Kapitel Neun ─ ,,Ach, Grumpy."

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LINNEA ,,Ich kann nicht mehr.", sagte ich und ließ mich erschöpft auf das Bett fallen. So gegen Acht kamen wir wieder am Hotel an und ich spürte förmlich, dass mein Körper nach einem Bett schrie. Ich hätte tatsächlich in der Lobby geschlafen, hätte mein Körper nicht lieber nach einem Bett gerufen. ,,Freu dich nicht zu früh.", sagte Lou und schloss die Tür hinter sich. ,,Wir teilen uns leider eine Etage mit den Jungs, was echt anstrengend sein kann. Schlaf bekommst du nur, wenn Paul endgültig die Nase voll hat.", erklärte sie mir und holte ihr Handy aus ihrer Handtasche.

Wenn ich schlafen wollte, ging ich auch schlafen. Wenn ich paar Idioten dazu entschieden hatten, jeden auf dieser verdammten Etage zu stören, ging ich gern dazwischen und klärte es gern mit ihnen. Ich musste mir nur überlegen, ob ich es mit Worten oder Taten regeln sollte. ,,Ich werde das schon klären, Lou. Wenn ich schlafen möchte, dann geh' ich hier auch schlafen.", sagte ich und grinste. ,,Tu' bitte nichts, was dir schaden könnte." ,,Wie?" ,,Dich mit fünf Jungs anzulegen mit denen du drei Monate um die halbe Weltkugel reisen wirst.", antwortete sie und verschwand im Badezimmer.

Sie konnten mir nichts anhaben. Fünf Bubis konnten mir noch nicht einmal einen Kratzer zufügen, was ich meinem Geschlecht verdanken konnte. Ging es nach Louis, hätte er mich schon fünfmal für meine gut gekonterten Sprüche geschlagen und das nicht nur blutig, wie wütend er aus dem Raum gestürmt kam.

Da ich unbedingt duschen wollte, bevor ich mich umzog, machte ich es mir auf der roten, kleinen Couch bequem und wartete darauf, dass Lou wieder aus dem Bad kam.

Ich tippte auf meinem Handy herum und überlegte, wie ich Jaquelines Snaps übertrumpfen konnte. Mein Snap konnte sie perfekt mit einem Sonnenuntergang am Meer in Ibiza übertrumpfen konnte. Ich versuchte den Neid in mir hinunter zu schlucken und einfach zu überspringen. Eine Bewegung zu meinem Homebutton und dem Powerbutton konnte ich gerade noch verhindern. ,,Lou? Ein Not...", platzte Harold herein und ich fragte mich, wie er einfach hereinplatzen konnte. Ich erinnerte mich, dass Lou die Tür hinter sich zugezogen hatte. ,,Klopfen wäre super, Harold.", sagte ich und verdrehte meine Augen. ,,Lou ist höchst vermutlich duschen. Komm morgen wieder oder nie.", sagte ich und lächelte ihn zuckersüß an.

,,Deine Freundlichkeit weiß ich echt zu schätzen.", sagte er sarkastisch. ,,Ich komm einfach wieder, wenn Lou raus aus der Dusche ist.", sagte er und ging auch schon wieder. Er ließ die Tür einfach offen. ,,Komm zurück!", rief ich ihm hinterher und stöhnte auf, als er natürlich nicht zurück kam. Dieser Hund! Leicht angepisst stand ich auf und schlug die Tür lautstark zu. Wieso konnte niemand auf der Welt die Tür schließen? Meine Mum konnte es nicht, Lou schloss nie Meine Zimmertür und Harold, der kleine Wicht, rannte einfach davon?

Konnten Türen beißen?

Seufzend ließ ich mich wieder auf die Couch fallen und schrieb einer guten Freundin auf Snapchat zurück.

ANA:
Bring mir ma' etwas mit aus
Kolumbien!

ME:
Würd' ich gerne, aber geht nicht. Fahren schon nach dem Konzert morgen wieder los

ANA:
Hättest mich mitnehmen sollen !

ME:
Ich erspare dir fünf Idioten, Ana

ANA:
Und? Hauptsache ich reise

Deshalb konnte ich nachvollziehen, wieso ich sie meine Freundin nannte. Ich konnte nur sehr schlecht Freundschaften mit fremden Personen schließen. Ich urteilte eigentlich ziemlich schnell und konnte erzählen, dass ich einige Menschen aus Prinzip nicht mochte. Ana kam mit solch einer Einstellung nach Europa und hatte sich sehr schnell einen Platz in meinem Herzen gesichert. ,,Louise? Ich hab ein ...", kam auch schon der nächste Idiot und ich überlegte, ob ich nicht schnell ein Schild basteln sollte.

" KLOPFEN SONST KOPF AB !!!"

Meine Drohung konnte ich bei Louis in die Tat umsetzen, wenn er so schön an der Tür stand. ,,Ein Problem? Ja, da stimme ich dir zu. Dein Gesicht sieht nicht so aus, wie die Medien immer zeigen.", neckte ich ihn und grinste breit, als er stöhnte und die Augen verdrehte. ,,Ich möchte nur zu Lou, klar?", machte er klar und verschränkte seine Arme. ,,Ach, Grumpy.", machte ich und setzte mich im Schneidersitz auf die Couch. ,,Lou ist duschen. Kann ich dir behilflich sein?", fragte ich ihn zuckersüß und durfte nicht hoffen, dass er in meine Falle lief. Er sah zwar klein und dämlich aus, aber in ihm steckte mehr.

,,Zum Glück nicht.", murmelte er und drehte sich um. Ohne die Tür hinter sich zu schließen, machte er sich aus dem Staub und machte mich total wütend. Diese kleinen Bubis konnten mich kreuzweise!

British Rogue *Forever on Hold* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt