Ein ganz besonderer Ort

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Es grenzte an ein Wunder, dass Faragonda nichts von ihrem Verschwinden bemerkt hatte, immerhin war sie fast vierundzwanzig Stunden weggewesen. Sie war der Direktorin ein paar Mal am Gang begegnet und sie hatte nicht den Eindruck gemacht als wüsste sie etwas. Trotzdem stellten sich jedesmal ihre Nackenhaare auf, wenn sie die ältere Fee sah. 

Seit ihrem Besuch auf Callisto waren neun Tage vergangen und am vierten hatte Bloom ein Kuvert auf ihren Kopfpolster vorgefunden. Er war von Valtor gewesen. In dem Brief hatte er sich für sein launisches Verhalten ihr gegenüber entschuldigt und angekündigt, dass er sie in Bälde noch einmal aufsuchen würde, um über ein paar Dinge zu reden. Das hatte Bloom ihre Nervosität bezüglich der Gesamtsituation zwar nicht genommen, aber sie musste ihm beipflichten. Sie konnten nicht ewig über die offensichtlichen Differenzen hinwegblicken. 

Bloom war gerade auf dem Rückweg in ihr Zimmer, nachdem sie Concorda ein Buch zurückgebracht hatte. Das Mädchen hatte in letzter Zeit immer mehr Kontakt mit der Elfe und verbrachte gern Zeit bei ihr im Archiv. Concorda hatte immer ein offenes Ohr und einen guten Rat für sie. Auch wenn sie ihr von Valtor und sich nichts erzählt hatte. Über Callisto hatte sie zwar gesprochen und Bloom war unglücklicherweise herausgerutscht, dass sie sich Sorgen wegen Valtors Vergangenheit machte. Concorda hatte darüber nur eine Augenbraue hochgezogen und dann wissend gelächelt, ansonsten aber nicht kommentiert, wofür Bloom ihr unendlich dankbar war. Hätte sie nachgefragt, hätte sich die Fee damit auseinandersetzten müssen und vielleicht erkannt, dass es ein Fehler gewesen war. Doch ihre Beziehung zu Valtor war nicht ihr einziges Problem. 

Die Sache zwischen Sky und sich müsste sie auch noch klären. Seufzend stieß Bloom die Tür zu ihrem Zimmer auf und ließ sich anschließend auf ihr Bett fallen. 

"Hallo, Kiko.", begrüßte sie ihren Hasen und kraulte ihn hinter den Ohren. Er musterte sie besorgt und hüpfte auf ihren Bauch. Bloom griff neben das Bett und holte den Topf mit Karotten hervor, welchen Flora bepflanzt hatte. Sie zog eine Karotte aus der Erde und hielt sie ihrem Häschen hin. Glücklich schnappte er sich sein Futter und die Sorgen waren verschwunden.

Bloom seufzte. Sie wünschte, bei ihr wäre es genauso leicht. Sie hatte im Moment so gar keine Lust sich noch ein Problem auf ihren Teller zu holen, aber eigentlich hatte sie das ja schon. Und wenn sie es ganz nüchtern betrachtete, schuldete sie ihm auch eine Erklärung. Sie wollte sich gar nicht vorstellen was für Vermutungen sie angestellt hätte, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Noch dazu musste es ihn verrückt machen, nicht aus dem Taschenkönigreich herauszukommen. Also fasste sie sich ein Herz und ließ sich in eben dieses davontragen.

Bevor sie etwas sah, hörte sie etwas. Genauergesagt ein Stimmengewirr, das gar nicht erfreut klang.

"Das ist mir doch egal!"

"Hör auf oder-!"

"Trau dich doch."

Langsam zogen Farbpunkte vorbei, die sich zu einem Band verbanden, das anschließend zu einem Bild wurde. Die Winx und die Spezialisten standen verwandelt und kampfbereit auf der einen Seite und die Trix auf der anderen. Stormy und Darcy schwebten, während Icy am Boden stand.

"Was ist denn hier los?", entschlüpfte es Bloom, ehe sie überlegen konnte.

Alle Köpfe fuhren zu ihr herum und die Mienen spiegelten Überraschung, Freude und Wut wieder. Bevor eine der Winx etwas sagen konnte, wurde Bloom auch schon von etwas hartem, kaltem erfasst und zu Boden geschleudert. Sie stöhnte gequält auf und hörte wie mehrere Stimmen besorgt ihren Namen riefen. Sie setzte sich wieder auf und bekam dabei unerwartete Hilfe.

"Alles in Ordnung?", hörte sie Flora besorgt fragen.

"Das wirst du büßen!", rief Stella der Eishexe erzürnt zu.

Night has fallen ~Pausiert~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt