Als ich wieder meine Augen aufschlug, befand ich mich in einem riesigen Zimmer. Die Wände waren rot und verziert mit goldenen Mustern. Ich lag in einem Himmelbett und schaute mich staunend um. Wo bin ich hier? Warte.. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich aus dem Bett und lief zur Tür.
Bevor ich dort angelangte, kam eine Frau herein. Auf ihren Armen trug sie Kleidung. Sie hatte rote Haare mit.. schwarzen kleinen Hörnern? Was geht hier ab? Auch hatte sie feuerrote Augen. Geschockt schaute ich sie an. "Ehm.." Plötzlich verbeugte sie sich vor mir und stellte sich vor. "Ich bin Allysa, eure Dienerin. Freut mich Sie kennenzulernen, Prinzessin Lilith."
"Prinzessin? Worüber reden Sie da? Und ich will keine Dienerin." Ich sah verwirrt und verzweifelt zu ihr. Oh man, wo bin ich denn hier nur gelandet? "Sie wissen es nicht? Oh, tut mir leid. Weswegen ich eigentlich hier bin; der König ruft nach Ihnen. Hier, ziehen Sie bitte das hier an." Dabei hielt sie mir die Kleidung in ihren Händen hin, was sich als ein rotes, elegant aussehendes Kleid entpuppt.
"Das ist für mich?" "Ja. Bitte ziehen Sie sich um und dann bringe ich Sie zum König", lächelte sie mich an und verschwand vor die Tür. König? Redete sie von Luzifer? Dann sollte ich mich mal beeilen. Schnell zog ich mir das Kleid über. Es ging mir bis zu den Knien und war trägerlos. Es bestand aus Spitze mit einem Blumenmuster drauf und hatte eine Schleife um die Taille.
Nachdem ich das Kleid anhatte, öffnete ich die Tür, wovor Alyssa stand und auf mich zu warten schien. Als sie mich erblickte, bekam sie große Augen und klatschte verzückt in ihre Hände. "Es passt Ihnen wie angegossen. Ihre Schuhe." Damit hielt sie mir schwarze Absatzschuhe vor die Nase, die ich etwas perplex annahm. "Danke", war meine einzige Antwort.
"Ich werde Ihnen gleich auch noch die Haare machen," sagte die Rothaarige und sah meine Haare an. Ich nickte nur und zog mir die Schuhe an und setzte mich dann auf den Stuhl auf den sie hinwies. Sie machte mir die Haare zu einem Dutt zusammen und ließ paar Strähne vorne. Sie machte mir noch ein bisschen Make-Up drauf und fertig war ich.
Ich sah in den Spiegel und staunte nicht schlecht. Ich sah so anders aus, ich erkannte mich fast nicht wieder. "Dankeschön Alyssa. Das ist wirklich atemberaubend." Verzaubert drehte ich mich im Kreis herum und lächelte dankbar zu der Rothaarigen.
"Bedanken Sie sich doch nicht, dass habe ich gerne gemacht und ist auch meine Pflicht als eure Dienerin", antwortet sie nur freundlich, "aber jetzt müssen wir gehen. König Luzifer wartet auf Sie."
Mit einem mulmigem Gefühl ging ich hinter Allysa her zu Luzifer. Ob das gut ging? Ich hoffte es. Während wir etliche Gänge entlanggingen, sah ich mich um und musste feststellen, dass überall verschiedene Statuen standen. Von Menschen bis zu Gegenständen.
Nach einiger Zeit, die sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte, kamen wir an einer großen, braunen Tür mit goldenen Verzierungen an. Allysa klopfte an der Tür und nach einigen Sekunden wurde sie von innen geöffnet.
Etwas schüchtern folgte ich ihr rein. Sofort erkannte ich Luzifer auf dem Thron sitzen mit seinem üblichen Grinsen. Feindselig starrte ich an, während Allysa sich vor diesem schmierigen Beutel verbeugte.
"Mein Herr, hier ist sie, wie von Ihnen verlangt", sagt sie ergebungsvoll. Zufrieden nickte er mit dem Kopf und ging mit seinen Blicken rauf und runter an mir. Ekliger Sack. Perversling.
Wie gern ich ihm diese Sachen an den Kopf werfen würde, aber so lebensmüde bin ich dann doch nicht. "Danke Allysa, gute Arbeit hast du da geleistet", sagt er schmunzelnd, "du kannst gehen, deine Arbeit hier ist erledigt."
"Wie Ihr wünscht", damit stand sie auf und nickte mit Kopf noch, bevor sie sich umdrehte und mir beim Weggehen in die Augen schaute und leise "Du schaffst das!" flüsterte. Ich lächelte ihr kurz zu und damit verschwand sie. Angespannt sah ich wieder zu Luzifer der immernoch auf dem Thron hockte.
"So sieht man sich wieder, liebe Lilith. Wie war der Schlaf? Ich hoffe du hattest es bequem." "Pff, hören Sie auf so zutun als wären Sie sich nichts schuldig." Funkelnd sah ich ihn an, was ihn aber herzlich wenig interessierte. "Ach komm, sei doch nicht so kaltherzig. Das verletzt mich", sagte er gespielt traurig und sah mich betroffen an.
"Lassen Sie das!",fauchte ich ihn an, "hören Sie auf hier irgendwelche Spielchen zu spielen und kommen wir zur Sache." Stumm sah er mich aus zusammengekniffenen Augen an, bevor er ausatmete und dann belustigt wieder zu mir schaute. "Wie du willst, aber uns fehlt noch eine Person, bevor wir anfangen können."
Wer fehlt denn noch? "Diener!" Plötzlich kam ein Mann aus dem Schatten, den ich bisher nicht bemerkt habe. Bin ich irgendwie blind oder warum hab ich ihn nicht früher gesehen? "Ja, mein Herr?" "Hol mir meinen Sohn hierher!"
"Sofort." Er verbeugte sich und sofort verschwand der junge Mann aus der riesigen Tür und somit hinterließ er mit seinem Verschwinden eine unangenehme Stille zurück. Um Luzifer nicht anzusehen, schaute ich mich im Raum um.
Plötzlich ging die Tür mit einem lauten Krachen auf und ein gutaussehender Typ mit zwei leicht bekleideten Frauen, auf jeder Seite eine, die förmlich an ihm klebten, spazierten herein. Sein Blick war gelangweilt und ihm kam wohl nicht in den Sinn sich ein Oberteil anzuziehen.
Aber über die Aussicht konnte man sich nicht beklagen, denn er war nicht von schlechten Eltern. Er hatte hellbraune Haare, die etwas golden schimmerten und Zartbitterschokoladene braune Augen. Und anhand seines Oberkörpers erkannte man auch, dass er gut gebaut war. Anscheinend hatte ich wohl zu lange gestarrt, denn plötzlich schaute er mich an. "Was glotzt du so?!", fuhr er mich deutlich angepisst an.
Meine Augen weiteten sich etwas vor Schock, doch als mir seine Worte bewusst wurden, fiel meine Freundlichkeit. "Ich glotz wohin ich will! Und was kann ich dafür, dass du so fett bist und mir die Sicht versperrst?", sagte ich angesäuert. Das mit dem Fett-sein war ja wohl gelogen, doch ich lass mir nicht von so einem eingebildeten Arsch was sagen.
Wütend starrte er mich an und es sah für einen Augenblick so aus als würden seine Augen rot aufflackern. Doch es war zu kurz um es zu erkennen, da Luzifers Stimme die Luft zerschnitt und er seine Aufmerksamkeit ihm widmete. "Damon! Sei gefälligst nett zu unserem Gast!" Mir läuft es eiskalt den Rücken runter bei seinem herrischen Ton.
Der Typ, der anscheinend Damon heißt, blickte Luzifer nur emotionslos an und schnaubte verächtlich. Seine Reaktion missfiel Luzifer sehr und man merkte ihm an, dass er kurz vorm Explodieren war. Dieser Damon hatte dem Anschein nach ein Hang zum Selbstmord, wenn er vor dem König der Hölle so auftrat.
"Weswegen hast du mich hierher gerufen? Und was will ein Mensch hier?", fragte er kalt. Das Wort 'Mensch' sprach er mit einem ziemlich verachtenden Ton aus. Bei seiner Frage blickte er mich argwöhnisch an und mir wurde unwohl unter seinem Blick. Schadenfreude breitete sich auf Luzifers Gesicht aus und ich hatte eine gewisse nicht so tolle Vorahnung.
"Also Damon, diese bezaubernde Dame neben mir ist Lilith Roth. Sie ist deine zukünftige Frau!"
[Wörter 1196]
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Married to the Devil's Son
Fantasy!Abgebrochen! Der Teufel und Dämonen existieren und ich bin die Verlobte von Luzifers Sohn?! Also, fangen wir von Anfang an: Meine Mutter hat mit dem Teufel einen Pakt geschlossen. Unglaublich, nicht? Sie konnte anscheinend nicht schwanger werden un...