II

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Seine Worte hallten in meinem Kopf wider, doch ergaben keinen Sinn. Verstört starrte ich ihn an. Im Augenwinkel bemerkte ich wie meine Mutter ihn wütend anfunkelte. Sein Blick lag jedoch nur auf mir. Grinste mich hämisch an.

"Du hast schon richtig verstanden, Lilith." Eine Gänsehaut überkam mich, als er meinen Namen aussprach. Misstrauisch und zugleich verängstigt schaute ich ihn an. "Sie wollen mir weismachen, dass sie "der Teufel" sind? Und mich mit in die Hölle nehmen wollen?"

Ungläubig sah ich ihn an, doch er nickte nur ernst. Spöttisch zog ich eine Augenbraue nach oben. "Ja, ganz sicher", sagte ich sarkastisch, "und ich bin Gott! Wer's glaubt, wird seelig!" Der tickte ja wohl nicht richtig. Und so jemanden kannte meine Mutter? Gruselig!

Ich drehte mich um, bereit zu gehen, als vor meinen Augen die Tür wie von Geisterhand zugeschlagen wurde. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück und drehte mich blitzschnell wieder um. "Wa-was war das?"

Ich sah sofort zu 'Luzifer', der nur unbeeindruckt zurückblickte. Dann schaute ich zu meiner Mutter und bekam langsam Panik. "Mum, was ist hier los? Und was war das gerade? Sag mir was hier passiert!"

Ich wurde langsam echt sauer, da ich nicht verstand was abging. Und das nervte mich tierisch. Endlich sah sie mich an und fing an zu reden. "Lilith, es tut mir so leid. Ich- Ich weiß nicht, ob du mir je verzeihen kannst. Du wirst mich bestimmt hassen. Es ist alles meine Schuld. Ich-", Mum schluchzte und stand am Rande der Tränen.

Unbeholfen stand ich da und wusste nicht, was ich sagen sollte. "Mama.. bitte wein nicht! Erzähl doch einfach was los ist. Ich werde dich bestimmt nicht hassen,... du bist doch meine Mutter und ich liebe dich."

Mit Tränen in den Augen guckte sie zu mir und versuchte zu lächeln. "Okay, tut mir leid.. Luzifer? Kannst du uns bitte allein lassen? Ich würde gerne alleine mit meiner Tochter reden." Luzifer, der bis dahin alles schweigend beobachtet hatte, seufzte genervt auf.

"Teufel, da ist ja sogar die Hölle erträglicher. Nun gut, diesmal bin ich so gnädig. Aber beim nächsten Treffen gehört sie mir. Naja, beziehungsweise ihm."

Wieder mal verstört schaute ich ihn an. Man merkte mir wohl meine Fragezeichen im Gesicht an, aber mein Gegenüber machte sich nicht die Mühe noch was zu sagen. Er sah mich nur mit einem süffisanten Grinsen an. "Bis bald, meine liebe Lilith. Wir werden uns bald wiedersehen!"

Er machte so eine altmodische Verbeugung und schnippste mit den Fingern. Plötzlich umgab Feuer seinen Körper, schlängelte sich um seine Statur hinauf, bis er sich in Luft auflöste. Nun vollkommen überfordert mit der Situation, starrte ich aufgelöst den Punkt an, an dem der Mann gerade noch stand.

Um wieder zur Besinnung zu kommen, gab ich mir eine Backpfeife. Dumme Idee, meine Wange tat jetzt weh. Aua. Total von meinen Gedanken abgelenkt, hätte ich fast vergessen, was gerade passiert war. Ups.

Wieder bei Verstand, sah ich Mum an und erwartete eine Erklärung. Und zwar so eine, dass ich auch alles verstand, was hier vor einigen Minuten abgelaufen war. Denn normal ist es nicht, dass Menschen sich einfach in Luft auflösen?! Unmöglich.

"Mum? Kannst du mir endlich mal alles erklären? Und bitte die Wahrheit." Sie sah mich erschöpft an und blickte betreten zu Boden. "Ich weiß, ich weiß. Und es tut mir leid, dass ich dir das nicht früher erzählt habe. Es.. ist eine lange Geschichte. Setzen wir uns erstmal hin, denn das könnte etwas dauern.."

Und so fing meine Mutter an zu erzählen. Ich lauschte ihr aufmerksam zu und unterbrach sie nicht. Und was ich erfahren hatte, war nicht zu fassen...


[586 Wörter]

Married to the Devil's SonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt