Kapitel Sieben ─ ,,Spuckst du mich an?"

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LINNEA ,,Was?", fragte ich leicht genervt und schaute von meinem Heft auf, als ich mehrere Augenpaare auf mir spürte. Die Blicke fühlten sich ziemlich unangenehm auf meinem Rücken an und ich wollte, dass sie mich in Ruhe ließen und sich um ihren Band Kram kümmerten. ,,Soll ich euch vielleicht noch Popcorn und eine mittlere Cola holen?", setzte ich provokant einen drauf und sah sie anschließend grinsend an. Vielleicht gingen sie auch und ließen mich in Ruhe, wenn ich ihnen total auf den Zeiger ging — Meine Mom konnte es bestätigen. Ich konnte tatsächlich nerven. Gäbe es ein Wettbewerb, hätte ich es haushoch gewonnen!

,,Passt schon. Danke.", antwortete Lewis und lächelte mich zuckersüß an, was vermutlich mich provozieren sollte. ,,Ach, Lewis.", seufzte ich und sah auch die anderen Jungs an, die mich für keine einzige Sekunde aus den Augen ließen. ,,Ich bin zwar blond, aber doof bin ich nun wirklich nicht.", bemerkte ich ihren lächerlichen Versuch und klappte meinen Laptop und mein Heft zu. ,,Tun wir nicht so, als würden wir uns im Laufe anfreunden. Ich möchte meine Ferien in den verschiedenen Ländern verbringen und ihr macht eure Fans glücklich.", sprach ich aus und lächelte breit.

Ich wollte mich auf keinen Fall mit ihnen anfreunden. Vielleicht mit Zayn, da er zwischen den Bubis auffiel. Der Rest konnte wieder in ihre Kinderbücher springen und den Kindern ein Lächeln auf die Lippen zaubern. ,,Unsere Fans würden töten, um an deiner Stelle stehen zu können.", zischte Liam und sah mich verärgert an. ,,Was für ein Pech. Nun hab ich den Platz ergattern können.", erwiderte ich und lief an ihnen vorbei. ,,Verteilt euren Fans VIP Tickets, dann müsst ihr mir nicht ins Gewissen quatschen.", fügte ich noch schnell hinterher und verließ den Raum.

One Direction zum Feind machen? Check. Tausenden Mädchen den Platz klauen? Check! Was sollte ich schon tun? Meine Koffer packen und einem Mädchen meinen Platz geben? Dann redeten sie ihr ins Gewissen, dass tausende Fans für ihren Platz kämpfen würden. Dann hatten sie genau das erreicht, was sie bei mir erreicht hatten- nämlich nichts! ,,Louise? Deine Bubis stören mich bei dir Arbeit!", rief ich laut und ließ mich in einem anderen Raum nieder, in dem Louise gerade stand. ,,Was hast du schon wieder getan?", fragte sie mich und dachte wohl, ich hätte wieder mit irgendeinem Mist angefangen.

Wollte sie mich verarschen? ,,Hä, nichts!", antwortete ich leicht beleidigt. ,,Ich hab Bio gelernt und die vier Bubis Plus Knastbruder haben mich mit ihren Blicken schon fast ausgezogen.", erzählte ich ihr und fügte ein kleines Detail hinzu. ,,Knastbruder, ehrlich? So nennst du Zayn?", fragte sie mich lachend und brauchte etwas, bis sie sich zusammenriss und mir weiter zuhören wollte. ,,Ich neige oft dazu, meinen Opfern komische Namen zu geben.", erklärte ich ihr und zuckte mit den Schultern. ,,Untersteh dich!" ,,Kein Grund zur Besorgnis, liebe Tante. Ich werde keinen von ihnen sexuell belästigen. Die werden mich schon verklangen, wenn ich vor ihnen spucke.", kommentierte ich und versuchte sie zu beruhigen. Der Preis an das lustigste, gut aussehende und unwiderstehliche Mädchen geht an... was für eine Überraschung. An mich!

,,Soweit kommt's noch.", murmelte sie. ,,Du wirst sie nicht anfassen und keinen blöden Spruch klopfen. Ein blöder Spruch, hast du sie an dir kleben. Negativ gemeint, natürlich.", warnte sie mich und ich glaubte, sie kam mit ihrer Warnung etwa fünf Minuten zu spät. ,,Ich hab Louis bei unserer ersten Begegnung 'Lewis' genannt. Ich glaube, ich es mir schon mit ihnen verscherzt.", sagte ich und grinste breit, als sie seufzend mit dem Kopf schüttelte. Sie hatten angefangen! ,,Du schleppst negative Aura mit dich herum." ,,Höre ich ständig.", erwiderte ich und zog ein Kaugummistreifen aus meinem gelben Hoodie. ,,Dennoch lieben sie mich.", sagte ich und nahm den Streifen aus der Aluminiumfolie, damit ich das Stück mir in den Mund schieben und anschließen kauen konnte.

Minze. Bereit die Atemwege in nur Sekunden! ,,Hab auch schon keine Lust mehr zu lernen.", stöhnte ich auf und machte es mir auf der Couch, die hier stand, einfach bequem. ,,Hab heute auch genug über den männlichen Körper gelernt." ,,Erspare mir die Details und such' dir eine andere Beschäftigung.", sagte sie zu mir und lief aus dem Raum, um kurz etwas zu holen. Sekunden später tauchten die Bubis Plus Knastbruder auf. ,,Wollt ihr doch noch Popcorn habe?" ,, Hmm, ne. Wir wollen nur, dass du verschwindest." Wohin sollte ich? ,,Wohin?", fragte ich sie und setzte mich auf.

Ich hatte ihnen vorhin deutlich gemacht, dass ich nichts mit ihnen unternehmen wollte. Mit ihnen reden wollte ich ebenfalls nicht. Langsam erhob ich mich von der Couch und stellte mich gegenüber von dem kleinen Typen, der meinte, er wäre der Anführer der Bubis. Selbstbewusst verschränkte ich meine Arme und wartete auf eine Antwort von ihnen. ,,Zurück nach Europa. Niemand könnte deine Hilfe hier gebrauchen.", sagte Harry. ,,Oh, Harold.", rief ich theatralisch auf und fasste mir an die Brust. ,,Warum bist du nur so grausam zu mir!", zog ich die Antwort ins lächerliche und stand kurz davor, Lewis mein Kaugummi an die Stirn zu spucken.

,,Spuckst du mich an?", fragte er und sah meinem Kaugummi hinterher, dass ich unabsichtlich fallen gelassen hatte. Hoffentlich trat er hinein! ,,Ich spucke aus, Lewis.", antwortete ich und nickte meinem Kaugummi hinterher. ,,Spuckst du mich.." ,,Ich habe dir vorhin erzählt, dass ich ausgespuckt habe. Ich spucke dir gleich zwischen deinen Augenbrauen, wenn du nicht aufhörst zu fragen.", unterbrach ich ihn.

Hatte er wirklich gedacht, dass ich Romeo und Julia nicht gelesen hatte. Irgendwann schwang ich mein nicht existierenden Schwert gegen ihn, wie Tybalt es ebenfalls tat und mit seinem Leben bezahlen musste. Lieber hielt ich mich von Lewis fern.

British Rogue *Forever on Hold* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt