British Rogue *Forever on Hold*

Kapitel Elf ─ ,,Sie haben gerade einen Pakt mit dem Teufel geschlossen."

Linnea |  ,,Ich möchte dich nicht sehen." ,,Was ein Pech, Lewis. Nun bin ich hier, um dich einfach zu nerven.", lächelte ich ihn boshaft an und setzte mich im Schneidersitz hin. Während ich mein Wissen für das nächste Schuljahr erweiterte, nervte ihn wohl meine Anwesenheit im ruhigeren Bereich, während er sich noch für  den Soundcheck bereit machte. Taten die restlichen Jungen auch, dennoch nahmen sie meine Präsenz nicht wahr und konzentrierten sich eher auf ihre eigene Sache. Sonst rissen Harold und Liam ihre Klappen auf, was gerade echt nicht der Fall war. Sie schauten an mir einfach vorbei und taten so, als hätte ich niemals existiert.

Nun wüsste ich einmal gern, was Paul ihnen ins Ohr gezwitschert hatte. Ohne Grund konnten sie meinen provokanten Blick auswichen. Ich schrieb auf meinem Block die Aufgaben auf und fragte währenddessen Niall, wieso sie mir noch nicht einen Blick geschenkt hatten. Natürlich antwortete er nicht auf meine Frage und tat weiterhin so, als gäbe es mich nicht. Dann sprach ich lieber Louis an, der mich eh schon auf den Kicker hatte und alles versuchte, um mich irgendwie auf den Boden zu schubsen. ,,Yo, Lewis.", rief ich ihn und bekam auch schon seine Aufmerksamkeit.

Zwar sah er mich wütend an und ähnelte sehr stark einem Igel, dennoch reagierte er auf mich. Nicht gerade positiv, aber immerhin ein Zeichen! ,,Was hab ich euch getan, dass ihr mich nun alle ignoriert? Naja, alle bis auf dich.", sagte ich und grinste ihn an. Er öffnete seinen Mund und wollte sich dazu äußern, doch Zayn zog ihn zurück und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Natürlich erinnerte er ihn daran, dass sie mich alle ignorieren wollten. Dagegen konnte ich nun auch nichts mehr machen.. ,,Lass sie in Ruhe und lern' lieber.", kam dann Lou mit einer echt super Laune und kümmerte sich um ihren Kram. ,,Aber, Tante! Ich will.. Nein, ich möchte,", verbesserte ich mich noch schnell, ,,wissen, wieso sie mich ignorieren. Kann es sein, weil Paul euch nach eurem Spiel zusammengeschissen hat? Wenn ja, tut es mir echt nicht leid. Sein Gebrüll konnte ich ziemlich deutlich hören. Und das, obwohl vier Zimmer zwischen uns liegen.", gab ich ehrlich meinen Senf dazu.

,,Treib es nicht zu weit, Linnea.", warnte sie mich und klang dabei ziemlich ernst. ,,Verzeihung.", murmelte ich leise und durfte mir dann von Louis hören, wie er sich über meine billige Entschuldigung her machte. Natürlich nannte er meine knappe und Förmliche Entschuldigung billig. Sein Entschuldigungen, die er machte, gab es irgendwo kostenlos. ,,Wär ich du, würd' ich die Schnute halten, Le-wis.", kommentierte ich und konnte ihn gerade noch zuckersüß anlächeln, bevor Louise sich total in meinen Blickfeld stellte. Eh, hallo?!

,,Linn, ehrlich. Wenn du nur hier bist, um sie in irgendeiner Art runterziehen, konntest du auch gleich im Hotel bleiben.", meckerte sie mich an und stand dann wohl auf der Seite der Bubis. ,,Du hattest Angst, dass ich sonst das Zimmer auseinander nehme.", antwortete ich und zuckte mit den Schultern. ,,Bevor du die Geduld mit mir verlierst, packe ich meine sieben Sachen und mach mich auf'm Acker.",fügte ich noch schnell hinzu und klappte mein Laptop zu. ,,Ach, wie freundlich.", gab dann auch endlich Liam ein Kommentar ab. ,,Freut euch nicht zu früh. Heut' Abend wird ein Tier ein neues Zuhause in euren hautengen Hosen finden.", drohte ich ihnen mit einem breiten Grinsen und ging aus dem Raum.

,,Hey, Linnea!", hörte ich die Stimme einer Person, die mir gestern Abend den Rücken gestärkt hatte. Paul, der Tourmanager! ,,Oh, Hi.", rief ich ihm zu und mein breites Grinsen, dass ich aus Provokation auf hatte, verblasste. ,,Hast du den Jungs gesagt, dass sie mich einfach ignorieren sollen?" ,,Ich habe ihnen gelegentlich gesagt, dass sie einen Gang runterschrauben sollen.", erklärte er mir. ,,Dennoch möchte ich mit dir über die Jungs sprechen." Bitte nicht! ,,Jetzt? Louise und meine Mum zwingen mich zum lernen und zählen jede Minute auf, die ich mit Quatschen verschwende. Vorhin hab ich ziemlich lang' mit den Bubis versucht zu sprechen.",erfand ich eine Ausrede, die eigentlich zu traf.

Meine Zeit, die ich zum lernen nutzen könnte,hatte ich für fünf Bubis verschwendet.

,,Es geht sehr schnell und ich bin der Meinung, dass dir das Angebot mehr als nur gefallen wird.", ließ er mich sofort hellhörig werden. ,,Nun haben Sie mein Interesse geweckt, Paul.", sagte ich grinsend und hörte ihm zu. ,, Es passt mir nicht, dass die Jungs ständig die Nachtruhe missachten und so tun, als gehöre ihnen das Hotel in den verschiedenen Ländern. Wie wär's, wenn du mir aushilfst?" ,,Heißt das, ich darf die Jungs anschreien?", harkte ich nach. ,,Du darfst tun, was auch immer du möchtest. Hauptsache, sie zerstören nichts und lassen mich dafür aufkommen." Eine Bezahlung wäre echt schön, aber es war schon einmal der Anfang. Ich durfte laut sein und es gab auch keine Lou, die mir noch eine Moralpredigt hielt! ,,Klingt hervorragend.", sagte ich und nickte mit dem Kopf.

Die drei Monate hier konnten sich als drei lustige drei Monate entwickeln.

,,Ich bin dabei.", nahm ich sein Angebot an und schüttelte kurz seine feuchte Hand. Konnte er sie sich wenigstens abtrocknen gehen? ,,Es ist immer toll, Geschäfte zu führen." ,,In der Tat, Paul. In der Tat." Nun gehen Sie sich gefälligst die Hände abtrocknen! ,,Sie haben gerade einen Pakt mit dem Teufel geschlossen."