir Damon bestimmt gesagt, wenn er davon wusste", rechtfertigte sich Junis vor mir.
"Beruhig dich Jun. Ich denke auch nicht, dass er davon Bescheid wusste. Sonst hätte er nicht so reagiert wie er es gestern getan hat", sagte ich versöhnend.
Trotzdessen bedankte ich mich wieder bei ihm und wir verabschiedeten uns. Junis versicherte mir sofort zu erzählen, sollte er etwas hören.
Ich begab mich in mein Gemach und fiel erschöpft auf das viel zu riesige Bett. Leider hat dieses Gespräch mich kein Stück weiter gebracht. Aber dafür habe ich einen Verbündeten auf meiner Seite.
Hoffen wir mal, dass ich das Rätsel schnell löse und nach Hause kann. Und das ohne die Frau vom Sohn des Teufels zu werden. Plötzlich muss ich an Lia und Mara denken.
Wenn die nur wüssten, was mir passiert ist und wo ich mich gerade befinde. Die würden wahrscheinlich denken, ich wäre verrückt geworden.
Ich selber kann es ja immer noch nicht ganz glauben, aber obwohl nicht mal ein Tag vergangen ist, vermisse ich die beiden schon.
"Ich werde zu euch zurückkehren, komme was wolle. Und dann feiern wir meinen Geburtstag...", murmelte ich und schließe meine Augen.
[Wörter 742]
DU LIEST GERADE
Married to the Devil's Son
Fantasy!Abgebrochen! Der Teufel und Dämonen existieren und ich bin die Verlobte von Luzifers Sohn?! Also, fangen wir von Anfang an: Meine Mutter hat mit dem Teufel einen Pakt geschlossen. Unglaublich, nicht? Sie konnte anscheinend nicht schwanger werden un...