Kapitel Dreizehn ─ ,,Lewis, mach ich dich nervös?"

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Linnea| Ich wollte nicht lügen. Die Bubis klangen auf der Bühne nicht schlecht, aber es überzeugte mich immer noch nicht. Während ich hinter der Bühne stand und ihnen beim performen zu sah, verschwand mein Lächeln auf meinen Lippen nicht. Ein Grinsen würde Lou nur noch mehr zeigen, dass ihre Nichte einen überaus fiesen Plan B hatte und sie mich dann ausfragte, was ich nur vor hatte. Zu meinem Glück sprach sie mich nicht darauf an, sondern auf das Konzert: ,,Wie sind sie?" Es fiel mir wirklich nicht allzu schwer, ihr die Wahrheit zu erzählen. Ich meine, wieso sollte mir ihr Musikgeschmack gefallen? ,,Gut.", antwortete ich knapp und nickte mit meinem Kopf. Mit ein paar Mäusen wäre das Konzert viel perfekter!

In Bogota hatte ich mich durch das Telefonbuch geschlichen und eine Person gefunden, die mir wirklich helfen konnte. Ungefähr besaß er fünf Mäuse, die er mir für den Abend vermieten wollte. Da ich zu dem Zeitpunkt keine andere Möglichkeit gesehen hatte, nahm ich das günstige Angebot an und ließ mir die Mäuse liefern. Die Mäuse sahen niedlich aus und es tat mir leid, sie für meinen Plan auszunutzen.

Ich konnte hier einen Mitarbeiter bestechen, damit er die Mäuse bei der Hälfte der Show rausließ. Er sollte dicht halten, wenn ihn jemand darauf ansprach!

So kam es, dass Liam seinen Part abbrach, als er die erste Maus sah. Er sprang auf und fiel Zayn schon fast in die Arme. Dieser sah die Maus zuerst nicht und schubste dann Liam, nachdem er die Maus ebenfalls erblickt hatte. Harry machte sich aus dem Staub, kam aber dann zurück als die nächste Maus auf ihm zu kam. ,,Mäuse!", rief er in sein Mikro und schaffte es, dass sein Publikum sehr schnell versuchten das Weite zu suchen. Die Reaktion von Niall und Louis konnte ich leider nicht beobachten, da Lou mich dann auch schon zur Seite schob und nichts riskieren wollte. ,,Woher kommen diese Ratten?", rief Paul und nahm wirklich fast jeden Mitarbeiter durch, der hinter der Bühne arbeitete.

,,Ich habe keine Ahnung, Sir.", antwortete der Mitarbeiter, den ich bestochen hatte. ,,Wenn die Mäuse in der Box waren, die du mit dir herumgetragen hast, dann..", murmelte Lou. ,,Hättest du sie dann nicht gehört? Ich hatte Tiere aus Gummi in der Box, die mir Lewis abgenommen hat.", verteidigte ich mich und grinste nun breiter.

Im Sekunden wurde die Halle evakuiert und ein wütender Louis stürmte auf mich zu: ,,Du hast das alles getan!", rief er und stellte sich bedrohlich nah vor mich. Das Grinsen hatte ich nicht verloren, da es ihn immer mehr provozierte. ,,Ich habe nichts getan.", sagte ich ruhig. ,, Und wie du es getan hast! Weil dein erster Plan nicht funktioniert hat, brauchtest du einen Plan B.", kam er perfekt darauf. ,,Lass mich überlegen. Ich hole Mäuse mit in die Halle, um euch damit auszutricksen?", fragte ich und hob eine Augenbraue. ,,Du bist völlig irre." ,,Kann ich dir nur zurückgeben.", erwiderte er und ließ sich von Zayn zurückziehen. ,, Du musst was damit zutun haben."

Sie würden mir sowas wirklich zutrauen. Leider glaubte ihnen niemand, weil ich nicht den Anschein dazu machte. Zumindest nahm Paul mich in Schutz. ,,Lasst das Mädchen in Ruhe. Sie stand die Zeit über bei uns. Es muss einer von den Bühnenarbeitern gewesen sein.", sprach er seinen Verdacht aus. Ich ließ Louis nicht aus den Augen und grinste noch mehr, als alle bis auf er den Raum verlassen hatten. ,,Wieso gehst du nicht mit ihnen?" ,,Ich möchte schauen mit wem du zusammen arbeitest. Ich sorge höchstpersönlich, dass er hier seinen Job verliert!", antwortete er daraufhin. Lachend schüttelte ich den Kopf und trat einen Schritt näher, um ihm etwas ins Ohr sagen zu können: ,,Unter uns, Louis. Wer soll euch überhaupt glauben? Ich bin ein Mädchen und wie das Klischee so möchte, haben Mädchen generell Angst vor kleinen Tiere. Es kommt niemand auf die Idee, weil es nicht mit zu den Zeiten passt. Ich stand hier, als es passierte.", hauchte ich in sein Ohr und bemerkte die Gänsehaut. ,,Lewis, mach ich dich nervös?" ,,Nicht einmal in deinen Träumen.", rief er auf und schubste mich leicht zur Seite.

In meinen Träumen sah ich ihn. In meinen Träumen sah er nun endlich ein, dass er nie eine Chance gegen mich gehabt hatte.

British Rogue *Forever on Hold* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt