Nachdem ich nach Lou in das Bad konnte und mir den ganzen Schweiß abwischen konnte, lag ich in bequemer Schlafshorts, einem Tank-Top und ungeschminkt in dem Bett und checkte noch einmal meine Nachrichten, bevor ich schlafen wollte. Natürlich musste Lou recht behalten und die Idioten, die auch nach der Nachtruhe noch Fußball im Flur spielten, gaben keine Ruhe. Lou und Lux blendeten den Lärm perfekt aus und schliefen schon, was bei mir leider nicht zutraf. Ein Teil in mir wollte die Idioten zeigen, dass sie verdammt nochmal schlafen sollten. Der andere Teil wollte sich nicht unbedingt bewegen, was ich natürlich verstehen konnte— Nachtruhe hieß Nachtruhe.In der Nacht brauchte mein Körper seine Ruhe!
Da nach einer halben Stunde der Lärm immer noch nicht aufgehört hatte, schlug ich die Decke beiseite, schlüpfte in meine Vans Slipper und machte mich auf dem Weg zur Tür, die ich nur unsanft aufriss. Da ich Lou und Lux durch meinen Geschrei nicht aufwecken wollte, schloss ich die Tür hinter mir und duckte mich schnell, bevor der Ball an mir abprallen konnte. ,,Habt ihr einen Knall?", rief ich auf und sah nur zu vier Idiotien, die mich leicht irritiert anschauten.
Alle standen in Schlafklamotten vor mir und schauten so, als wär ich ein blödes Auto. ,,Es gibt hier eine Nachtruhe, die um zweiundzwanzig am Abend beginnt und erst um sechs am Morgen endet! Das heißt, ihr Bubis geht nun sofort ins Bett und lässt uns alle hier schlafen. Wenn nicht, schmeiß ich euch ein totes Vieh in die engen Hosen und ihr könnt schauen, wie ihr morgen eure Show beginnt!", drohte ich Ihnen und sah insbesondere Liam an, der sein dämliches Grinsen nicht verkneifen konnte.
Alle konnten es gerade nicht, aber es fiel mir bei Liam mehr auf. ,,Was gibt's da zu Grinsen, Liam? Denkst du, ich mache Scherze?", fragte ich und war nun diejenige, die nun Grinsen musste. Hinter ihnen näherte sich ein stämmiger Mann, der ziemlich launisch aussah und wohlmöglich ebenfalls schlafen wollte.
Bitte sei Paul! Paul konnte darüber entscheiden, ob ich die Bubis grün schlagen durfte. ,,Ich finde es nur lustig, dass du deine große Klappe aufreißt." Hätte man mir nicht erzählt, dass Liam und Zayn eigentlich noch gehen? Ich würd' sagen, dass Niall der einzige in der Bubi Truppe war, der sich gegenüber mir nicht gesträubt hatte. Zayn ging wirklich noch, aber den Rest konnte ich in die Tonne werfen. ,,Ich hab ein Recht darauf, weil wir nach zehn haben.", rechtfertigte ich mich und das Grinsen auf meinen Lippen verschwand nicht. ,,Wisst ihr, was ich lustig finde?" ,,Eigentlich möchte das hier keiner wissen.", sagte Louis und lächelte mich unecht an.
Ach, Louis.. ,,Ich möchte das eigentlich wissen.", meldete sich Paul zu Wort und erschrak somit die Bubis, die gleichzeitig zusammenzuckten und sich nicht trauten, einen Blick nach hinten zu werfen. ,,Sie hat schon recht, Jungs! Wir haben nach zehn und es gibt hier tatsächlich Leute, die hier schlafen möchte." ,,Beim Fußball spielen haben wir wenigstens nicht geschrien.", konterte Louis und stöhnte schmerzhaft auf, als Paul ihm ans Ohr packte. ,,Bestimmt hast du den ganzen Zirkus angezettelt. Ich möchte, dass ihr alle schlafen geht!", sagte er und zog Louis mit, während die anderen ihre Köpfe einzogen und ihm hinterher liefen.
So schnell konnte es gehen. Wer nicht hören wollte, musste es nun einmal fühlen!
Mit einem triumphierenden Lächeln lief ich wieder zurück ins Zimmer und ließ mich auf das Bett fallen, was Lou mit einem kurzen zischen kommentierte. Wenn die Bubis im Flur Fußball spielten, hörten sie es natürlich nicht. Aber wenn ich mich nur auf das Bett fallen lassen, fasste sie es schon als Erdbeben auf und zischte mich an.
Ich machte mir darüber auch schon keine Gedanken mehr und schlief ein. Am nächsten Morgen ließ ich mich schon fast von Lux aus dem Bett schmeißen, die es sich auf mir bequem machte und es sie nur wenig interessierte, dass ihre Cousine fast aus dem Bett fällt. ,,Lux, ich falle gleich aus dem Bett.", informierte ich sie und durfte mit keiner Reaktion von ihr rechnen, da sie einfach nur lächelte und das iPhone von Lou in den Händen hielt. Da ich das "Wer nicht hören möchte, muss dann fühlen" in Louise's Gegenwart in die Tat um setzen wollte, murmelte ich etwas vor mich her und fing an sie zu kitzeln.
Ihr fiel das Handy aus ihren kleinen Händen und fing laut an zu lachen. Da ich mit meinem Körper auf der Kante lag und Lux so krass lachte, dass sie das gesamte Bett bewegte, fiel ich mit ihr aus dem Bett und spürte ein starkes Stechen an meinem Hinterkopf. Ich hörte sofort auf und hielt mir den Kopf. ,,Entschuldigung, Linn!", entschuldigte sie sich schnell und schaute mich mit ihren großen Augen an. ,,Das wollte ich wirklich nicht.", fügte sie hinzu und ging von mir runter.
Ich setzte mich auf und versuchte den Schmerz zu ignorieren, um ihr ein Lächeln zeigen zu können. ,,Alles in Ordnung, Lux. Es tut etwas weh, aber du bist nicht schuld." Natürlich war sie schuld, aber ich wollte keiner sechsjährigen die Schuld in die Schuhe schieben. Dann hieß es, dass ich herzlos wär, unsensibel und blöd. Ich ersparte mir somit eine Standpauke von Lou, die den Sturz mitbekommen hätte sollen.
DU LIEST GERADE
British Rogue *Forever on Hold*
FanfictionLinnea Luana Teasdale.─ Vollzeit Teenager, rechthaberisch, atmet förmlich "Sarkasmus" und ist auf Ferien. Natürlich verbringt sie ihre Ferien nicht in ihrer Heimat, wenn ihre Tante und ihre niedliche Cousine durch die Welt reisen. Paarmal mit den la...